Poetry-Slam-Meisterschaft

Poetry-Slam-Meisterschaft

Die Poetry-Slam-Meisterschaft (englisch: National Poetry Slam) bezeichnet den ranghöchsten Poetry-Slam-Wettbewerb eines Landes oder einer Sprachgemeinschaft. Die deutschsprachige Poetry-Slam-Meisterschaft (auch: GIPS - German International Poetry Slam) wird seit 1997 einmal pro Jahr in wechselnden Städten ausgetragen.

Vertreter von Poetry Slams aus Deutschland, Österreich (seit 2000), der Schweiz (seit 2000) und Liechtenstein (seit 2009) kommen zusammen, um die Gewinner in den Disziplinen "Einzel", "Team" und "U20" (seit 2004) zu ermitteln. [1]

Im Rahmen der Poetry-Slam-Meisterschaft finden Vorrunden (seit 2000), Einzelwettbewerbe, Teamwettbewerbe, U20-Wettbewerbe, Gastauftritte, Themen-Slams und das szeneinterne Slam-Masters-Meeting statt.

Veranstaltet werden die Poetry-Slam-Meisterschaften von den Mitgliedern der Poetry-Slam-Szene. Per Abstimmung werden Ausrichter und Austragungsort zwei Jahre im voraus im Rahmen des Slam-Masters-Meetings bestimmt.

Die Tradition der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften wurde 1997 von Wolf Hogekamp begründet. Nach dem Vorbild der nordamerikanischen "National Poetry Slams" werden landesweite Wettbewerbe organisiert, die 2001 auf den gesamten deutschen Sprachraum ausgedehnt wurden. Mit bis zu 9500[2] Zuschauern und vielen Einzelveranstaltungen entwickelten sich die jährlichen Poetry-Slam-Meisterschaften in jüngster Zeit zu großen Festivals für Bühnenliteratur.[3]

Im Unterschied zu gewöhnlichen Poetry-Slams ist für die Teilnahme an den Poetry-Slam-Meisterschaften eine Qualifikation über lokale Poetry-Slam-Wettbewerbe nötig.

Bisherige deutschsprachige Poetry-Slam-Meisterschaften[4]

Nummer Jahr Ort Organisatoren / Slam Master Gewinner Einzel Gewinner Team Gewinner U20 Zuschauerzahl Dauer
I 1997 Berlin Wolf Hogekamp Bas Böttcher Team Hamburg (Nadine Barth, Cenk Bekdemir, Michael Weins, Markus Wiese) --- 200 2 Tage
II 1998 München Ko Bylanzky, Rayl Patzak Michael Lentz Team Köln (Guido Gramatke, Bob Lakermann, Michael Tönnis, Wehwalt Koslovsky) --- 700 3 Tage
III 1999 Weimar Bas Böttcher Tracy Splinter Team Tübingen (Florian Werner, Mr. Magic, Simone Ohne, Friedemann B. Holder) --- 700 2 Tage
IV 2000 Düsseldorf André Michael Bolten, Robby Göllmann, Pamela Granderath und Wehwalt Koslovsky Jan Off Team Aachen (Hartmut Heil, Gerhard Horriar, Michael Stetter) --- 1000 2 Tage
V 2001 Hamburg Tina Uebel, Hartmut Pospiech, Michel Abdollahi Sebastian Krämer Team Winterthur (Sibylle Aeberli, Tom Combo, Suzanne Zahnd) --- k.A. 3 Tage
VI 2002 Bern Matthias Burki, Yves Thomi Lasse Samström Team Wuppertal (Jonas Jahn, Markim Pause, Lasse Samström, Michael Wefers) --- k.A. 3 Tage
VII 2003 Darmstadt/Frankfurt Oliver Gaussmann, Alex Dreppec, Dirk Hülstrunk, Rüdiger Wenig Sebastian Krämer Team Passau (Raimund Meisenberger, Markus Pissarek) --- k.A. 3 Tage
VIII 2004 Stuttgart Timo Brunke, Angelika Brunke Gabriel Vetter Team Tübingen (Jakob Nacken, Helge Thun) Lino Wirag 2500 3 Tage
IX 2005 Leipzig Leif Greinus, Sebastian Wolter, Martin Wolter Volker Strübing Tha Boyz with tha Girlz in tha Back (Nora Gomringer, Mia Pittroff und Fiva) Nadja Schlüter, Krok (Krisha Kops) 2900 3 Tage
X 2006 München Ko Bylanzky, Rayl Patzak Marc-Uwe Kling TeamLSD (Micha Ebeling, Volker Strübing) Lara Stoll 3500 3 Tage
XI 2007 Berlin Wolf Hogekamp, Petra Anders, Gauner, Frank Klötgen Marc-Uwe Kling SMAAT (Sebastian23, Felix Römer, Lars Ruppel, Gabriel Vetter) Julian Heun 4000 4 Tage
XII 2008 Zürich Lukas Hofstetter, Richi Küttel, Martin Otzenberger Sebastian23 TeamLSD (Micha Ebeling, Volker Strübing) Bleu Broode 9500[5] 5 Tage
XIII 2009 Düsseldorf Markim Pause, Pamela Granderath Philipp Scharrenberg PauL (Bumillo, Heiner Lange, Philipp Scharrenberg) Yasmin Hafedh 9000[6] 3 Tage
XIV 2010 Ruhrgebiet Sebastian Rabsahl, Mischa-Sarim Vérollet, Frank Klötgen Patrick Salmen Team und Struppi (Jasper Diedrichsen, Moritz Neumeier) Laurin Buser 4 Tage
XV 2011 Hamburg Jan-Oliver Lange, Thomas Schultz, Hartmut Pospiech, Friederike Moldenhauer, Robert Oschatz Nektarios Vlachopoulos Team Totale Zerstörung (André Herrmann, Julius Fischer) Alex Meyer 14.500[7] 5 Tage
XVI 2012 Heidelberg/Mannheim Frank Habrik, Kathrin Rabus

Einzelnachweise

  1. Geschichte der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften
  2. Schlusscommuniqué der Meisterschaften 2008
  3. Die unvollendete Geschichte des Poetry Slam in Zahlen und Fakten
  4. Chronologie der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaft 1997 bis 2007
  5. Schlusscommuniqué der Meisterschaften 2008
  6. offizielle Website der Meisterschaften 2009
  7. [1]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Poetry Slam — Slam Teilnehmer Lasse Samström beim Box Slam, St. Gallen, 2005 …   Deutsch Wikipedia

  • Nora Gomringer — Nora Eugenie Gomringer (* 26. Januar 1980 in Neunkirchen/Saar) ist eine fränkische Lyrikerin und Performancekünstlerin, die der Spoken Word Szene angehört. Sie wurde durch ihre Darbietungen im Poetry Slam bekannt und entwickelte die Gattung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Lasse Samström — Lasse Samström; eigentlich: Albrecht Lahme;[1] (* 23. Januar 1969[2]) ist ein deutscher Poetry Slam Dichter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zitate 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Nora-Eugenie Gomringer — Nora Gomringer, 2008 Arbeitsort seit 2010 …   Deutsch Wikipedia

  • Günther Tschif Windisch — Günther Tschif Windisch, bürgerlich Günther Franz Windisch (* 8. Oktober 1943 in Leoben;) ist ein österreichischer Maschinenbauingenieur und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Poetry Slam …   Deutsch Wikipedia

  • Volker Strübing — (2001) Volker Strübing (* 22. April 1971 in Sondershausen) ist ein deutscher Schriftsteller, Autor und Liedermacher. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Lentz — liest aus Offene Unruh: 100 Liebesgedichte auf dem Erlanger Poetenfest 2010. Michael Lentz (* 15. Mai 1964 in Düren) ist ein deutscher Schriftsteller, Lautpoet, Literaturwissenschaftler und Musiker …   Deutsch Wikipedia

  • Göggingen (Krauchenwies) — Göggingen Gemeinde Krauchenwies Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Beatboxing — Hörbeispiel Beim Beatboxing oder Beatboxen werden Drumcomputerbeats – zuweilen auch Scratches oder Schlagzeug und andere Perkussionsrhythmen, seltener auch weitere Instrumente und andere Klänge – mit dem Mund, der Nase und dem Rachen imitiert.… …   Deutsch Wikipedia

  • Fastfood Theater — Das fastfood theater Improvisation e. V. ist eine deutsche Improvisationstheater Gruppe aus München. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Spielstätten und Gastspielorte 3 Auszeichnungen 4 Programme/Premieren …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”