Gymnasium Alexandrinum Coburg

Gymnasium Alexandrinum Coburg
Alexandrinum Coburg
Coburg-Alexandrinum.jpg
Schulform Gymnasium
Gründung 1852
Ort Coburg
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 15′ 20″ N, 10° 58′ 13″ O50.25555555555610.970277777778Koordinaten: 50° 15′ 20″ N, 10° 58′ 13″ O
Schüler 997 (642w/355m) (Stand: Anfang Schuljahr 2007/2008)
Lehrer 69 (44w/25m) (Stand: Anfang Schuljahr 2007/2008)
Website www.alexandrinum-coburg.de

Das Gymnasium Alexandrinum ist eines von derzeit vier Gymnasien in Coburg. Es wurde 1852 von Caroline Stößel gegründet[1] und besteht aus je einem naturwissenschaftlich-technologischen Zweig, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Zweig mit sozialwissenschaftlichem Profil und neusprachlichen Zweig.

Die Schule umfasst seit dem Jahr 2011 nach der Einführung des achtjährigen Gymnasiums (verkürzter Bildungsgang – G8) die Klassenstufen 5 bis 12.

Im Schuljahr 2007/2008 besuchten das Alexandrinum knapp 1000 Schülerinnen und Schüler, die aus der Stadt Coburg selbst, aber auch aus dem Landkreis Coburg und darüber hinaus kommen. Rund 70 Lehrkräfte arbeiten an dem Gymnasium.

Die Gebäude des Alexandrinums, in welchen vor Einführung der Koedukation in den 1980er-Jahren nur Mädchen unterrichtet wurden, befinden sich am Glockenberg in direkter Nachbarschaft des Gymnasium Ernestinum, das früher eine reine Jungenschule war. Im Rahmen der Erweiterungsmaßnahmen zum G8 (Mittagsbetreuung) wurde ein an letzteres baulich direkt angeschlossenes Mensa- und Mehrzweckgebäude geschaffen, das seit Oktober 2007 mit dem Ernestinum gemeinsam genutzt wird.

Weitere Coburger Gymnasien sind das Ernestinum, das Casimirianum und das Albertinum.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfang 1852 teilte Fräulein Caroline Stößel in einem Rundschreiben interessierten Eltern mit, in Coburg eine höhere Unterrichtsanstalt für Mädchen gründen zu wollen. Eine höhere Schule für Knaben war zuvor 1848 von der Stadt mit dem späteren Ernestinum eröffnet worden. Am 6. Mai 1852 folgte die Eröffnung der privat geführten Alexandrinenschule. Das Protektorat über die höhere Töchterschule hatte Herzogin Alexandrine, Gattin Herzog Ernst II., übernommen, die auch in den folgenden Jahren finanzielle Unterstützung leistete. Als Schulhaus diente zuerst das Anwesen in der Webergasse 34, 1853 folgte das Eckhaus an der Großen und Kleinen Johannisgasse und im selben Jahr das Münzmeisterhaus in der Ketschengasse. Nach elf Jahren zog die Alexandrinenschule wieder für drei Jahre in die Große Johannisgasse, ehe sie 1867 ins Münzmeisterhaus zurückkehrte.

Ab dem 1. September 1853 hatte die Schule ein vom Staatsministerium anerkanntes Statut und wenige Jahre später durften sie Schülerinnen vom 6. bis zum 15. vollendeten Lebensjahr besuchen. Am 11. Oktober 1900 gründete Herzogin Alexandrine die Alexandrinenstiftung als neuen Träger der Schule und stattete sie mit einem Kapital von 100 Tausend Mark aus. Nachdem die Stadt am nördlichen Ende des Salvatorfriedhofes unentgeltlich ein Grundstück für ein eigenes Schulgebäude zur Verfügung gestellte hatte, wurde dieses in den Jahren 1901 und 1902 nach Plänen des Leipziger Architekten Alfred Ludwig errichtet und am 18. August 1902 feierlich eingeweiht.[2]

Am 1. Mai 1905 wurde die Schule verstaatlicht und Träger der „Herzoglichen Alexandrinenschule“ wurde das Staatsministerium. Zu Ostern 1915 wurde sie zum Lyzeum erhoben. Nach der Vereinigung des Freistaats Coburg mit Bayern war die Alexandrinenschule eine bayerische staatliche Lehranstalt und neben dem Münchner Max-Josef-Stift als Alexandrinum die einzige staatliche höhere Mädchenschule in Bayern.

1955 zog die Schule in einen Neubau an der Seidmannsdorfer Straße. Das alte Haus übernahm das Gymnasium Albertinum.

Brunnen am Alexandrinum
Terrassenvorbau mit Kellerportal

Architektur

Der Zugang zum Gymnasium über die Seidmannsdorfer Straße erfolgt über eine Aufstiegstreppe an einem Terrassenvorbau, der als Aussichtsplattform zu den Außenanlagen des Gymnasiums gehört und als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen ist. Die Terrasse wird oben durch eine Brüstung mit Sockel begrenzt, die kurze Pfosten und längeren Brüstungsplatten aufweist. Die Sandsteinquadermauer mit einem Kellerportal gehörte ursprünglich zu einem 1832 erbauten Gartenhaus, das 1953 für den Neubau des Gymnasiums abgebrochen wurde. Die Architektur des Gartenhauses wird Karl Friedrich Schinkel zugeschrieben. Das mediterran wirkende Haus war ein wichtiges Zeugnis des Neu-Palladianismus und wurde unter anderem von William Turner 1840 in seinem Fränkischen Skizzenbuch dokumentiert.

Berühmte Ehemalige

Siehe auch

Literatur

  • Gymnasium Alexandrinum Coburg. 150 Jahre 1852–2002, Festschrift
  • Helmut Wolter: Das Hausbuch der Stadt Coburg. Band 1, Verlag Frankenschwelle KG, Hildburghausen 2001, ISBN 3-86180-130-2, S. 106ff

Weblinks

 Commons: Alexandrinum Coburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Winfried Bohley: Ohne„ weiblich-schöne Seele“: Caroline Stößel (1828–1878), die Gründerin der Alexandrinenschule. In:„Seien Sie doch vernünftig“ Frauen der Coburger Geschichte, (Hrsg.) Gaby Franger, Edmund Frey und Brigitte Maisch, Initiative Stadtmuseum Coburg e.V. 2008, ISBN 978-3-9808006-93
  2. Coburger Zeitung, 19. August 1902

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