Gustav Brack

Gustav Brack

Gustav Brack (* 1. Dezember 1892 in Angerburg; † 1953) war ein deutscher Kaufmann, Gewerkschaftsfunktionär, Landespolitiker (SPD/BDS/SED) und Versicherungsdirektor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Brack stammt aus einer ostpreußischen Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine kaufmännische Lehre beim Zentralverband der Angestellten. Als Heeressoldat nahm er am Ersten Weltkrieg teil und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als kaufmännischer Angestellter, auch in leitenden Funktionen. 1919 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei und leitete seit 1921 die Gewerkschaft im Zentralverband der Angestellten, seit 1925 als Geschäftsführer für Großthüringen.

Im Jahre 1933 wurde er von den NS-Machthabern amtsenthoben und leitete seither eine Feuerversicherung. Zugleich arbeitete er illegal gegen das nationalsozialistische System, wurde im April 1934 verhaftet und mit dreieinhalb Jahren Zuchthaus bestraft, anschließend im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Nachdem schwere gesundheitliche Schäden eingetreten waren, wurde er 1941 entlassen, jedoch 1944 im Zusammenhang mit der Aktion Gitter erneut verhaftet. Im April 1945 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis.

Im Mai 1945 wurde er unter dem kurz zuvor befreiten ehemaligen KZ-Häftling Ernst Busse Abteilungsleiter im Thüringer Arbeitsamt. Im August 1945 wurde Brack zum Landesdirektor für Arbeit und Sozialwesen berufen. Politisch engagierte er sich im Bund demokratischer Sozialisten (BdS), dessen Gründungsmitglied er war. Gleichzeitig arbeitete er im Thüringer Landesvorstand der SPD mit. Der SED trat er im April 1946 bei. Im Juni 1946 wurde er Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge in Berlin, und 1947 Chef der Hauptverwaltung Arbeit und Sozialfürsorge der Deutschen Wirtschaftskommission. Seit 1952 war er Direktor der Bezirksdirektion Gera der Deutschen Versicherungsanstalt (DVA).

Veröffentlichungen

  • Das wertvolle Gut. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Berlin 1946.

Literatur

  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe Band 29, ISBN 978-3-412-20544-7, S. 542.

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