- Hans Kleinschmidt (Pädiater)
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Hans Kleinschmidt (* 18. Juni 1885 in Elberfeld; † 1977 in Bad Honnef) war ein deutscher Kinder- und Jugendmediziner sowie Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kleinschmidt studierte in Freiburg und wurde 1904 Mitglied des Corps Rhenania.[1] 1909 wurde er Assistenzarzt in der Kinderabteilung der Medizinischen Universitätsklinik Marburg. Dort lernte er Emil von Behring kennen und bewundern. 1913 habilitierte er sich und ging er an die Charité zu Adalbert Czerny.
Hamburg
1920 wurde er mit 35 Jahren auf den pädiatrischen Lehrstuhl der Universität Hamburg berufen.
Köln
1931 folgte er dem Ruf an die viel größere Klinik in Köln. Als sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, fand sie eine provisorische Bleibe auf der Rheininsel Nonnenwerth.
Göttingen
Den Ruf an die Charité nahm er zugunsten Kölns nicht an, kam aber auf dem Heimweg zwischen die von Westen und Osten anrückenden Fronten und nahm den verwaisten Lehrstuhl der Georg-August-Universität Göttingen an. Er trieb den Neubau voran, veranstaltete den ersten Nachkriegskongreß der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und betrieb die Wiederbegründung der Deutschen Vereinigung für die Fürsorge des Kindesalters.
Nach der Emeritierung zog sich Kleinschmidt zurück und kümmerte sich um die Prävention von Tuberkulose und Poliomyelitis.
Forschung
Seit seiner Marburger Bekanntschaft mit Emil von Behring widmete sich Kleinschmidt besonders der Bakteriologie, Serologie und Immunologie. Die Säuglingsernährung, Ernährungstherapie, die Behandlung von Infektionskrankheiten (Diphtherie, Poliomyelitis, Scharlach, Keuchhusten und Tuberkulose) und die Hämatologie, der Diabetes mellitus und Nephrotische Syndrome waren andere Schwerpunkte seiner Arbeit.
Wie schon 1933 in Köln gründete er auch in Göttingen eine heilpädagogische Abteilung.
Ehrungen
- Ehrenmitglied des Robert-Koch-Instituts
- Senatsmitglied der Leopoldina (Mitglied der Leopoldina seit 1933)
- Ehrenmitglied vieler europäischer und amerikanischer Fachgesellschaften
- Dr. med. h. c.
- 1956 Emil-von-Behring-Preis der Philipps-Universität Marburg
Werke
- Nachfolger von Emil Feer als Herausgeber des Lehrbuchs für Kinderheilkunde.
- 300 Publikationen
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 35, 702
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