- Landkreis Jerichower Land
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Wappen Deutschlandkarte 52.2612.03Koordinaten: 52° 16′ N, 12° 2′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Verwaltungssitz: Burg Fläche: 1.576,73 km² Einwohner: 96.251 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: JL Kreisschlüssel: 15 0 86 NUTS: DEE06 Kreisgliederung: 9 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Bahnhofstraße 9
39288 BurgWebpräsenz: Landrat: Lothar Finzelberg Lage des Landkreises Jerichower Land in Sachsen-Anhalt Der Landkreis Jerichower Land ist ein Landkreis im Nordosten des Landes Sachsen-Anhalt. Nachbarkreise sind im Nordwesten und Norden der Landkreis Stendal, im Nordosten der brandenburgische Landkreis Havelland, im Osten der ebenfalls brandenburgische Landkreis Potsdam-Mittelmark, im Süden der Landkreis Anhalt-Bitterfeld, im Südwesten der Salzlandkreis und die kreisfreie Stadt Magdeburg sowie im Westen der Landkreis Börde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die wichtigsten Gewässer im Landkreis Jerichower Land sind - neben der Elbe - der Elbe-Havel-Kanal, der Mittellandkanal, die Ehle, die Nuthe, die Ihle und der Tucheim-Parchener Bach. Der Kreis hat Anteil am Fläming.
Geschichte
Der Landkreis entstand zuerst 1994 durch Vereinigung der Kreise Burg und Genthin sowie der Gemeinde Mangelsdorf des Kreises Havelberg. Er führte die Tradition der alten preußischen Landkreise Jerichow I und Jerichow II fort.
Bei der Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007 wurde dieser Landkreis aufgelöst und ein neuer, größerer Landkreis mit gleichem Namen gebildet. Der Süden des neuen Landkreises besteht aus Gemeinden, die zuvor dem Landkreis Anhalt-Zerbst angehört hatten.
Politik
Kreistag
Die Sitzverteilung der Fraktionen im Kreistag nach der Wahl am 22. April 2007:
- CDU: 16 Mitglieder
- SPD: 12 Mitglieder
- Die Linke: 8 Mitglieder
- FDP/WG Jerichower Land: 7 Mitglieder
- Freie Wähler/Endert JL: 2 Mitglieder
- Bündnis 90/Die Grünen: 2 Mitglieder
Vorsitzender des Kreistages ist Otmar Fricke (CDU), erster Stellvertreter ist Helmut Halupka (SPD) und zweiter Stellvertreter Michael Bremer (Die Linke).
Landrat ist der parteilose Lothar Finzelberg.
Wappen
Das Wappen wurde dem gleichnamigen Altlandkreis am 12. September 1995 durch das Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt genehmigt. Da der Landkreis zum 1. Juli 2007 formell aufgelöst und neu gegründet wurde, musste das Wappen erneut genehmigt werden, dies geschah am 5. Februar 2008.
Blasonierung: „Gespalten von Blau und Silber, vorn ein silberner Pfahl, hinten ein schwarzer silbern konturierter und rotbewehrter Kranich.“[2]
Farben des Landkreises sind Weiß - Blau.
Der silberne Pfahl symbolisiert den Elbe-Havel-Kanal als wichtige Wasserstraße des Jerichower Landes und deutet gleichzeitig auf die Elbe als westliche Kreisgrenze hin. Der im Kreisgebiet beheimatete Kranich besiedelt jährlich die Elbauen und stellt somit ein Sinnbild für Landschaft und Natur dar.
Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Jerichower Land.
Flagge
Die Flagge wurde am 3. April 2008 durch das Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt genehmigt.
Die Flagge ist Weiß - Blau (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Landkreiswappen belegt.[2]
Wirtschaft
Das Jerichower Land ist heute neben dem Saalekreis und dem Landkreis Börde einer der wirtschaftlich stärksten Regionen von Sachsen-Anhalt. Zum einen profitiert der Landkreis durch seine Nähe zu Magdeburg. Zum anderen hat sich besonders im Raum Burg eine stetig wachsende Wirtschaft entwickelt.
Als Schwerpunkte sind zu nennen:
- Nahrungsmittelindustrie (Bsp.: Burger Knäcke, Wiesenhof)
- Stahlverarbeitung (Bsp.: Burger Walzwerk)
- Papierindustrie (Bsp.: Prowell, Propapier)
- Möbelindustrie (Bsp.: Burger Küchen)
Verkehr
Die Kreisstadt Burg wurde – ebenso wie Genthin – schon 1846 durch die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft an das Fernbahnnetz angeschlossen. Dieses Unternehmen eröffnete 1874 auch die Bahnstrecke Biederitz–Dessau, die sich in Biederitz mit der älteren vereinigte.
Die erste Nebenstrecke wurde von der Preußischen Staatsbahn 1892 erbaut und verlief von Biederitz über Möckern nach Loburg. Dort fand sie Anschluss an das ausgedehnte Schmalspurnetz der Kleinbahnen des Kreises Jerichow I, das 1896 von der Kreisstadt Burg ausgehend auf zwei parallelen Trassen, die sich in Magdeburgerforth vereinigten, nach Ziesar führte. Die Verbindung Groß Lübars–Loburg–Gommern folgte im Jahre 1903. Wegen des Truppenübungsplatzes in Altengrabow wurde die Trasse zur Staatsbahn nach Loburg als Dreischienengleis ausgebaut.
In Ziesar – jetzt zum Land Brandenburg gehörig – schloss sich an die Schmalspurbahnen das normalspurige Kleinbahnnetz der Genthiner Eisenbahn AG an, das aus mehreren selbständigen Betrieben zusammengewachsen ist. Den Kreis Jerichower Land betreffen folgende Teilstrecken (mit Eröffnungsjahr):
- 1899 Genthin–Jerichow–Schönhausen und Genthin–Milow
- 1912 Rogäsen–Karow
- 1917 Güsen–Ziesar
- 1924 Güsen–Jerichow
Damit waren Eisenbahnstrecken in einer Länge von rund 260 Kilometer im heutigen Kreisgebiet vorhanden; davon sind inzwischen über 160 Kilometer für den Personenverkehr stillgelegt worden:
Jahr Strecke Spurweite Länge 1951 Rogäsen–Karow 1435 mm2 km1960 Loburg–Kressow–Gommern 750 mm7 kmBurg Klb–Magdeburgerforth–Ziesar Ost 750 mm34 km1965 Burg Zerbster Tor–Großlübars 750 mm28 kmAltengrabow–Magdeburgerforth Bf 750 mm6 km1967 Genthin–Kuxwinkel–Milow 1435 mm16 kmLoburg–Lübars–Altengrabow 1435 mm7 kmGüsen–Jerichow 1435 mm21 km1999 Güsen–Paplitz–Ziesar 1435 mm23 kmGenthin Klb–Jerichow–Schönhausen–Sandau 1435 mm20 kmDie Kleinbahn und Kraftwerk Pretzien GmbH war eine Schmalspurbahn, die nur dem Güterverkehr diente.
Durch das Jerichower Land verlaufen außerdem die BAB 2 sowie die Bundesstraße 1, Bundesstraße 107, Bundesstraße 246a.
Der Jerichower Land hat das Kraftfahrzeugkennzeichen JL.
Städte und Gemeinden
(Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2010[3])
- Biederitz (8453)
- Burg, Stadt (24.163)
- Elbe-Parey (7176)
- Genthin, Stadt (15.498)
- Gommern, Stadt (11.043)
- Jerichow, Stadt (7461)
- Möckern, Stadt (14.269) (Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Möckern-Loburg-Fläming)
- Möser (8188)
- Schopsdorf (263) (Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Möckern-Loburg-Fläming)
Gebietsveränderungen
Seit 1995 fanden im Landkreis Jerichower Land viele Gebietsveränderungen statt.
Von den ursprünglich zehn Verwaltungsgemeinschaften besteht keine mehr. In der gleichen Zeit verringerte sich die Anzahl der Gemeinden auf acht.
Änderungen bei Verwaltungsgemeinschaften
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Parey - Bildung der Einheitsgemeinde Elbe-Parey aus den Mitgliedsgemeinden (1. September 2001)
- (Vorläufige) Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Genthin - Eingemeindung der Mitgliedsgemeinde in die Stadt Genthin, die (vorerst) zur Einheitsgemeinde wird (30. April 2002)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Burg - Eingemeindung der Mitgliedsgemeinden in die Stadt Burg (1. Dezember 2002)
- Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Möckern-Fläming aus den Verwaltungsgemeinschaften Möckern und Fläming-Fiener (ohne die Gemeinden Gladau, Paplitz und Tucheim) (1. Januar 2005)
- (Erneute) Bildung der VG Genthin aus den Gemeinden Gladau, Paplitz und Tucheim der aufgelösten VG Fläming-Fiener (1. Januar 2005)
- Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Stremme-Fiener aus den Verwaltungsgemeinschaften Jerichow und Stremme-Nordfiener (1. Januar 2005)
- Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Biederitz-Möser aus den Verwaltungsgemeinschaften Biederitz (ohne die Gemeinden Menz, Nedlitz und Wahlitz) und Möser (1. Januar 2005)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Gommern - Bildung der Stadt Gommern aus den Mitgliedsgemeinden und den Gemeinden Menz, Nedlitz und Wahlitz aus der aufgelösten VG Biederitz sowie den Gemeinden Dornburg, Ladeburg und Leitzkau aus dem Landkreis Anhalt-Zerbst (1. Januar 2005)
- Auflösung der VG Genthin - Eingliederung der Mitgliedsgemeinden in die Stadt Genthin, die zur Einheitsgemeinde wird (1. Juli 2009)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Stremme-Fiener (1. Januar 2010)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Biederitz-Möser (1. Januar 2010)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Möckern-Loburg-Fläming (1. September 2010)
Änderungen auf Gemeindeebene
Gemeindeneugründungen
- Auflösung der Gemeinden Stadt Jerichow, Brettin, Demsin, Kade, Karow, Klitsche, Nielebock, Redekin, Roßdorf, Schlagenthin, Wulkow und Zabakuck - Neugründung der Stadt Jerichow (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinden Biederitz, Gerwisch, Gübs, Königsborn und Woltersdorf - Neugründung der Gemeinde Biederitz (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinden Hohenwarthe, Körbelitz, Lostau, Möser, Pietzpuhl und Schermen - Neugründung der Gemeinde Möser (1. Januar 2010)
Eingemeindungen
- Auflösung der Gemeinde Friedensau, Stegelitz und Wörmlitz - Eingemeindung nach Möckern (1. Januar 2002)
- Auflösung der Gemeinde Ihleburg - Eingemeindung nach Burg (25. Mai 2002)
- Auflösung der Gemeinde Lübars - Eingemeindung nach Möckern (1. Juli 2002)
- Auflösung der Gemeinde Mangelsdorf - Eingemeindung nach Jerichow (6. August 2002)
- Auflösung der Gemeinden Büden und Ziepel - Eingemeindung nach Möckern (1. Januar 2003)
- Auflösung der Gemeinde Hohenziatz - Eingemeindung nach Möckern (1. Januar 2004)
- Auflösung der Gemeinde Mützel - Eingemeindung nach Genthin (1. März 2004)
- Auflösung der Gemeinde Reesen - Eingemeindung nach Burg (1. Juli 2009)
- Auflösung der Gemeinden Magdeburgerforth und Reesdorf - Eingemeindung nach Möckern (1. Juli 2009)
- Auflösung der Gemeinden Drewitz, Grabow, Krüssau, Rietzel und Wüstenjerichow - Eingemeindung nach Möckern (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinden Schopsdorf und Stresow - Eingemeindung nach Möckern (1. September 2010)
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Amtsblatt des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt Nr. 8/2008 Seite 136/137
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB)
Weblinks
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