Galleria d’arte moderna Palazzo Forti

Galleria d’arte moderna Palazzo Forti
Palazzo Forti, Verona

Die Galleria d'arte moderna Palazzo Forti ist ein Museum für moderne Kunst in Verona, die im Palazzo Forti untergebracht ist und überwiegend Werke zeitgenössischer, italienischer Künstler ausstellt.

Inhaltsverzeichnis

Die Sammlung der Galleria d'arte moderna Palazzo Forti

„GebrocheneGrenzen – die ständige Sammlung“ Ankäufe 2007–1997
(„confinInfranti - una collezione permanente“. Acquisizioni 2007–1997)

Die Galleria d'arte moderna präsentiert derzeit 90 Arbeiten zeitgenössischer Kunst, einige davon zählen zu den wichtigsten Kunstwerken der Stadt, die durch Spenden, Leihgaben und Erwerbungen in den Besitz Veronas gelangten. Die Galerie organisiert viele Ausstellungen, die in sich auf den Sammlungsbestand beziehen oder die sich verschiedenen Kunstperioden widmen. Die Galerie leiht Kunstwerke der eigenen Sammlung auch an angesehene Museen in der ganzen Welt und verfolgt damit ihren Auftrag, das reiche künstlerische Erbe des Palazzo Forti zu fördern und zu erweitern.

Der Kern der Sammlung der Galerie für zeitgenössische Kunst sind Arbeiten von den 1970er Jahren bis heute. Er zeichnet sich durch die Vielfalt ausdrucksstarker künstlerischer Formen aus, die die Komplexität moderner Kunst abbilden.

Die Galerie für moderne Kunst setzt ihre Experimentierfreude beständig fort. Die Galerie verfügt auch über Kunstbibliothek, die den Besuchern offen steht. Darüber hinaus verfügt die Galerie über eine Kunstvermittlung, die in Bildungsangeboten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Sammlungsbestand näher bringt.

Die Historie des Palazzo Forti und der Galleria d'arte moderna

Ursprung des Palazzo Forti

Veronas Museum für moderne Kunst befindet sich im Palazzo Forti, der Teil eines Gebäudeensembles ist, das auf einer ehemaligen römischen Stätte befindet. Der Gebäudeursprung geht auf das 13. Jahrhundert zurück, jedoch kann heute nur noch ein Gebäudeteil sicher auf diese Zeit datiert werden: der Ezzelino-da-Romano-Flügel, der nach Ezzelino III. benannt wurde, dem tyrannischen „ capitano del popolo“, der Verona von 1232 bis 1259 nach seiner Heirat mit Selvaggia, der unehelichen Tochter von Friedrich II., beherrschte. Nach dem gewaltsamen Tods Ezzelinos wurde das Gebäude mehrfach umgebaut – v. a. während der Vorherrschaft der adligen Familie der Scaliger.

Eingriffe in die Gebäudestruktur

Über die Jahre hinweg wurde der mittelalterliche Baukörper drei großen Eingriffen unterzogen. Der erste Eingriff erfolgte in der Mitte des 15. Jahrhunderts, nachdem die Emilei-Familie das Gebäude erworben hatte, um von ihrem Lehen Montirone bei Brescia 1416 nach Verona zu ziehen. Sie wandelten den Palazzo in ein Wohngebäude um – mit Wohnräumen, Bibliothek, Garten, Hofanlage etc. Der zweite Eingriff fand im 16. Jahrhundert statt.

Der dritte Eingriff erfolgte im 18. Jahrhundert, wobei die Hauptfassade durch den Architekten Ignazio Pellegrini umgestaltet wurde. Der Palazzo entwickelte sich seinerzeit zu einem wichtigen Treffpunkt für bedeutende Kulturschaffende, Politiker und Künstler. Napoleon Bonaparte war hier zu Gast bei Francesco Emilei, dem Polizeichef Veronas, der später von einem Tribunal als Aufständischer zum Tode verurteilt wurde, das von Napoleon höchstpersönlich angeführt wurde, der taub gegenüber den Bitten von Silvia Curtoni Verza war, einer Adligen, die mit der Francesco Emilei eines Liebesaffäre hatte.

Anschließend besaß Pietro Emilei, ein glühender Anhänger des Carbonari-Bundes den Palazzo, der aus finanziellen Gründen den ersten Stock des Gebäudes an die österreichische Kommandantur unter Josef Graf Radetzky vermieten musste. Es folgte eine Erweiterung des Gebäudes bis zur Via Massalongo.

Während der österreichischen Besatzung genoss das Gebäude die größte öffentliche Bekanntheit. Schließlich wurde Pietro Emilei aufgrund seiner Mitgliedschaft in einer Geheimgesellschaft in Salzburg inhaftiert. Nach seiner Rückkehr nach Verona im Jahre 1854, verkaufte er das Gebäude an Israele Forti, der sofort damit begann, das Gebäude komplett zu sanieren.

Grundsteinlegung für die Galerie

1937 hinterließ der gefeierte Botaniker Achille Forti und letzter der Forti-Linie den Gebäudekomplex der Stadt Verona, damit es als Museum für moderne Kunst genutzt werden konnte. Diesen Wunsch setzte die Stadt Verona zunächst in die Tat um. Doch nach gerade einem Jahr musste das Museum wieder schließen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es erst als Kunstschule und dann bis ca. 1950 als Verwaltungsgebäude für den Stadtrat genutzt.

1966 leitete Professor Licisco Magagnato weitere Renovierungsarbeiten und legte die mittelalterlichen Strukturen wieder frei. Währenddessen nahm es für wenige Monate den Museumsbetrieb wieder auf, wurde jedoch schon bald wieder geschlossen und bis in die 1980er Jahre nur hin und wieder für Ausstellungen geöffnet.

Absicherung des Galeriebetriebs und Aufbau einer eigenen Sammlung

1982 entschied der Stadtrat die dauerhafte Einrichtung eines Museums für moderne Kunst, das bereits am 14. März desselben Jahres eingeweiht werden konnte. Seither hat die Galleria d'arte moderna unter der Leitung von Professor Giorgio Cortenova viele wichtige Ausstellungen bedeutender Künstler sowie von nationalen wie internationalen Kunststilen präsentiert – von Domenico Gnoli bis Cintoli, von Giuseppe Capogrossi bis Enrico Baj, von Leoncillo bis Concetto Pozzati, von de Giorgio de Chirico bis Tancredi, von Edgar Degas bis Renato Guttuso, von Astratta bis Scuola Romana, von den Impressionisten bis Amedeo Modigliani, von den Expressionisten wie Wassily Kandinsky und Paul Klee bis René Magritte, Pablo Picasso u. a. Es wurde zugleich eine Sammlung für die Dauerausstellung aufgebaut, die Werke von Fattori, Felice Casorati, Renato Birolli, Hayes, Semeghini, Guidi, Angelo Dall'Oca Bianca, Trentini usw. enthält.

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