HMS Raglan

HMS Raglan
Flagge
 HMS Raglan
HMS Raglan
Übersicht
Typ Monitor
Namensgeber britischer General Baron Raglan
Einheiten 4
Bauwerft

Harland & Wolff, Govan

Kiellegung November 1914
Stapellauf 1. Dezember 1914
Auslieferung 29. April 1915
Dienstzeit

1915–1918

Verbleib am 20. Januar 1918 versenkt
Technische Daten
Verdrängung

6.150 ts

Länge

ü.a. 102,02 m (334,5 ft)

Breite

27,45 m (90 ft)

Tiefgang

3,1 m (10 ft 2 in)

Besatzung

198 Mann

Antrieb
Geschwindigkeit

6 kn

Bewaffnung
Panzerung
Gürtelpanzer

102 mm (4 in)

Panzerdeck

bis 52 mm (1–2 in)

Turm

256 mm (10 in)

Barbetten

203 mm (8 in)

Bordflugzeug
  • Oktober 1916 : Short 166
  • September 1917 Short 184
Schwesterschiffe

Royal Navy war ein Monitor der Imbros durch den Schlachtkreuzer Yavuz Sultan Selim, die ehemalige SMS Goeben und den Kleinen Kreuzer Midilli, ehemals SMS Breslau, versenkt.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Am 3. November 1914 bot Charles M. Schwab, der Vorsitzende des US-Stahlkonzerns Bethlehem Steel, dem damaligen britischen Marineminister, Winston Churchill, acht 14-Zoll-(35,6-cm)/L45-Mk-II-Geschütze in Doppeltürmen an, die für das griechische Schlachtschiff Salamis bestimmt waren. Wegen der britischen Blockade war eine Lieferung an den deutschen Hersteller des Schiffes, die AG Vulcan Werft in Hamburg, nicht mehr möglich. Die Royal Navy erwarb die Türme und konstruierte für sie die Monitore der Abercrombie-Klasse, die Küstenbombardierungen vornehmen sollten.

Der Monitor-Rumpf wurde schnell konstruiert und die vier Schiffe liefen innerhalb von sechs Monaten vom Stapel. Der Rumpfentwurf war nicht besonders gut und ermöglichte nur eine geringe Geschwindigkeit, die geplante von 10 Knoten wurde von den Schiffen bei weitem nicht erreicht. Der einzelne Hauptturm stand vor einem Dreibein-Mast und dieser vor einem einzelnen Schornstein.

Der Entwurf umfasste auch ein Seeflugzeug zur Artilleriebeobachtung. Landflugzeuge wurden jedoch als effektiver angesehen, da die Monitore nie auf offener See zum Einsatz kommen würden. Dazu bedeute die geplante Unterbringung auf den Türmen immer ihre Entfernung vor einem Schießen, auch wenn kein Einsatz vorgesehen war.
Tatsächlich kamen später Flugzeuge mit den Monitoren zum Einsatz.

Während der Planungsphase wurden die Schiffe als Styx-Klasse bezeichnet und nach bedeutenden Amerikanern benannt: General Ulysses S. Grant, General Robert E. Lee, Admiral David Farragut und General Stonewall Jackson. Da die USA weiterhin neutral waren, wurden die Namen bei der Indienststellung durch M1 bis M4 ersetzt, ehe dann die Namen britischer Offiziere gewählt wurden.

Einsatzgeschichte der Raglan

Am 1. Dezember 1914 erfolgte die Kiellegung der späteren Raglan beim Zweigbetrieb von Harland & Wolff Ltd in Govan. Das Schiff hieß zu diesem Zeitpunkt noch Robert E Lee zu Ehren des US-Generals Robert Edward Lee. Da die USA weiterhin neutral waren, entschied man sich bei der Indienststellung am 31. Mai 1915 für die neutrale Bezeichnung HMS M 3. Dann wurde sie am 20. Juni HMS Lord Raglan und am 23. Juni 1915 endgültig HMS Raglan benannt. Ausgerüstet mit Harland & Wolff-Maschinen war sie der Monitor mit der höchsten Geschwindigkeit von 7,64 Knoten bei den Abnahmetests. Die Torpedoschutzwulste und die schlechte Rumpfkonstruktion verhinderten die geplante Geschwindigkeit von 10 Knoten.

Raglan verlässt Malta nach Brindisi während des Krieges

Die vier Monitore wurden im Juni 1915 nach den Dardanellen verlegt, um Feuerunterstützung bei der Schlacht um Gallipoli zu leisten. Die Raglan startete am 28. Juni im Schlepp des alten Kreuzers Suvla-Bucht im ANZAC-Abschnitt am 6./7. August. Unglücklicherweise traf sie dabei auch einmal in die britischen Linien, was einen Toten und drei Verwundete verursachte.

Nach kontinuierlicher Unterstützung der Bodentruppen nahm die Raglan im October eine R.N.A.S. Short 166 an Bord, welche die Monitore durch Zielbeobachtung bei der Beschießung der Stadt Gallipoli unterstützen sollte. Als die Evakuierung der Halbinsel begann, war die Raglan mit anderen Schiffen bei Imbros in Reserve, um insbesondere die Räumung von Helles 1916 zu sichern. Als die Türken am 7. Januar die britischen Linien angriffen, kam die Raglan mit anderen Schiffen zum Einsatz. In der Nacht vom 8. zum 9. Januar konnte so die Evakuierung abgeschlossen werden.

Raglan und das Schwesterschiff Abercrombie blieben nach der Schlacht von Gallipoli im östlichen Mittelmeer und der Ägäis, während Havelock im Januar und Roberts im Februar 1916 nach Großbritannien zurückkehrten, um als Wachschiffe an der britischen Ostküste eingesetzt zu werden. Im Februar und März 1916 bombardierte die Raglan Smyrna und andere Punkte an der türkischen Westküste, bevor sie, wie die Abercrombie, an der Saloniki-Front gegen Bulgarien eingesetzt wurde und unter anderem Felder in Brand schoss. Im Mai wurde sie dann in Malta überholt. 1916 und 1917 lag sie meist in Imbros, um einen Ausbruch des türkischen Schlachtkreuzers Goeben und des Kleinen Kreuzers Breslau zu verhindern, und unterstütze auch die alliierten Landoffensiven bei Saloniki, Stavros und in Palästina, wo sie Deir Seneid in Gaza und Askalon beschoss.

Am 26. Dezember 1917 kehrte die Raglan von der Unterstützung der Palästina-Front nach Imbros zurück, wo sie mit dem kleinen Monitor HMS M 28 die 2nd Detached Squadron der Aegean Squadron bildete und weiter türkische und deutsche Ausbrüche verhindern sollte,

Am frühen Morgen des 20. Januar 1918, einem nebligen Sonntagmorgen, kam die türkische Flotte mit der Goeben, der Breslau und vier Zerstörern aus den Dardanellen. Die Goeben löste eine Mine aus, aber der Schaden behinderte sie kaum und die Schiffe liefen weiter nach Imbros, um die dort ankernden Schiffe zu versenken. Dort sollte ein Linienschiff der Lord Nelson-Klasse liegen, aber die Mudros stationiert und die Bearbeiten] Die Schiffe der Abercrombie-Klasse

Schiff Namensgeber Werft Stapellauf Schicksal
M1 HMS Abercrombie James Abercrombie Harland & Wolff, Belfast 15. April 1915 außer Dienst bei Kriegsende, 1927 zum Abbruch an TW Ward, Inverkeithing, verkauft.
M2
HMS Havelock
Henry Havelock Harland & Wolff, Belfast 29. April 1915 1927 zum Abbruch verkauft.
M3
HMS Raglan
Baron Raglan Harland & Wolff, Govan, 29. April 1915 vor Imbros im Januar 1918 versenkt
M4
HMS Roberts
Earl Roberts Swan Hunter, Wallsend, 15. April 1915 nach Kriegsende stationäres Schulschiff, ab 1930 Versuche, 1936 Abbruch

Literatur

  • Ian Buxton: Big Gun Monitors, 2nd Edition, Seaforth Publishing, 2008
  • F. J. Dittmar & J.J. Colledge: British Warships 1914–1919, Ian Allen, London, 1972, ISBN 0-7110-0380-7
  • Randal Gray (ed): Conway's All The Worlds Fighting Ships 1906–1921, Conway Maritime Press, London, 1985, ISBN 0-85177-245-5

Weblinks

 Commons: HMS Raglan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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