Großsteingrab Körbelitz

Großsteingrab Körbelitz
Großsteingrab Körbelitz
Großsteingrab im Ortswappen von Körbelitz

Das Großsteingrab Körbelitz (auch „Hoher Stein“ genannt) ist eine jungsteinzeitliche Megalithanlage nahe der Einheitsgemeinde Möser, Ortsteil Körbelitz im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Ursprünglich gab es bei Körbelitz mindestens drei Großsteingräber, ein Flurname deutet außerdem auf ein viertes hin. Ob ein großer Stein an der Pohl-Mühle bei Körbelitz zu einem einstigen Großsteingrab gehörte, lässt sich heute nicht mehr feststellen.[1] Das vorhandene Grab konnte der Alt-Tiefstichkeramikkultur zugeordnet werden. Die Grabkammer weist die Form eines Dolmens auf und besteht aus einem Deckstein, der mit seiner glatten Seite auf drei Tragsteinen (Dreipunktauflage) aufliegt. Der Deckstein weist Schälchen auf. Die Kammer ist ostnordost-westsüdwestlich orientiert und hat eine innere Höhe von rund 80 cm. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollte das Grab in den Ort Körbelitz versetzt und als Kriegerdenkmal umfunktioniert werden, was aber verhindert werden konnte. Heute bildet es das zentrale Motiv des Ortswappens von Körbelitz.[2]

Das Großsteingrab Körbelitz in regionalen Sagen

Eine regionale Sage berichtet von zwei Riesen, die nach Körbelitz kamen und sich dort Burgen errichteten. Sie lebten zunächst in Eintracht, zerstritten sich aber, da eine Riesin in den Ort kam und beide sie ehelichen wollten. Die beiden Riesen verschanzten sich in ihren Burgen und bewarfen sich gegenseitig mit Findlingen. Schließlich wurde einer von ihnen tödlich getroffen. Da reute es den anderen und er errichtete seinem Freund aus den Findlingen ein Grab.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beier und Beran, Wilkau-Haßlau 1991, S. 45 (Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1, ZDB-ID 916540-x), (Zugleich: Halle, Univ., Habil.-Schr., 1991: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire in den fünf neuen ostdeutschen Bundesländern (ehemals DDR)).
  • Ernst Herms: Die Megalithgräber des Kreises Jerichow I. In: Festschrift des Magdeburger Museums für Natur- und Heimatkunde zur 10. Tagung für Vorgeschichte, Magdeburg 1928, S. 256.
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, ISBN 978-3-89812-428-7, S. 62

Weblinks

 Commons: Großsteingrab Körbelitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beier, S. 45
  2. Schulze-Thulin, S. 62
  3. Die Sage vom Hünengrab bei Körbelitz
52.17172511.794955555556

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