Grubentalbrücke

Grubentalbrücke
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Grubentalbrücke
Grubentalbrücke
Bauzustand November 2011
Überführt Schnellfahrstrecke
Nürnberg–Erfurt
Ort Goldisthal
Konstruktion Bogenbrücke
Gesamtlänge 215 m
Breite 14,1 m
Längste Stützweite 90 m
Konstruktionshöhe 2,4 m
Höhe 35 m
Baubeginn 2009
Lage
Grubentalbrücke (Thüringen)
Grubentalbrücke

Die Grubentalbrücke ist ein 215 m langes zweigleisiges Eisenbahnüberführungsbauwerk der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt, das zwischen dem Tunnel Goldberg und der Dunkeltalbrücke liegt. Die Brücke überspannt, in Südthüringen westlich von Goldisthal, mit einem Bogen von 90 m Stützweite das Grubental. Die Streckentrasse liegt in maximal 35 m Höhe über dem Talgrund und ist bei einer Entwurfsgeschwindigkeit von 300 km/h im Bauwerksbereich gerade. Die Brücke wird eine Feste Fahrbahn mit 4,5 m Gleisabstand erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Brücke ist zusammen mit dem Nordabschnitt des Tunnels Bleßberg und dem Tunnel Goldberg sowie der Saubachbrücke Bestandteil des 5,36 km langen Vergabepaketes Tunnel Bleßberg Nordabschnitt (Baulos 3) von km 46,3+00 bis 51,6+60 im Bauabschnitt 3212 Thüringer Wald. Das Baulos wurde im Juni 2008 mit einer Vergabesumme von 138,8 Mio. € netto [1] beauftragt und soll im dritten Quartal 2013 fertiggestellt sein.

Planung

Ausgeschrieben wurde gemäß dem planfestgestellten Amtsentwurf eine Bogenbrücke mit aufgeständertem Fahrbahnträger, ähnlich dem Nachbarbauwerk Dunkeltalbrücke. Als Überbau war dementsprechend ein einzelliger Spannbetonhohlkasten mit geneigten Stegen geplant. Die Konstruktionshöhe sollte 2,7 m, die Bauhöhe 3,6 m betragen. Südlich vom Bogen war ein Zweifeldträger und nördlich vom Bogen ein Dreifeldträger mit jeweils 25 m Feldweite vorgesehen. Über einem Stahlbetonbogen mit 90 m Stützweite und massivem Querschnitt sollte ein Durchlaufträger mit sieben Öffnungen und jeweils rund 12,87 m Stützweite zur Ausführung kommen. Die Pfeiler waren begehbar mit Hohlkastenquerschnitten geplant.

Nach einer Überarbeitung des Brückenentwurfes im Jahr 2008 durch einen Fachausschuss der Deutschen Bahn kommt eine 215 m lange Brückenkonstruktion mit gleichen Stützweiten zur Ausführung, bei der aber die Unterbauten, d.h. die Pfeiler und der Bogen monolithisch mit dem Überbau verbunden sind. Lager hat das Bauwerk nur noch bei den Widerlagern. Dadurch ergibt sich ein deutlich filigraneres Bauwerk mit verbesserter Durchsicht in Talrichtung.

Konstruktion

Bewehrung des Bogenscheitels

Der ausgeführte Überbau hat bei einer Konstruktionshöhe von 2,4 m einen vorgespannten zweistegigen Plattenbalkenquerschnitt mit variablen Balkenbreiten von 1,0 m bis 1,5 m. Der Überbau verschmilzt mit dem Bogen im Scheitelbereich auf eine Länge von etwa 35 m. Der Stahlbetonbogen wirkt statisch wie ein Sprengwerk und besteht aus zwei, jeweils in Querrichtung leicht gespreizten, massiven Bogenbeinen mit einer Dicke von rund 1,7 m sowie Gesamtbreite von 6,5 m an den Kämpfern und etwa 3,3 m Dicke sowie 5,8 m Breite unterhalb des Scheitels.

Die Pfeiler sind als Scheiben mit einem massiven Querschnitt ausgebildet. An der Unterkante des Überbaus haben sie eine einheitliche Breite von 5,90 m und verbreitern sich in Querrichtung mit einem Anzug von 1:70 nach unten. Die Dicken der Scheiben variieren zwischen 0,9 m bei den Kämpferpfeilern und 0,6 m bei dem vom Bogen am weitest entfernten Pfeiler.

Die Unterbauten sind in gewachsenem Fels, einem mäßig geklüfteten Tonschiefer, flach gegründet.

Die Abtragung der Horizontalkräfte in Brückenlängsrichtung, beispielsweise der Bremskräfte, geschieht über den Bogen. Am nördlichen Widerlager ist ein Schienenauszug vorgesehen.

Literatur

  • Andreas Keil, Philipp Wenger, Themas Fackler, Jürgen Schilling: Die semiintegrale Grubentalbrücke - Besonderheiten bei der Planung. Bautechnik 88 (2011), Heft 10, S.723-730

Weblinks

 Commons: Grubentalbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tunnelbau.Züblin.de: Aktuelle Projekte: Tunnel Blessberg Nord, Los 3 -Tunnel Goldberg

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