Gebhard Kromer

Gebhard Kromer

Gebhard Kromer (* 1821 in Bombach; † 21. August 1849 in Freiburg im Breisgau) war ein badischer Soldat und Revolutionär.

Gebhard Kromer war bereits auf Soldatenversammlungen in Rohrbach bei Heidelberg als Wortführer der 1848er-Revolution aufgefallen. Am 10. Mai 1849 kam es in Freiburg auf dem Kanonenplatz des Schlossbergs bei einer solchen Versammlung der Freiburger Garnison unter Leitung von Karl von Rotteck junior zur Verbrüderung der Republikaner mit den Soldaten des 2. Badischen Infanterieregiment, dem auch Kromer angehörte. Die Soldaten beschlossen, nicht auf das Volk zu schießen und sich ihre Offiziere selbst zu wählen.

Nachdem die Front der Revolutionäre in Nordbaden zusammengebrochen war, floh am 25. Juni 1849 die Revolutionsregierung nach Freiburg und mit ihr Einheiten der Revolutionstruppen. Am 28. Juni tagte eine verfassungsgebende Versammlung im Basler Hof zu Freiburg, die auf Antrag Gustav Struves beschloss, den Krieg gegen die Feinde der deutschen Einheit und Freiheit mit allen zu Gebote stehenden Mitteln fortzusetzen [1]. Oberst Franz Sigel übernahm das Kommando über das verbliebene Revolutionsheer.

Am 1. Juli jedoch stand das letzte Aufgebot der Revolutionstruppen in Freiburg von etwa 4000 Mann gegen die heranmarschierenden preußischen Interventionstruppen auf verlorenem Posten. Nachdem Armeegeneral von Hirschfeld am 7. Juli mit 7000 Mann kampflos in Freiburg eingezogen war, begannen die Verhaftungen der Revolutionäre. Viele darunter Carl von Rotteck junior konnten fliehen, Kromer jedoch wurde gefasst. Ein preußisches Standgericht beschuldigte ihn, daß er die Soldaten wiederholt zum Treubruch und zur Absetzung ihrer Offiziere verleitet, dieselben in öffentlichen Reden zum Kampfe gegen die zur Wiederherstellung der rechtmäßigen Regierung einrückenden Truppen aufgefordert, und endlich selbst in den Reihen der rebellischen Truppen als Corporal das Gefecht bei Groß-Sachsen mitgemacht habe[2] und verurteilte ihn wegen Treuebruchs und Teilnahme am „hochverrätherischen Aufruhr“ [3] am 20. August 1849 zum Tode durch Erschießen. Kromer wurde am darauffolgenden Tag auf dem Wiehre-Friedhof erschossen, auf dem die Preußen schon vorher Maximilian Dortu und Friedrich Neff hingerichtet hatten.

Einzelnachweise

  1. Heinz Siebold und Ulrike Rödling, Die Stimme der Freiheit, Freiburger Almanach 1999, Poppen und Ortmann 1999
  2. Frank Engehausen, Kleine Geschichte der Revolution 1848/49 in Baden, B. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2010, Seite 184
  3. http://www.freiburg.de/servlet/PB/menu/1176958_l1/index.html

Weblinks


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