- Leo Gotzmann
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Leo Gotzmann (* 14. Juli 1893 in Olmütz; † 6. Dezember 1946 in Zuffenhausen) war ein österreichischer Jurist und zur Zeit des Nationalsozialismus Polizeipräsident von Wien, SS-Brigadeführer (1942) und Mitglied des Reichstags.
Biografie
Gotzmann, Sohn eines Unteroffiziers, studierte Rechtswissenschaft an der Universität Wien. Er nahm als Soldat der k.u.k. Armee – zuletzt im Rang eines Leutnants am Ersten Weltkrieg teil. Der promovierte Jurist trat 1920 in die österreichische Polizei ein und war im Wiener Polizeipräsidium tätig. Von 1924 bis 1933 war er bei der Wiener Sicherheitswache tätig und fungierte als Kommandant der Sicherheitswache sowie der Alarmabteilung. Wegen nationalsozialistischer Betätigung wurde Gotzmann im August 1933 wieder zur Polizeidirektion Wien versetzt und Ende Juli 1934 im Zusammenhang mit dem Dollfuß-Attentat verhaftet. Gotzmann wurde im März 1935 schließlich wegen Hochverrat zu lebenslanger Haft verurteilt.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde er aus der Haft entlassen und war wieder im Polizeidienst in Wien tätig. Zuletzt führte er den Dienstrang eines Oberregierungsrates beim Polizeipräsidenten in Wien. Gotzmann wurde Mitglied des Reichstags, dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 als Abgeordneter angehörte. Gotzmann, Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 6.186.278) und SS (Mitgliedsnr. 393.298), war zunächst kommissarisch und ab Januar 1941 bis zum Kriegsende ordentlicher Polizeipräsident von Wien. Gotzmann war vom 20. April 1941 bis 1945 SS-Führer im RSHA und wurde am 9. November 1942 zum SS-Brigadeführer befördert.
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
Weblinks
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