Waldemar Kophamel

Waldemar Kophamel

Waldemar Kophamel (* 16. August 1880 in Graudenz; † 4. November 1934 in Plön) war ein deutscher Marineoffizier und U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kophamel trat der Kaiserlichen Marine am 12. April 1898 bei und begann seine militärische Grundausbildung unter Fregattenkapitän Ehrlich auf dem Schulschiff SMS Stosch. Die Ausbildungsfahrt führte nach Norwegen, Schottland, in das Mittelmeer, nach Nordafrika, Spanien und auf die Kanarischen Inseln. Zwischen 1900 und 1901 nahm Kophamel an Spezialkursen zum Thema Artillerie und Torpedoeinsatz teil. Außerdem erhielt er eine infanteristische Ausbildung.

Der erste Einsatz von Kophamel, der im September 1901 zum Leutnant zur See befördert wurde, erfolgte zwischen 1901 und 1902 auf dem Linienschiff SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm. 1902 wurde Kophamel zur II. Torpedo-Abteilung in Wilhelmshaven unter Korvettenkapitän Franz von Hipper versetzt und erhielt mit dem Torpedoboot S 3 sein erstes Kommando. Nach einer Versetzung zur II. Torpedo-Boots-Flottille unter Korvettenkapitän Leberecht Maass folgten weitere Verwendungen in wechselnden Dienststellungen auf Torpedobooten. 1904 diente der inzwischen zum Oberleutnant zur See beförderte Kophamel in der Marine-Inspektion Wilhelmshaven. 1905 fuhr Kophamel auf den Kleinen Kreuzern SMS Niobe und SMS Thetis. Die Einsätze führten nach Ostafrika.

1906 nahm Kophamel an den Erprobungsfahrten des ersten U-Bootes der Kaiserlichen Marine SM U 1 unter Kapitänleutnant Boehm-Bezing teil. Zwischen 1907 und 1910 wurde Kophamel erneut in der Marine-Inspektion eingesetzt, sammelte auf SM U 2 und SM U 9 weitere Erfahrungen mit der neuen U-Boot-Waffe. Kophamel erreichte 1908 den Dienstrang eines Kapitänleutnants.

1910 folgte ein Einsatz auf dem Großlinienschiff SMS Westfalen unter Kapitän zur See Paul Behncke. Die Westfalen war Flaggschiff des I. Geschwaders unter Vizeadmiral Hugo von Pohl.

Zwischen 1911 und 1913 besuchte Kophamel die Marineakademie in Kiel. Nach dem Studium diente Kophamel bis Oktober 1914 als II. Admiralstabs-Offizier (Asto) beim I. Geschwader auf dem Großlinienschiff SMS Ostfriesland unter Kapitän zur See Engelhardt. Zu diesem Zeitpunkt war die Ostfriesland Flaggschiff des Geschwaders unter Vizeadmiral Wilhelm von Lans.

Erster Weltkrieg

Nach Beginn des Krieges wurde Kophamel im Oktober 1914 zur U-Boot-Waffe versetzt und erhielt am 3. November das Kommando über SM U 35 das unter seinem und dem Kommando seines Nachfolgers Lothar von Arnauld de la Perière zum erfolgreichsten U-Boot der Kriegsgeschichte wurde. Kophamel behielt das Kommando über U 35 bis zum 17. November 1915. In dieser Zeit wurde das Boot in der Nordsee und im Mittelmeer eingesetzt und hat auf acht Feindfahrten 35 Schiffe mit zusammen 89.192 BRT versenkt.

Nach der Beförderung zum Korvettenkapitän übernahm Kophamel ab dem 18. November 1915 das Kommando über die U-Flottille-Pola. Unter Kophamels Kommando standen 14 Flotten-, sechs UB- und 14 UC-Boote die zwischen November 1915 und Juni 1917 insgesamt 746 Handelsfahrzeuge mit 1.809.884 BRT und 12 Kriegsschiffe mit zusammen 67.577 t versenkten.

Zwischen dem 21. Juli 1917 und dem 26. Dezember 1917 übernahm Kophamel das Kommando über den Unterseekreuzer U-Kreuzer Bearbeiten] Nach Kriegsende

Im Jahre 1920 war Kophamel Kommandant des Kleinen Kreuzers Straßburg. Er wurde am 31. August 1920 unter Verleihung des Charakters eines Fregattenkapitäns demobilisiert.

Waldemar Kophamel starb am 4. November 1934 in Plön.

Ehrungen

Am 15. Mai 1939 lief das U-Boot-Begleitschiff Waldemar Kophamel der Kriegsmarine vom Stapel. Das Schiff wurde im Zweiten Weltkrieg eingesetzt und am 18. Dezember 1944 in Gotenhafen durch britische Fliegerbomben versenkt.

Auszeichnungen

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906-1966. Karl Müller Verlag, Erlangen, 1999, ISBN 3-86070-036-7

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918, Hrsg.: Marine-Kabinett, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1918, S.24

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