Hans-Georg Wehling

Hans-Georg Wehling

Hans-Georg Wehling (* 4. Januar 1938 in Essen) ist ein deutscher Politikwissenschaftler. Er ist Vorstandsmitglied im Europäischen Zentrum für Föderalismusforschung an der Eberhard Karls Universität Tübingen und Honorarprofessor mit den Schwerpunkten Landeskunde, Landespolitik und Kommunalpolitik am dortigen Institut für Politikwissenschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wehling studierte Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft an den Universitäten in Münster, Freiburg im Breisgau, Heidelberg und Tübingen. In Freiburg wurde er Mitglied des katholischen Studentenvereins K.St.V. Neuenfels und in Tübingen der K.St.V. Rechberg, beide im KV. Anfang 1969 wurde er am Fachbereich Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Tübingen mit einer Dissertation zum Thema „Die politische Willensbildung auf dem Gebiet der Weinwirtschaft. Dargestellt am Beispiel der Weingesetzgebung“ 1971 promoviert.

Bis 2003 war Wehling als Leiter der Abteilung Publikation bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg tätig.[1] Dort war er unter anderem für die redaktionelle Betreuung der Zeitschrift „Der Bürger im Staat“ zuständig und begründete die Buchreihe „Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs“.

Wehling gelang es, in enger Verbindung zur Wissenschaft durch gute Kontakte zu den verschiedenen politischen Richtungen, Forschern und Journalisten die Unabhängigkeit und Überparteilichkeit der von ihm herausgegebenen Publikationen zu wahren.

Wehling war maßgeblich an der Formulierung des Beutelsbacher Konsens (1976) beteiligt, der bis heute die didaktischen Mindestanforderungen für den Unterricht im Schulfach Politische Bildung festlegt.[2]

2003 erhielt Wehling den von Carl Herzog von Württemberg gestifteten Ludwig-Uhland-Preis, weil Wehling -so die Begründung der unabhängigen Jury- "in herausragender Weise die Entwicklung der Regionen des Landes Baden-Württemberg in zahlreichen Publikationen beschrieben und sich auch tiefgründig mit anderen Aspekten der Politik, vor allem der Kommunalpolitik beschäftigt" habe.

Im April 2010 wurde Wehling mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[1]

Schriften

  • „Unterrichtspraktisches Handbuch zur politischen Bildung“ (Hrsg.), München 1973
  • „Kommunalpolitik!“ (Hrsg.), Hamburg 1975
  • „Kleine Gemeinde im Ballungsraum“,(zusammen mit Axel Werner), Gelnhausen/Berlin 1975
  • „Dorfpolitik“ (Hrsg.), Opladen 1978
  • „Zwischen Persönlichkeitswahl und Parteientscheidung. Kommunales Wahlverhalten im Lichte einer Oberbürgermeisterwahl“ (zusammen mit Hans-Peter Biege, Georg Fabritius, H.-Jörg Siewert), Königstein/Ts 1978
  • „Politik. Ein einführendes Studienbuch“ (zusammen mit Paul Ackermann, Klaus Landfried, Adolf Wagner), Hamburg 1980
  • „Regionale politische Kultur“ (Hrsg.), Stuttgart 1985
  • „Der Bürgermeister in Baden-Württemberg" (zus. mit H.-Jörg Siewert), Stuttgart 2. Aufl. 1987
  • „Oberschwaben“ (Hrsg.), Stuttgart 1995;
  • „Oskar Kalbfell. Ein Oberbürgermeister und seine Stadt“, (zusammen mit Manfred Nedele), Reutlingen 1997
  • „Die großen Revolutionen im deutschen Südwesten“ (Hrsg. zusammen mit Angelika Hauser-Hauswirth), Stuttgart 1998
  • „Kommunalpolitik in Baden-Württemberg" (Hrsg. Zusammen mit Theodor Pfizer) 3. Aufl. Stuttgart 2000;
  • Baden-Württemberg. Vielfalt und Stärke der Regionen“. Festschrift zum 50. Landesjubiläum (Hrsg. Zusammen mit Angelika Hauser-Hauswirth und Fred Ludwig Sepaintner), Stuttgart 2002
  • „Wegmarken Südwestdeutscher Geschichte“, (Hrsg. zusammen mit Rosemarie Wehling), Stuttgart 2004;
  • „Die deutschen Länder“ (Hrsg.), 3. Aufl. Opladen 2003
  • „Landespolitik in Deutschland“, (Hrsg. zusammen mit Herbert Schneider), Wiesbaden 2006
  • „Baden-Württemberg. Gesellschaft, Geschichte, Politik“ (Hrsg. zusammen mit Reinhold Weber), Stuttgart 2006
  • „Geschichte Baden-Württembergs“ (zusammen mit Reinhold Weber), München 2007.
  • „Kommunalpolitik in den deutschen Ländern", (Hrsg. zusammen mit Andreas Kost), 2. Aufl. Wiesbaden 2010;
  • „Handbuch Landespolitik“ (Hrsg. zusammen mit Siegfried Frech und Reinhold Weber), Stuttgart 2011
  • „Baden-Württembergische Erinnerungsorte“ (Hrsg. zusammen mit Peter Steinbach und Reinhold Weber), Stuttgart 2012

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bundesverdienstkreuz für Professor Dr. Hans-Georg Wehling. Website des Merkurs. Abgerufen am 3. August 2010.
  2. Reinhold Weber: Hans-Georg Wehling zum 70. Geburtstag. In: Dieter Langewiesche, Peter Steinbach u. a. (Hrsg.): Der deutsche Südwesten. Stuttgart 2008, S. 7 f.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wehling — ist der Familienname folgender Personen: Christa Wehling (1928–1996), deutsche Schauspielerin Georg Wehling (1644–1719), deutscher Schullehrer und Schriftsteller, Leiter der Ratsschule in Stettin Gottfried Wehling (1862–1913), deutscher Architekt …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Filbinger — auf einem CDU Parteitag im Oktober 1978 Hans Karl Filbinger (* 15. September 1913 in Mannheim; † 1. April 2007 in Freiburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Vinjarengen — (* 20. August 1905 in Nordre Land, Oppland; † 1. Februar 1984 in Oslo) war ein norwegischer Skisportler in der Nordischen Kombination. Bei den Weltmeisterschaften 1929 und 1930 gewann er den Titel in der Nordischen Kombination. Im Jahr 1931… …   Deutsch Wikipedia

  • Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus — Württemberg Wappen Flagge (Details) …   Deutsch Wikipedia

  • Volksstaat Württemberg — Freier Volksstaat Württemberg Wappen Flagge (Details) …   Deutsch Wikipedia

  • Baden (Land) — Großherzogtum Baden Baden war von 1806 bis 1871 ein souveräner Staat und dann bis 1945 ein Land innerhalb des Deutschen Reiches. Bis 1918 war Baden eine Monarchie (zunächst absolutistisch, dann konstitutionell), von 1918 bis 1933 eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Baden-Württemberg — Land Baden Württemberg …   Deutsch Wikipedia

  • Damenstift Säckingen — Fridolinsmünster …   Deutsch Wikipedia

  • Freier Volksstaat Württemberg — Wappen Flagge (Details) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Essen — Die folgende Liste beschäftigt sich mit den Persönlichkeiten der Stadt Essen. Inhaltsverzeichnis 1 In Essen geborene Persönlichkeiten 1.1 14. bis 18. Jahrhundert 1.2 19. Jahrhundert …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”