Héctor García Godoy

Héctor García Godoy

Héctor Rafael García Godoy Cáceres (* 11. Januar 1921 in Moca, Region Cibao Norte; † 20. April 1970 in Santo Domingo) war ein dominikanischer Politiker und Präsident der Dominikanischen Republik.

Leben

Nach dem Schulbesuch an Schulen in seiner Heimatstadt sowie an der Academia Santa Ana in Santiago de Los Caballeros, an der Central High School von Washington, D.C. sowie dem Colegio Ponceño de Varones in Ponce (Puerto Rico) absolvierte García Godoy, dessen Mutter Ana Antonia Cáceres Ureña Tochter des früheren Präsidenten Ramón Cacéres war,[1] ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universidad Autónoma de Santo Domingo, das er 1944 mit der Zulassung zum Rechtsanwalt abschloss. Danach trat er in den diplomatischen Dienst und war zunächst Zweiter Sekretär an der Botschaft in San José (Costa Rica). Ein Jahr darauf wurde er 1945 Erster Sekretär und Geschäftsträger an der Botschaft in Managua, sowie 1947 Direktor der Konsularabteilung im Außenministerium. 1948 erfolgte seine Ernennung zum Sekretär des Direktoriums der Reservebank, ehe er 1954 Generalsuperintendant für das Bankwesen wurde. Bereits ein Jahr darauf erfolgte 1955 seine Berufung zum Vizegouverneur der Zentralbank (Banco Central de la República Dominicana). Zwischen 1956 und 1963 war er dann jedoch erneut als Diplomat tätig.

Während der Präsidentschaft von Juan Bosch Gaviño war er vom 27. Februar bis zum 25. September 1963 war er Außenminister.

Nach der Revolution vom April 1965 wurde er am 3. September 1965[2] unter der Aufsicht der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)[3][4] als Nachfolger von Francisco Alberto Caamaño Präsident der Dominikanischen Republik. Von Juan Bosch als „eher ein Vermittler als ein Regierender“ verspottet, führte er jedoch umfangreiche Umbesetzungen im Staatsapparat durch, die auch Vorgänger Caamaño betraf, der als Militärattaché nach London gesandt wurde nach dem Gerüchte um einen Putsch aufkamen.[5][6][7][8] Als Präsident war er insbesondere Organisator der allgemeinen Wahlen zur Wiederherstellung des Friedens und der verfassungsmäßigen Ordnung, die am 1. Juni 1966 stattfanden. Am 1. Juli 1966 übergab er die Präsidentschaft an dem aus dem Exil in den USA zurück gekehrten Joaquín Antonio Balaguer Ricardo, der angesichts einer massiven Unterdrückungskampagne seitens des Militärs, der Polizei und mit Unterstützung der USA in manipulierten Wahlen die Präsidentschaft gewann.

Unter Balaguer war García Godoy Botschafter in Washington (D.C.) bis 1969.

1970 war er als Führer der Bewegung zur Nationalen Versöhnung (Movimiento de Conciliación Nacional (MCN)) Gegenkandidat von Balaguer bei den Präsidentschaftswahlen. Er starb jedoch völlig unerwartet während des Wahlkampfes an einem Herzinfarkt.[9]

Seine Witwe María Matilde Pastoriza Espaillat (1923–2007) war die Urenkelin des früheren Präsidenten Ulises Francisco Espaillat.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RELACIONES GENEALÓGICAS ENTRE PRESIDENTES DOMINICANOS, INSTITUTO DOMINICANO DE GENEALOGÍA, INC.
  2. CHRONIKNET 3. September 1965
  3. Waiting for Godoy. In: TIME-MAGAZINE, 16. Juli 1965
  4. Statthalter? für wen? In: Hamburger Abendblatt, 22. Dezember 1965
  5. Dominikanische Querelen. In: Die Zeit, Nr. 34/1965
  6. Garcia Godoys Gordischer Knoten. Putschgefahr in Santo Domingo – Armeegenerale bangen um ihre Machtposition. In: Die Zeit, Nr. 3/1966
  7. „Exile of the General“, TIME-MAGAZINE 17. September 1965
  8. CHRONIKNET 7. Januar 1966
  9. „Godoy found dead at home“, THE VIRGIN ISLANDS DAILY NEWS 21. April 1970
  10. RELACIONES GENEALÓGICAS ENTRE PRESIDENTES DOMINICANOS, INSTITUTO DOMINICANO DE GENEALOGÍA, INC.


Vorgänger Amt Nachfolger
Francisco Alberto Caamaño Präsident der Dominik. Rep.
19651966
Joaquín Antonio Balaguer Ricardo

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