Georg Nachtsheim

Georg Nachtsheim

Georg Nachtsheim (* 1951 in Oberhausen) ist ein Generalmajor des Heeres der Bundeswehr und Deputy Commander Headquarters NATO Rapid Deployable Corps - France in Lille-Armées/Frankreich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Nachtsheim ist in Oberhausen geboren und wuchs in Darmstadt, Karlsruhe, Luxemburg und Mönchengladbach auf. 1970 erhielt er ein USA-Stipendium und kehrte nach einem Jahr mit einem „Highschool Diploma“ nach Deutschland zurück.

Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. In seiner Freizeit beschäftigt sich Nachtsheim mit Politik, europäischer Geschichte und fremdsprachiger Literatur. Neben Deutsch spricht er Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

Militärische Laufbahn

Ausbildung und erste Verwendungen

Nachtsheim trat 1972 in den Dienst der Bundeswehr beim Panzerbataillon 314 in Oldenburg (Oldenburg), als Offizieranwärter ein. 1973 wurde er an die Universität der Bundeswehr Hamburg versetzt und nahm das Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften auf. Während seines Studiums wurde er 1975 zum Leutnant ernannt.

Nach Beendigung der akademischen Ausbildung kehrte er 1976 als Diplom-Kaufmann in die Truppe zurück, im gleichen Jahr wurde er zum Oberleutnant befördert. Zunächst wurde er im Panzerbataillon 314 als Zugführeroffizier, später als S2-Offizier (Leiter Stabsabteilung S2) eingesetzt. Nach diesen Verwendungen folgte 1980 eine Versetzung zum Panzerlehrbataillon 93 nach Munster, wo er unter Ernennung zum Hauptmann Kompaniechef wurde.

Generalstabsausbildung und Dienst als Stabsoffizier

Von 1983 bis 1984 absolvierte Nachtsheim den 26. Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, darauf folgte bis 1986 die Teilnahme an der französischen Generalstabsausbildung an der „Ecole Supérieure de Guerre“ in Paris. Im Jahr 1986 erfolgte auch seine Ernennung zum Major. Zurück in Deutschland wurde er Abteilungsleiter im Stab der Panzerbrigade 29 in Sigmaringen, bevor ihn sein Weg 1988 auf die Bonner Hardthöhe führte und im Führungsstab der Streitkräfte (FüS) Referent in der Stabsabteilung III „Militärpolitik“ wurde. Ebenfalls 1988 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant.

1991 übernahm er das Panzerbataillon 164/174 in Schwarzenbek als Kommandeur und führte es bis zu seiner Versetzung 1993 zum Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) in Casteau bei Mons/Belgien. Dort übernahm er den Dienstposten des G3 Übungen und Programm Partnerschaft für den Frieden bis Ende 1996. Anschließend folgte Nachtsheims erster Auslandseinsatz im Rahmen von SFOR in Bosnien und Herzegowina. Nach dem Auslandseinsatz kehrte er Mitte 1997 an die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg zurück und wurde dort als Abteilungsleiter des Fachbereichs Sicherheitspolitik und Streitkräfte eingesetzt. Seine Ernennung zum Oberst erhielt er auch im Jahr 1997.

Generalsverwendungen

Bereits 1999 ging er, unter Ernennung zum Brigadegeneral erneut in den Auslandseinsatz zu SFOR , diesmal als Chef des Stabes der Multinationalen Division Süd-Ost (MND SE) mit Sitz in Mostar. Im Anschluss erhielt er sein zweites Truppenkommando, als er am 24. Oktober 1999 die Deutsch-Französische Brigade in Müllheim (Baden) als Kommandeur übernahm. Während dieser Zeit absolvierte Nachtsheim seinen dritten Auslandseinsatz bei SFOR, diesmal jedoch als Chef des Stabes im Hauptquartier in Sarajevo.

Am 28. September 2001 übergab er das Kommando über die Brigade an seinen französischen Nachfolger Général de brigade Bernard Oberto. Nachtsheim wechselte nach Straßburg zum Eurokorps und wurde dort als Stellvertretender Chef des Stabes Unterstützung (DCOS Support) eingesetzt. Im Anschluss an diese Verwendung wurde er als Abteilungsleiter II (Ausbildung und internationale Beziehungen des Heeres) zum Heeresamt nach Köln versetzt.

Am 3. September 2007 kehrte Nachtsheim wieder zum Eurokorps zurück und wurde dort Chef des Stabes. Diesen Posten gab er im Oktober 2009 an den spanischen Brigadegeneral Alfredo Ramirez ab und absolvierte im Anschluss daran in Vorbereitung auf seine künftige Verwendung eine Sprachausbildung. 2010 wechselte er als Member an das Royal College for Defense Studies nach London. Zum 1. Januar 2011 hat Nachtsheim schließlich unter Beförderung zum Generalmajor im französischen Lille-Armées von Generalmajor Karl Ackermann den Posten des Deputy Commander Headquarters NATO Rapid Deployable Corps – France übernommen.

Auszeichnungen

  • Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold
  • SFOR Einsatzmedaille der Bundeswehr
  • Commandeur de l´Ordre de la Couronne (BEL)
  • Officier de l’Ordre national du Mérite
  • Officier de la Légion d’Honneur (O. LH)
  • Meritorious Service Medal (US)
  • NATO Medal for Service on Operations (3)

Quellen

  • Handbuch der Bundeswehr und Verteidigungsindustrie 2007/2008, Verlag Bernard & Graefe, Dezember 2007, ISBN 3763762760

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Nachtsheim (Begriffsklärung) — Nachtsheim ist der Name eines Ortes in Rheinland Pfalz, siehe Nachtsheim und der Name folgender Personen: Georg Nachtsheim (* 1951), General der Bundeswehr Hans Nachtsheim (1890–1979), deutscher Zoologe und Genetiker Hendrik Nachtsheim (* 1957),… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Generale des Heeres der Bundeswehr — Die Liste soll alle Bundeswehr Offiziere der Dienstgradgruppe der Generale des Heeres enthalten. 1955–1990 Der folgende Abschnitt enthält eine vollständige Liste aller Offiziere der Dienstgradgruppe der Generale des Heeres der Bundeswehr bis zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Brigade franco-allemande — 47° 48′ 59″ N 7° 37′ 16″ E / 47.8163, 7.62119 …   Wikipédia en Français

  • Führungsakademie der Bundeswehr — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Führungsakademie der Bundeswehr FüAkBw Motto …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter von Oberhausen — Carl Lueg Heinrich Imbusch …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Französische Brigade — Deutsch Französische Brigade(Brigade franco allemande) Verbandsabzeichen Aufstellung …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-französische Brigade — (Brigade franco allemande) Verbandsabzeichen Aufstellung 2. Oktober 1989 Land …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenlegion — Jacques Louis David: Porträt Napoleons in seinem Arbeitszimmer, Öl auf Leinwand, 1812 Die Ehrenlegion (französisch Légion d’honneur) ist ein französischer Verdienstorden. Der Orden wurde am 19. Mai 1802 von Napoléon Bonaparte, damals noch… …   Deutsch Wikipedia

  • Generalmajor — Der Generalmajor ist ein Dienstgrad in der Gruppe der Generale. Bei den Abbildern werden die Rangabzeichen, Dienstgradabzeichen oder Rangschlaufen des Generalsrangs als Dienstgrad gezeigt, die zumeist als Schulterklappe, aber auch als Kragenpatte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Na — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”