- Großer Stein (Lausitzer Bergland)
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Großer Stein Goethekopf
Höhe 471 m ü. NN Lage Freistaat Sachsen, Deutschland Gebirge Lausitzer Bergland Geographische Lage 50° 56′ 31″ N, 14° 39′ 33″ O50.941943714.6592028471.0Koordinaten: 50° 56′ 31″ N, 14° 39′ 33″ O Gestein Basalt, Phonolith, Tuff Der Große Stein ist ein 471 Meter hoher Berg im östlichen Lausitzer Bergland im Freistaat Sachsen. Er liegt in der Gemarkung der Gemeinde Leutersdorf in der Oberlausitz und ist weiterhin von den Orten Spitzkunnersdorf und Seifhennersdorf umgeben. Der Berg besitzt zwei Felsgipfel, von denen der kleinere als Goethekopf bezeichnet wird, da seine Silhouette Ähnlichkeit mit dem Gesichtsprofil Goethes hat. Am Osthang des Großen Steins entspringt der Spitzkunnersdorfer Bach.
Inhaltsverzeichnis
Geologie
Die Entstehung des Großen Steins begann im Tertiär. Es entstanden Aschetuffe, die heute den Nordhang bilden. Während weiterer vulkanischer Aktivität drang Magma an die Oberfläche und bildete eine ausgedehnte Basaltdecke, den heutigen Osthang. Abschließend schoben sich Phonolithplatten nach oben und legten sich teilweise randlich über den Basalt.
Flora und Fauna
Die Vegetation am Großen Stein kann als beispielhaft für eine ganze Reihe von Phonolithbergen im Oberlausitzer Bergland angesehen werden. Durch Nährstoffarmut, Exposition und Geländeneigung sind Arten der Gesteinsfluren, Magerrasen und bodensauren Birken-Eichenwalder vorherrschend.
Am Süd- und Osthang wächst im Wesentlichen das Zarte Straußgras, das unter anderem durch Hasen-Klee, Silber-Fingerkraut, Heide-Nelke und Glockenblumen ergänzt wird. Besonders hervorzuheben sind die Vorkommen von Silberdisteln und Feld-Kranzenzian, die in der Oberlausitz selten sind. Im Anschluss an die Wiesen finden sich Gebüsche wie Weißdorn oder Schlehdorn. Am südlichen Oberhang steht ein lichter Birkenbestand, der etwa seit 1920 dort wächst. Die Bodenflora bilden säureliebende Arten wie Straußgräser, Schaf-Schwingel und Glockenblumen.
Am schattigen Nordhang wachsen hauptsächlich Birken, Ebereschen und Stieleichen sowie Blutroter Hartriegel. Am Boden findet man Laubwaldpflanzen, die für Basaltkuppen typisch sind. Beispiele hierfür wären Bingelkräuter und Braunwurzen. Auf dem Phonolithgipfel gedeihen vor allem Kleinfarne, wie etwa der Nordische Streifenfarn.
Naturschutz
Im Jahr 1928 sollte das Gestein des Berges als Baumaterial abgebaut werden, daraufhin kauften die damalige Gemeinde Spitzkunnersdorf und der Landesverein Sächsischer Heimatschutz den Berg. Das Gebiet wurde unter Naturschutz gestellt und die Felsenformationen zu einem geologischen Naturdenkmal erklärt.
Trivia
Anfang der 1960er-Jahre traf ein Blitz den Goethekopf und sprengte dessen „Nase“ weg. Kurz darauf wurde sie jedoch von Spitzkunnersdorfer Heimatfreunden wieder an ihre ursprüngliche Stelle zementiert.[1]
Literatur
- Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge. 2. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1971 (Werte der deutschen Heimat. Band 16). S. 72ff.
Einzelnachweise
- ↑ Torsten Mai: Sehenswürdigkeiten in Spitzkunnersdorf und Umgebung. 28. September 2000, abgerufen am 20. April 2010.
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