Goldisthal

Goldisthal
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Goldisthal
Goldisthal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Goldisthal hervorgehoben
50.51666666666711500
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sonneberg
Höhe: 500 m ü. NN
Fläche: 19,45 km²
Einwohner:

523 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98746
Vorwahl: 036781
Kfz-Kennzeichen: SON
Gemeindeschlüssel: 16 0 72 006
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchweg 2
98724 Neuhaus am Rennweg
Webpräsenz: www.goldisthal.de
Bürgermeister: Andreas Girbardt (parteilos)
Lage der Gemeinde Goldisthal im Landkreis Sonneberg
Bachfeld Effelder-Rauenstein Föritz Goldisthal Judenbach Lauscha Mengersgereuth-Hämmern Neuhaus am Rennweg Neuhaus-Schierschnitz Oberland am Rennsteig Schalkau Scheibe-Alsbach Siegmundsburg Sonneberg Steinach (Thüringen) Steinheid ThüringenKarte
Über dieses Bild

Goldisthal ist eine Gemeinde in Thüringen im Landkreis Sonneberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt im oberen Schwarzatal tief eingeschnitten im Thüringer Schiefergebirge. Goldisthal ist die nördlichste Gemeinde im Landkreis Sonneberg. Der Ort liegt als einziger des Landkreises komplett nördlich des Rennsteiges. Die nächstgelegene größere Stadt ist Sonneberg. Goldisthal ist ein Straßendorf, welches sich 2 km im Schwarzatal hin zieht. Östlich des Ortes liegt der 843 Meter hohe Wurzelberg. Auf seiner Spitze liegt das Oberbecken des Pumpspeicherwerkes Goldisthal. Das Unterbecken liegt im Schwarzatal oberhalb des Ortes. Westlich liegt der 842 Meter hohe Eselsberg, auf welchem sich die Rennsteigwarte befindet.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Katzhütte - Scheibe-Alsbach - Masserberg

Geschichte

Die Gemeinde wurde erstmals 1490 mit einer Goldmühle am „Kolitschberg“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht auf den slawischen Bergnamen Koltsch zurück, 1718 schrieb man Golitzschthal. Eine kleine Siedlung wurde 1715 in Goldisthal umbenannt. In Goldisthal wurde bis 1774 relativ erfolglos Goldbergbau betrieben, im 18. und 19. Jahrhundert gab es im Ort insbesondere Schneidmühlen. Von 1748 bis 1863 wurde ein Hammerwerk im nördlichen Ortsteil betrieben.

Eine Schule entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und eine Kirche 1892. Bis 1832 gehörte Goldisthal zum Amt Schwarzburg und danach zum Schwarzburg-Rudolstädter Amt Oberweißbach. 1850 kam es zum Landkreis Königsee. Zwischen 1922 und 1952 gehörte der Ort zum Kreis Rudolstadt.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 60 Kriegsgefangene aus Russland und der Ukraine sowie 30 aus Frankreich im Sägewerk Berthold Langbein Zwangsarbeit verrichten. Im März 1945 wurden zwei sowjetische Gefangene bei einem Fluchtversuch erschossen. An sie erinnert ein Gedenkstein in der Ortsmitte.[2]

Von 1952 bis 1994 gehörte der Ort zum Kreis Neuhaus und seitdem zum Landkreis Sonneberg.

Politik

Erfüllende Gemeinde für Goldisthal ist die Stadt Neuhaus am Rennweg.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Goldisthal besteht aus sechs Ratsmitgliedern:

  • WG Feuerw.-G. 2 Sitze
  • Fr.d.AW 2 Sitze
  • Mu.Fr.-G. 1 Sitz
  • AV-TV-G. 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Kirche in Goldisthal
Goldisthal vom Goldberg aus
Kulturvereinshaus

Auf Grund der Lage in einem schmalen Tal waren in Goldisthal zu keiner Zeit größere Industrieansiedlungen möglich. Früher gab es Bergbau und das Mühlen- bzw. Hammergewerbe.

Oberhalb des Ortes auf dem Farmdenkopf in 869 m Höhe befindet sich das Oberbecken des Pumpspeicherwerkes Goldisthal mit einem Fassungsvermögen von 12 Millionen Kubikmeter. 300 m unterhalb befindet sich das Unterbecken mit ca. 19 Millionen Kubikmeter Speichervolumen.

Verkehr

Goldisthal liegt an einer "Sackgasse". Die einzige Straße aus dem Ort führt nach Norden in Richtung Katzhütte. Früher gab es auch noch eine südliche Straße nach Scheibe-Alsbach, die jedoch 2001 dem Unterbecken des Pumpspeicherwerkes weichen musste. Es gibt jedoch eine Ersatzstraße, die sogenannte Bergstraße, die in Richtung Scheibe-Alsbach, Sonneberg/Coburg führt.


Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 283, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks

 Commons: Goldisthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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