- Kunsthalle Düsseldorf
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Die Kunsthalle Düsseldorf ist ein Museum in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte der Kunstsammlung beginnt bei der Gemäldegalerie, die unter Jan Wellem (1658–1716) gegründet wurde. Die Gemälde wurden 1795 wegen kriegerischer Verwicklungen der Stadt zuerst nach Mannheim gebracht. Nach dem Friedensschluss veranlassten die Stände Düsseldorfs die Rückführung der Gemäldegalerie. Mit der französischen Besetzung 1805 wurde die Galerie zuerst nach Kirchheim-Bolanden und dann nach München gebracht. Aufgrund des Staatsvertrages zwischen Preußen und Berlin im Jahre 1870 musste Düsseldorf auf die Rückgabe der überführten kurfürstlichen Gemäldegalerie verzichten. Sie bildet heute das Kernstück der Münchner Pinakothek. Der Wert der Sammlung wurde damals auf 2,1 Mio. Taler geschätzt. Düsseldorf reichte daraufhin im Jahre 1872 eine Petition bei dem Kaiser Wilhelm I. ein, um eine Entschädigung für die verlorenen Galeriebestände zu erhalten. Der Kaiser gab dem Gesuch statt und gewährte eine Summe von 150.000 Talern zur Errichtung der Kunsthalle, die 1878/1881 errichtet und am 3. Juli 1881 mit einem historischen Kostümumzug des Künstlervereins Malkasten eingeweiht wurde.
1967 entstand ein Neubau am Grabbeplatz etwa 150 Meter südwestlich versetzt von der Stelle des im Krieg beschädigten und abgebrochenen Vorgängerbaues. Zu dem Vorschlag des Hochbauamts wurden später die zweiten Preisträger Beckmann und Brockes als ausführende Architekten hinzugezogen.
Die 1967 erbaute Halle ist ein einfacher, monolithischer Block, den Konrad Beckmann und Christoph Brockes mit kommerziell entwickelten Betonplatten verkleideten. Der Block ruht auf einem eingezogenen Sockel aus schwarzem Basalt und erstreckt sich durch abgestufte Treppenanlagen zum Platz. Den oberen Abschluss des Baus bildet ein „Zinnenkranz“[1] aus Beton. Die Hauptansichtsseite hat keine Fenster und ist in sich vollkommen geschlossen; die Seitenansichten zeigen einige in den Beton eingeschnittene Fenster.
Das Gebäude wurde wegen der „Wucht seiner am Brutalismus ausgerichteten Betonfassaden“[1] stark kritisiert. Die vier Karyatidenfiguren des Bildhauers Leo Müsch erhielten einen neuen Platz zwischen Kunsthalle und Andreaskirche.[2] Zwischen Ende der 1990er Jahre und 2002 erneuerte das Architektenteam rheinflügel das Gebäude.
Das Haus verfügt über keine eigene Sammlung, sondern organisiert Wechselausstellungen. Eigene Räume werden vom Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen genutzt und im hinteren Bereich ist mit separatem Eingang die Kabarettbühne „Kom(m)ödchen“ untergebracht.[3] Im vorderen Bereich am Grabbeplatz befindet sich seit 2004 der Salon des Amateurs, die Künstlerbar und alternative Electroclub an der Kunsthalle.
Direktoren waren von 1967 bis 1972 Karl Ruhrberg, von 1972 bis 1998 Jürgen Harten und von 2002 bis 2009 Ulrike Groos. Künstlerischer Leiter ist seit 1. Januar 2010 der Kunstwissenschaftler Gregor Jansen.
Sonderausstellungen
- 2011: Chris Martin. Staring into the Sun
- 2011: Ferdinand Kriwet. Yester 'n' Today
- 2010: Hans-Peter Feldmann. Kunstausstellung
- 2008: David Zink Yi: Schmidt-Rottluff-Stipendium
- 2004: Fernsehgalerie Gerry Schum
- 2002: Zurück zum Beton
Literatur
- Georg Friedrich Koch: Museums- und Ausstellungsbauten. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 212f.
- Alexandra König: Kunsthalle. In: Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, Nr. 20 auf S. 15.
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Kunsthalle
- Offizielle Internetseite des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen
- Als Florenz an den Rhein rückte mit einer ausführlichen Beschreibung der Gemäldegalerie
Einzelnachweise
- ↑ a b König, S. 15.
- ↑ Edgard Haider: Verlorene Pracht. Geschichten von zerstörten Bauten. Gerstenberg, Hildesheim 2006, S. 98ff.
- ↑ kunsthalle-duesseldorf.de (Geschichte), abgerufen am 14. August 2008
51.2275680555566.7759361111111Koordinaten: 51° 13′ 39″ N, 6° 46′ 33″ OKategorien:- Kunstmuseum in Düsseldorf
- Bauwerk in der Altstadt (Düsseldorf)
- Museumsgebäude in Düsseldorf
- Erbaut in den 1960er Jahren
- Bauwerk des Brutalismus in Deutschland
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