HMHS Anglia

HMHS Anglia
Anglia
SS Anglia 1905.jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich (Handelsflagge) Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen London
Eigner London and North Western Railway
Bauwerft William Denny and Brothers (Dumbarton)
Baunummer 619
Stapellauf 20. Dezember 1899
Indienststellung April 1900
Verbleib 17. November 1915 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
100,3 m (Lüa)
Breite 11,9 m
Tiefgang max. 4,8 m
Vermessung 1862 BRT
Maschine
Maschine Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
Maschinen-
leistung
424 PS (312 kW)
Geschwindigkeit max. 21 kn (39 km/h)
Propeller 2

Die Anglia war ein 1900 in Dienst gestellter britischer Passagierdampfer der London and North Western Railway, der als Fähre in der Irischen See eingesetzt wurde. Im Ersten Weltkrieg diente das Schiff als HMHS Anglia (His Majesty's Hospital Ship) als Hospitalschiff, bis es am 17. November 1915 bei Folkestone auf eine von dem deutschen U-Boot UC 5 gelegte Seemine lief und sank. Dabei kamen 134 Besatzungsmitglieder und Angehörige des medizinischen Personals ums Leben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das britische Dampfschiff Anglia

Das 1862 BRT große, aus Stahl gebaute Dampfschiff Anglia wurde mit der Baunummer 619 bei der Schiffswerft William Denny and Brothers in der schottischen Stadt Dumbarton gebaut und lief am 20. Dezember 1899 vom Stapel. Am 10. April 1900 wurde das Schiff fertig gestellt und am 2. Mai 1900 traf es erstmals in Holyhead ein. Die Anglia war 100,3 Meter lang und 11,9 Meter breit. Sie hatte zwei Schornsteine, zwei Masten und zwei Propeller. Die Dreifachexpansions-Dampfmaschinen leisteten 424 nominale Pferdestärken (nhp) und ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von 21 Knoten (39 km/h).

Das Schiff wurde für die London and North Western Railway (LNWR) gebaut, für die es zunächst im Fährdienst von Holyhead nach North Wall, einem Stadtteil von Dublin und ab 1908 von Holyhead nach Kingstown eingesetzt wurde. Sie hatte ein identisches Schwesterschiff, die Hibernia (Baunummer 618, 1862 BRT), die ebenfalls bei William Denny gebaut wurde und zwei Tage nach der Anglia vom Stapel lief.

Versenkung

Die Anglia sinkt
Die HMS Hazard kam den Schiffbrüchigen zu Hilfe

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Anglia in ein Hospitalschiff umgewandelt. Am Mittwoch, dem 17. November 1915, befand sich die HMHS Anglia mit 13 verwundeten Offizieren und 372 verwundeten Soldaten unter dem Kommando von Kapitän Lionel John Manning auf einer Fahrt von Calais nach Dover. Daneben waren 56 Besatzungsmitglieder sowie medizinisches Personal, wie Ärzte und Krankenschwestern, an Bord des Schiffs.

Gegen 12.30 Uhr mittags am 17. November lief die Anglia eine Meile östlich der Hafenstadt Folkestone an der Küste der Grafschaft Kent auf der Position 51° 2′ N, 1° 19′ O51.0333333333331.3166666666667 auf eine Seemine, die von dem deutschen U-Boot UC 5 (Oberleutnant zur See Herbert Pustkuchen) gelegt worden waren war.

Der Dampfer wurde an der Backbordseite getroffen. Die Wucht der Explosion schleuderte Kapitän Manning von der Brücke. Er behielt trotzdem seine Sinne und befahl umgehend das Verlassen des Schiffs. Das erste Rettungsboot konnte das sinkende Schiff mit ca. 50 Personen verlassen. Danach nahm die Anglia immer schwerere Schlagseite an und sank zehn Minuten nach dem Minentreffer.

Der Torpedokreuzer U 35 (Korvettenkapitän Waldemar Kophamel) torpedierte die HMS Tara im Golf von Sallum (Ägypten), wobei zwölf Menschen ums Leben kamen.

Siehe auch

  • HMHS Dover Castle: Britisches Hospitalschiff; am 26. Mai 1917 von einem deutschen U-Boot versenkt (7 Tote)
  • HMHS Britannic: Britisches Hospitalschiff; am 21. November 1916 auf eine deutsche Seemine gelaufen und gesunken (30 Tote)
  • HMHS Salta: Britisches Hospitalschiff; am 10. April 1917 auf eine deutsche Seemine gelaufen und gesunken (130 Tote)
  • HMHS Glenart Castle: Britisches Hospitalschiff; am 26. Februar 1918 von einem deutschen U-Boot versenkt (153 Tote)
  • HMHS Llandovery Castle: Britisches Hospitalschiff; am 27. Juni 1918 von einem deutschen U-Boot versenkt (234 Tote)

Weblinks


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