Casino-Gesellschaft Basel

Casino-Gesellschaft Basel

Das Stadtcasino Basel ist ein Konzerthaus in der schweizerischen Stadt Basel. Das Gebäude ist in Grossbasel am Barfüsserplatz zentral gelegen. Der grösste Saal, der Musiksaal, gilt wegen seiner sehr guten Akustik neben der Bostoner Symphony Hall, dem Wiener Musikverein und dem Amsterdamer Concertgebouw als einer der besten weltweit. Das Gebäude wird betrieben durch die Casino-Gesellschaft Basel.

Baugeschichte

Die Anfänge des Stadtcasino gehen bis 1808 zurück, als sich die Allgemeine Lesegesellschaft Basel im heutigen Reinacherhof für gemeinsame Diskussions- und Spieltreffen einmietete. Mit der rasch steigenden Mitgliederzahl wurde 1820 im Rahmen des schweizerischen Musikfestes in Basel die Provisorische Commission zur Errichtung eines Gesellschaftshauses formiert, welche den jungen Architekten Melchior Berri mit der Bauplanung beauftragte. 1822 begannen die Bauarbeiten auf einem Gelände in der Innenstadt beim Barfüsserplatz. Zur gleichen Zeit entstand auf private Initiative ausserhalb der Stadtmauern im heutigen Stadtteil St. Alban das Sommercasino für jene Bürger, die sich während des Sommers auf ihre Landsitze zurückzogen.

Am 16. Februar 1824 wurde die Casino-Gesellschaft Basel offiziell gegründet und das Stadtcasino wurde 1826 in Betrieb genommen. Während der Unruhen der Basler Kantonstrennung zwischen 1830 und 1833 zogen die Mitglieder des Sommercasinos vorübergehend in das Stadtcasino; da die Sommercasino-Gesellschaft in den folgenden Jahrzehnten sich zunehmend verschuldete, während das Stadtcasino erblühte, wurden schliesslich 1907 die beiden Gesellschaften fusioniert. Die immense Schuldenlast durch das übernommene Sommercasino konnte jedoch nicht bewältigt werden, und so wurde das Sommercasino samt Park 1937 verkauft. Aus dem Erlös wurde ein neues Stadtcasino anstelle des baufälligen alten gebaut. Die Architekten waren Kehlstadt & Brodtbeck, die Frontwand wurde 1941 von Alfred Heinrich Pellegrini mit dem Wandgemälde Apoll und die Musen geschmückt.

Während des Zweiten Weltkriegs führten das Ausbleiben von Besuchern sowie politische Probleme zur Fortdauer der Krise bis nach Kriegsende. Der wirtschaftliche Aufschwung der 1950er Jahre brachte schliesslich den Erfolg zurück; zusätzlich wurden ab 1947 die Veranstaltungen der Sinfoniekonzerte vom Volkshaus ins Stadtcasino verlegt, was für internationale Beachtung und Anerkennung des Stadtcasinos sorgte. 1970 wurden die Restaurationsbetriebe und Saalverwaltung getrennt, 1982 überschritt die Betriebsrechnung erstmals die Millionengrenze.

Die letzte umfassende Renovation des Stadtcasinos wurde 1976 durchgeführt; seit einigen Jahren zeigte sich, dass das heutige Stadtcasino zukünftigen Ansprüchen in diverser Hinsicht nicht mehr genügen würde. So schrieb die Casino-Gesellschaft von 2000 bis 2007 einen Wettbewerb für Neubauprojekte aus, welchen ein opulentes Projekt der irakischen Stararchitektin Zaha Hadid gewann. Das Projekt wurde von politischer und kultureller Seite breit unterstützt und war neben staatlichen Subventionen zu einem Grossteil von privaten Spenden finanziert, polarisierte in der Bevölkerung aber stark. Am 17. Juni 2007 wurde das Projekt vom Basler Stimmvolk abgelehnt, was auch ausserhalb der Stadt und im Ausland weitgehend als bedauerlich angesehen wurde. Die Casino-Gesellschaft schloss daraufhin das Neubauprojekt und bezifferte die dringend notwendige Renovation auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Ein Neubau in weiterer Zukunft wird weitgehend ausgeschlossen.

Säle

Das Stadtcasino beherbergt drei grosse Säle:

Der Musiksaal stammt aus dem Jahre 1876 und wurde vom Architekten Johann Jakob Stehlin gebaut. Der Saal wird international wegen der Raumakustik hoch geschätzt („Schuhschachtel-Prinzip“). Der Saal wird für gross angelegte Sinfoniekonzerte, Solistenkonzerte oder Festivals genutzt und fasst rund 1'500 Plätze.

Der Festsaal fasst rund 700 Plätze und hat eine Bühne. Er wird vor allem für Tagungen, Ausstellungen und Konzerte genutzt.

Der Hans Huber-Saal, nach dem Komponisten Hans Huber benannt, ist der kleinste Saal und fasst rund 540 Plätze. Hier werden Kammerkonzerte, kleine Solistenkonzerte sowie Vorträge, Tagungen und Apéros durchgeführt.

Weblinks

47.5544444444447.58944444444447Koordinaten: 47° 33′ 16″ N, 7° 35′ 22″ O; CH1903: (611353 / 267092)


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