Heinrich Gottfried Wilhelm Daniels

Heinrich Gottfried Wilhelm Daniels

Heinrich Gottfried Wilhelm Daniels, (* 25. Dezember 1754 in Köln; † 28. März 1827 ebenda) war ein deutscher Jurist, der als Hochschullehrer, Richter und Autor in der Franzosenzeit und im preußischen Rheinland Bedeutendes geleistet hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Daniels stammte aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Schneidermeister. Dennoch konnte er die damalige Hochschule in seiner Heimatstadt besuchen. Dort studierte er Artes liberales, wurde 1769 Lizenziat und ein Jahr später Doktor der Philosophie. Zu dieser Zeit war sein Interessenschwerpunkt die Mathematik, er studierte aber auch Rechtswissenschaften.

1775 wurde er zum Doktor beider Rechte promoviert und im November als Advokat beim siebenköpfigen Kurkölnischen Dikasterium in Bonn zugelassen. Der Kurfürst Maximilian Franz von Österreich berief ihn 1780 ins Kölner Appellationscommissariat, 1783 auf eine Professur an der Bonner Akademie, 1786 zum Hofrat und 1792 zum Mitglied des Oberappellationsgerichtshofes in Bonn. Nach dem Einmarsch der Franzosen wurde er zum Mitglied des Obertribunals des Département de Rhin-et-Moselle in Bonn ernannt. Weil er aber 1797 den Eid verweigerte und weil 1798 die Universitäten aufgehoben wurden, stand er ohne Ämter da, wurde aber bereits 1798 als Rechtslehrer in die neue Kölner Zentralschule, der Nachfolgerin der Universitäten, berufen bis zu deren Auflösung 1802 [1] (Nachfolge Rechtsschule in Koblenz 1806). Während dieser Zeit übersetzte er den Code Napoleon (publiziert 1805), zudem hielt er Privatvorlesungen.

Während des Besuches von Kaiser Napoleon im Kanton Köln 1804 wurde Daniels zum stellvertretenden (Substitut) Generalprokurator an den Kassationshof in Paris berufen. Diese Stelle trat er 1805 an. 1813 wurde er als Generalprokurator an den Apellhof in Brüssel versetzt. Nach den Befreiungskriegen trat er 1817 in preußische Dienste und wurde nach kurzer Zeit in Berlin, in der er sich als Mitglied des Preußischen Staatsrats für die Beibehaltung des progressiven Französischen Rechts im Rheinland einsetzte[2], 1819 zum ersten Präsidenten des Rheinischen Appellationsgerichtshofes in Köln ernannt.

Besitzungen

Am 4. April 1807 ließ Daniels durch das Lütticher Maklerbüro Defay & Minette den im Jahre 1802 säkularisierten Fischenicher Fronhof des Stifts St. Maria im Kapitol für 54.000 Franken ersteigern. Zum Gut gehörten 64,5 ha Land. Der Hof blieb in seinem Besitz bis zu seinem Ableben.[3] 1811 kaufte Daniels die Burg Metternich. Sie wurde nach dessen Tod von seiner Tochter wieder verkauft.[4] Daniels soll auch Mitglied des Illuminatenordens gewesen sein.[5]

Nachleben

Nach Gottfried Daniels wurde in Köln-Neuehrenfeld eine Straße benannt.[6] Seine Figur gehört auch zum Figurenprogramm[7] am Turm des Kölner Rathauses.

Werke

Literatur

Quellen

  1. Erich Meuthen: Kleine Kölner Universitätsgeschichte, Köln 1998, S. 27
  2. Artikel Daniels, in: Ulrich S. Soenius, Jürgen Wilhelm: Kölner Personenlexikon, Köln 2007
  3. Clemens Klug: HGW Daniels, ein Diener des Rechts, in Hürther Heimat63/64 (1989) S.18 ff
  4. Metternich bei Sammlung Dunker
  5. Illuminatenliste
  6. 50° 57′ 35″ N, 6° 55′ 14″ O50.9597656.92055
  7. Bild der Figur Daniels am Rathausturm + Würdigung

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