Gottfried Mairwöger

Gottfried Mairwöger


Gottfried Mairwöger (* 4. Februar 1951 in Tragwein/Oberösterreich; † 19. Oktober 2003 in Wien) war ein wichtiger Vertreter der Abstrakten Malerei in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Gottfried Mairwöger wurde am 4. Februar 1951 in Tragwein / Öberösterreich geboren. Er besuchte das musisch-pädagogische Realgymnasium in Linz, machte 1970 Abitur und wurde nach Absolvierung des Wehrdiensts 1971 in die Meisterklasse Josef Mikl an der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen. Mairwöger setzte seine Studien 1973 bei Wolfgang Hollegha fort. 1974 entstanden erste großformatige Ölbilder auf Leinwand und Arbeiten in Öl auf Papier. 1976 brachte die Begegnung mit dem amerikanischen Kunstkritiker Clement Greenberg in der Hamburger Galerie Wentzel die entscheidende Wendung für die weitere künstlerische Arbeit. Auch die ausgedehnten Studienreisen durch Europa, Asien und die USA lieferten wertvolle Impulse für sein Schaffen. Gottfried Mairwöger ist am 19. Oktober 2003 in Wien gestorben.

Werk

Der Hollegha-Schüler setzt Ende der 1970er Jahre, beeinflusst von bedeutenden Vertretern des Abstrakten Expressionismus der zweiten Generation sowie des Colorfield Painting (vor allem Morris Louis und Helen Frankenthaler) die Tradition der österreichischen Nachkriegs-Abstraktion in eigenständiger Weise fort.

In den 80er Jahren verwendet Mairwöger häufig stark verdünnte Ölfarben und arbeitet ähnlich der von Helen Frankenthaler entwickelten „Soak-Stain-Technik“ auf ungrundierter Leinwand. Gegen Ende der 80er Jahre werden die opulenten Farbfelder und Farbströme zunächst von einer pastösen Malweise mit zum Teil strengen, gestischen Kompositionselementen abgelöst. Ende der 90er Jahre greift Mairwöger die wesentlichen Gestaltungselemente seiner ersten Schaffensperiode erneut auf und erweitert diese radikal. Zahlreiche lasierende und deckende Farbschichten werden partiell überlappend teils in ruhigem Fluss, teils mit dynamischen Gesten auf der Leinwand aufgetragen. Die getrockneten Farbsedimente, Schleier und Spuren eröffnen dem Betrachter einen palimpsestartig entstandenen Farbraum. (Gerald Trimmel)

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1975 - 1986 Galerie Ulysses, Wien
  • 1977 Galerie Wentzel, Hamburg
  • 1977 Galerie de France, Paris
  • 1978 Galerie in der Staatsoper, Wien
  • 1979 Galerie Grüner, Linz
  • 1980- 1987 Eva Cohon Gallery, Chicago
  • 1984 Galerie Annasäule, Innsbruck
  • 1987 Galerie Akademia, Salzburg
  • 1988 Galerie Figl, Linz
  • 1990/1992 Galerie Christine Brügger, Bern
  • 1992 Schloss Hollenburg, Niederösterreich
  • 1994/97 Galerie Thiele, Linz
  • 2000 Galerie Hofstätter, Wien
  • 2002 Galerie Maendl-Lawrence, München
  • 2008 "Gottfried Mairwöger. 1951-2003", Galerie Wolfgang Exner, Wien
  • 2009 „Colorfields", Galerie Manner, Perg/OÖ

Arbeiten in öffentlichen Räumen oder Sammlungen

Auszeichnungen

  • 1972 Förderungspreis des Landes Oberösterreich
  • 1982 Monsignore Otto Mauer-Preis

Quellen / Literatur

  • Dieter Ronte(Hg.): Einfach gute Malerei. Siegfried Anzinger. Josef Kern. Alfred Klinkan. Gottfried Mairwöger. Peter Marquant. Alois Mosbacher. Kurt Rohrbacher. Hubert Scheibl. Hubert Schmalix. Turi Werkner. Schriftenreihe des Museums moderner Kunst Nr. 21, Wien 1983.
  • Mairwöger. ¡Benedict e the birds and the bees! Galerie Thiele. Mit einem Vorwort von Dieter Ronte und einem Textbeitrag von Herbert Lachmayer, o. O, o. J. [Linz 1994].
  • Jaeger, Stefan (Hg.): Gottfried Mairwöger. Mit einem Vorwort von Dieter Ronte. Jaeger & Partner, München 2002.
  • Jaeger, Stefan; Schützeneder, Helmut (Hg.): Gottfried Mairwöger: Die Bilder sagen mir, wenn sie fertig sind. Jaeger & Partner, München 2008.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Aktuell 83 — war der Titel einer vom 21. September 1983 bis zum 20. November 1983 von der Stadt München in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus veranstalteten Kunstausstellung. Die Konzeption und die Durchführung der Ausstellung hatten Erika Billeter,… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Mauer — Grabstein von Otto Mauer am Friedhof von Brunn am Gebirge Otto Mauer (* 14. Februar 1907 in Brunn am Gebirge; † 3. Oktober 1973 in Wien) war ein österreichischer Priester, Kunstsammler und Mäzen. Er leitete in Wien eine Avantgarde Galerie …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Mauer-Preis — Der Msgr. Otto Mauer Preis ist der bedeutendste österreichische Kunstpreis. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorsitzende der Jury 3 Preisträger 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Tragwein — Tragwein …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Marquant — (* 1954 in Wien) ist ein wichtiger Vertreter der abstrakten Malerei in Österreich ab den frühen 1980er Jahren. Von 1972 bis 1981 studierte Marquant bei Wolfgang Hollegha und Josef Mikl an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er lebt und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Malern/M — Maler   A B C D E F G H I J K L M N O P Q R …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”