- Leutersdorf (Sachsen)
-
Wappen Deutschlandkarte
Hilfe zu Wappen50.95555555555614.652777777778392Koordinaten: 50° 57′ N, 14° 39′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Höhe: 392 m ü. NN Fläche: 17,01 km² Einwohner: 3.902 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner je km² Postleitzahl: 02794 Vorwahlen: 03586 / 035842 Kfz-Kennzeichen: GR Gemeindeschlüssel: 14 6 26 280 Gemeindegliederung: 6 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 9
02794 LeutersdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Bruno Scholze (CDU) Lage der Gemeinde Leutersdorf im Landkreis Görlitz Leutersdorf (ol. Leckerschdurf) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz mit gleichnamigen Hauptort.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Leutersdorf liegt im Süden der Oberlausitz, unmittelbar an der tschechischen Grenze. Nachbargemeinden sind Seifhennersdorf, Großschönau und Varnsdorf im Süden, Ebersbach-Neugersdorf im Nordwesten, Eibau im Norden und Oderwitz im Osten.
Auf dem Gemeindegebiet liegen mehrere kleinere Berge:
- Oberoderwitzer Spitzberg (510 m)
- Spitzkunnersdorfer Spitzberg (471 m)
- Varnsdorfer Spitzberg (544 m)
- Wacheberg (452 m)
Ortsgliederung
Die Gemeinde Leutersdorf gliedert sich in die Ortsteile:
- Folge,
- Hetzwalde,
- Leutersdorf,
- Neuwalde,
- Sorge,
- Spitzkunnersdorf.
Geschichte
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Leutersdorf 1347 unter dem Namen Lutgersdorf oder Luitgersdorf. Spitzkunnersdorf wurde im gleichen Jahr erstmalig als Kirchdorf Cunarsdorf und 1384 als Connersdorf genannt. Die Dörfer wurden im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach unter verschiedenen adligen Ortsherren aufgeteilt.
Mittel- und Oberleutersdorf sowie Cunnersdorf kamen 1635 mit der Oberlausitz unter die Herrschaft des Kurfürsten von Sachsen. Weite Teile des heutigen Gemeindegebiets mit Niederleutersdorf, die zur Herrschaft Rumburg gehörten blieben Teil des Königreichs Böhmen. Die Herren von Rumburg, seit 1681 Angehörige des Hauses Liechtenstein, ließen den größten Teil dieses Gebiets zunächst durch einen herrschaftlichen Meierhof bewirtschaften. Im 18. Jahrhundert entstanden dort die Ortschaften Josephsdorf, Neuwalde und Neuleutersdorf. 1784 wurde in Niederleutersdorf ein Dorfrichter berufen, womit der Ort eine eigenständige Gemeinde wurde. Kirchlich gehörten die katholischen Bewohner aber zu Rumburg.
1848 kam die böhmische Enklave zu Sachsen und 1849 wurde Neuwalde nach Niederleutersdorf eingemeindet. 1870 wurden Mittel- und Oberleutersdorf zu einer Gemeinde vereinigt und 1907 wurde aus Nieder-, Ober- und Mittelleutersdorf sowie Josephsdorf und Hetzwalde die Gemeinde Leutersdorf gebildet, der sich 1922 auch das katholische Neuleutersdorf anschloss. Seit dem 1. Januar 1998 gehört auch Spitzkunnersdorf der Gemeinde Leutersdorf an.[2]
Leutersdorf wurde auch bekannt durch den Räuberhauptmann Johannes Karasek der mit seiner Räuberbande Ende des 18. Jahrhunderts in der näheren Umgebung sein Unwesen trieb und seinen Schlupfwinkel in der Enklave hatte.
Religionen
Auf Grund der besonderen Geschichte des Dorfes bestehen im Ortsteil Leutersdorf zwei größere Kirchbauten:
- Die Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde 1862 nach Plänen des Zittauer Baumeisters Carl August Schramm, einem Schüler Karl Friedrich Schinkels errichtet. Eine Besonderheit des neogotischen Baus ist die landesweit einmalige Dacheindeckung mit farbigen Biberschwänzen.
- Die Evangelisch-lutherische Christuskirche ist eine Schwesterkirche der Kreuzkirche Seifhennersdorf. Dem ebenfalls neogotischen Bauwerk von 1865 ist leicht anzusehen, dass es ebenfalls von Carl August Schramm entworfen wurde. Sie ersetzte einen in der Nähe befindlichen Kirchbau von 1690. Nach einer umfangreichen Sanierung konnte, die seit 2004 wegen Baufälligkeit gesperrte Kirche, im Jahr 2006 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Eine weitere evangelisch-lutherische Kirche steht im Ortsteil Spitzkunnersdorf.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Pfingstsingen im Ortsteil Spitzkunnersdorf; Pfingstmontag am Hofeberg
- Großes Seifenkistenrennen im Ortsteil Spitzkunnersdorf; jährlich am letzten Sonnabend im Juni
- Sommerfest der Vereine im Ortsteil Spitzkunnersdorf; jährlich am ersten Augustwochenende auf dem Sportplatz
- UNICEF-Party an der Forstenschanze im Ortsteil Spitzkunnersdorf; jährlich im September
- Euroregionale Schachwoche (umfasst insgesamt 3 Turniere für verschiedene Zielgruppen)[3]
Persönlichkeiten
- Aloys Scholze († 1942 im KZ Dachau), katholischer Pfarrer in Leutersdorf
- Konrad Beyreuther (* 1941), Professor für Molekularbiologie an der der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie ehrenamtlicher Staatsrat für Lebens- und Gesundheitsschutz in der Landesregierung von Baden-Württemberg
- Siegfried Pilz, Kunstradfahrer
Ehrenbürger
- 2011 Erika Rother
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1998
- ↑ Webseite des ausrichtenden SC 1994 Oberland e.V.
Weblinks
Commons: Leutersdorf (Sachsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Gemeinde Leutersdorf
- Leutersdorf (Sachsen) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Niederleutersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Mittelleutersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Oberleutersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Neuleutersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Josephsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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