Hans Rumpf (Verfahrenstechniker)

Hans Rumpf (Verfahrenstechniker)

Hans Rumpf (* 26. Juni 1911 in Langenschwalbach im Taunus; † 4. Dezember 1976 in Heidelberg) war ein deutscher Verfahrenstechniker, Universitätsprofessor und Hochschulpolitiker.

Leben

Nach dem Studium des Maschinenbaus in Darmstadt und Dresden, wo er sein Diplom als Ingenieur erwarb, promovierte Rumpf 1939 in Karlsruhe bei Wilhelm Spannhake mit dem Thema "Über die bei der Bewegung von Pulvern in spiraligen Luftströmungen auftretende Sichtwirkung". Er arbeitete bei der IG Farben in Ludwigshafen, bei der Maschinenfabrik Alpine in Augsburg und bei der Bayer AG in Leverkusen.

Ab 1957 leitete Rumpf beinahe 20 Jahre das neu gegründete Institut für Mechanische Verfahrenstechnik der Technischen Hochschule Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie). Unter seinen Doktoranden waren Ingenieure aller Richtungen, Physiker, Chemiker und Mathematiker vertreten. Aus ihnen gingen 19 Hochschulprofessoren hervor, die in seinem Sinn die heutige Verfahrenstechnik prägen.

  • Fritz Ebert, Universität Kaiserslautern
  • Hans-Hermann Gildemeister, Fachhochschule Kön
  • Wolfgang Hess, Fachhochschule Flensburg
  • Lajos Kiss, Fachhochschule Nürnberg
  • Bernd Koglin, Universitäten Karlsruhe und Köln
  • Hans Peter Kurz, Fachhochschule Niederrhein, Krefeld
  • Kurt Leschonski, Technische Universität Clausthal
  • Friedrich Löffler, Universität Karlsruhe
  • Otto Molerus, Universität Erlangen
  • Walter Müller, Technische Universität Clausthal
  • Manfred Pahl, Universität Gesamthochschule Paderborn
  • Reinhard Polke, Universität Karlsruhe
  • Klaus Schönert, Technische Universität Clausthal
  • Helmar Schubert, Universität Karlsruhe
  • Jörg Schwedes, Technische Universität Braunschweig
  • Karl Sommer, Technische Universität München
  • Mathias Stieß, Fachhochschule Nürnberg
  • Reiner Weichert, Technische Universität Clausthal
  • Erich Windhab, ETH Zürich

Rumpf fügte erstmals die bereits vorhandenen Einzelkenntnisse auf dem Gebiet der Mechanischen Verfahrenstechnik zu einem systematisch aufgebauten Lehrgebiet zusammen und baute es weiter aus. Die empirisch gewonnenen Kenntnisse in der Mechanischen Verfahrenstechnik wurden durch ihn auf ihre physikalischen Grundlagen zurückgeführt und davon ausgehend die Kenntnisse erweitert und die Verfahren und Maschinen verbessert.

Rumpf hatte zahlreiche Ämter inne und erhielt viele Ehrungen. Von 1966 bis 1968 war er Rektor der damaligen Universität Karlsruhe. Er war außerdem Präsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz, Ehrendoktor der Universität Bradford in England, erhielt 1973 die Arnold-Eucken-Medaille der Forschungs-Gesellschaft Verfahrenstechnik, war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und erhielt die DECHEMA-Medaille sowie die Grashof-Gedenkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Mit der ihm zu Ehren von der DECHEMA und dem VDI verliehenen Hans-Rumpf-Medaille werden grundlegende Arbeiten auf dem Gebiet der Mechanischen Verfahrenstechnik gewürdigt.

Literatur

  • VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen GVC gestern – heute – morgen, zusammengestellt und bearbeitet von Eckhart Blaß, Verlag K. G. Saur, München 1984.

Weblinks

  • Lebenslauf auf der Webseite des Instituts für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik, Karlsruher Institut für Technologie (ex Universität ex TH Karlsruhe)

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