- Managua
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12.146388888889-86.27055555555683Koordinaten: 12° 9′ N, 86° 16′ W
Managua Managua auf der Karte von Nicaragua
Basisdaten Staat Nicaragua Departamento Managua Stadtgründung 16. Jahrhundert Einwohner 1.800.000 (2005) – im Ballungsraum 2.100.000 Stadtinsignien Detaildaten Fläche 544 km² - im Kern 174 Höhe 83 m Stadtgliederung 5 Distritos Gewässer Managuasee Vorwahl +505 2 Zeitzone UTC-6 Stadtvorsitz Ing. José Dionisio Marenco Gutiérrez Website Managua ist die Hauptstadt des mittelamerikanischen Staates Nicaragua.
Managua in nahuati bedeutet „dort, wo es eine große Wasseroberfläche gibt“ und bezieht sich auf die großen Seen und Lagunen der Hauptstadt, die sich etwa 20 Kilometer am Südufer des Lago Xolotlan (Managuasee) entlangziehen. Die Stadt hat ungefähr 1.800.000 Einwohner (Volkszählung 2005), im Ballungsraum leben sogar 2,1 Millionen Einwohner, hauptsächlich spanischsprachige Kreolen und Weiße, und ist damit die größte Stadt Nicaraguas und die zweitgrößte Stadt in Zentralamerika nach Guatemala-Stadt. Das Stadtgebiet ist mehrfach von Erdbeben zerstört worden. Das schwerste zerstörte 1972 über 90 Prozent der Bausubstanz.
Das Archiv der nationalen Alphabetisierungskampagne von Managua wurde 2007 in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Managua liegt am südwestlichen Ende des Managuasees, der auch als Xolotlán-See bezeichnet wird. Da die Abwässer der Stadt seit 1927 direkt und ungeklärt in den See geleitet werden, ist dieser biologisch so gut wie tot. Der Bau einer, von der Bundesregierung finanzierten Kläranlage, der größten in Mittelamerika, wurde 2004 begonnen. Sie soll 2008 in Betrieb gehen. Das Stadtgebiet von Managua liegt auf einer Höhe von 55 m, die benachbarten Sierras von Managua auf einer Höhe von 970 m. Innerhalb der Stadtgrenze liegen vier kleine Lagunen: Die zentralste ist die Tiscapa-Lagune, in der auch ein Naturreservoir liegt. Die Asososca-Lagune im Westen ist das wichtigste Trinkwasserreservoir der Stadt. Südlich davon befindet sich die Nejapa-Lagune und ganz im Nordwesten der Stadt die Acahualinca-Lagune.
Geologie
Das Erdbeben von 23. Dezember 1972 hatte eine Stärke von 5,6 bis 6,2.[2]
Klima
In Managua herrscht, wie im überwiegenden Teil des westlichen Nicaraguas, außer den Sierras, ein Tropisches Klima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Managua beträgt 27,3 °C. Die Temperaturen liegen relativ konstant zwischen 28 und 32 °C. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 1142 Millimetern. Die meisten Niederschläge fallen im Juli und im Oktober mit durchschnittlich 296 bzw. 243 Millimeter, der geringste von Dezember bis April mit durchschnittlich unter zehn Millimeter.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für ManaguaJan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) 31 32 34 34 34 31 31 31 31 31 31 31 Ø 31,8 Min. Temperatur (°C) 20 21 22 23 23 23 22 22 22 22 21 20 Ø 21,8 Niederschlag (mm) 5 1 5 5 76 296 134 130 182 243 59 9 Σ 1.145 Sonnenstunden (h/d) 7 8 8 7 6 4 5 6 6 6 7 6 Ø 6,3 Regentage (d) 3 1 1 1 6 21 20 17 20 19 10 2 Σ 121 Quelle: [3]Geschichte
Präkolumbische Geschichte
Erste Fußspuren von Paläo-Indianern datieren auf die Zeit um 6000 v. Chr. Sie wurden bereits 1872 in der Nähe der Strände des Managuasees gefunden.[4] Andere archäologische Spuren fanden sich in Form von Keramikresten und aus Vulkangestein gefertigten Statuen auf der Zapatera-Insel. Auch die Petroglyphen der Ometepe-Insel datieren in die präkolumbische Zeit.
Seit dem 16. Jahrhundert
Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert gegründet und ist seit 1858 Hauptstadt des Landes. Da sie mehrfach zu weiten Teilen von Erdbeben zerstört wurde, ähnelt die Stadt von oben einem riesigen Dorf. So wurde sie bspw. 1931 zerstört. Das Erdbeben vom 23. Dezember 1972 mit einer Stärke von 6,2 kostete zudem 5000 Menschenleben. Anschließend wurde versucht die Stadt rund um das alte Zentrum, die heutige Area monumental, in der sich die Ruine der Kathedrale, der Nationalpalast, das Theater Ruben Dario und der neue Präsidentenpalast befinden, jeweils komplett wieder aufzubauen.
Während eines Banketts in Managua, zu dem Präsident Sacasa am 21. Februar 1934 Sandino und seine Offiziere geladen hatte, wurden diese von der Nationalgarde Anastasio Somoza Garcías ermordet.[5]
Hurrikan Mitch richtete im Jahre 1998 schwere Zerstörungen an.
Politik
Managua pflegt Städtepartnerschaften zu folgenden Städten:
- Amsterdam (Niederlande)
- Caracas (Venezuela)
- Curitiba (Brasilien)
- Guatemala-Stadt (Guatemala)
- Madison (USA)
- Madrid (Spanien)
- Havanna (Kuba)
- Miami (USA)
- Montélimar (Frankreich)
- Panama-Stadt (Panama)
- Quito (Ecuador)
- Reims (Frankreich)
- Rio de Janeiro (Brasilien)
- San José (Costa Rica)
- San Salvador (El Salvador)
- Santiago de Chile (Chile)
- Taipei (Republik China (Taiwan))
- Tokio (Japan)
- Valencia (Spanien)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Plaza de la Revolución
Die Plaza de la Revolución ist die ehemalige Plaza de la República.
- Kathedrale Santiago de Managua
→ Hauptartikel: Kathedrale Santiago de Managua
- Rubén Darío National Theater
Das Rubén Darío National Theater ist das wichtigste Theater in Nikaragua und eines der modernsten in Mittelamerika. Das Nationaltheater ist eines der wenigen Gebäude, das vom Erdbeben von 1972 verschont wurde, bei dem 90 Prozent Managuas zerstört wurde.
- Dennis Martínez Nationalstadion
Das Dennis Martínez Nationalstadion war bei seiner Erbauung 1948 das größte Stadion Mittelamerikas. Es hat das Erdbeben von 1972 unzerstört überstanden. Die Zahl der Sitzplätze beträgt etwa 30.010. Es ist nach Dennis Martínez benannt, der als erster Nikaraguaner in der Major League Baseball spielte.
- Banamer-Hochhaus
→ Hauptartikel: Banamer-Hochhaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Bezug auf den Transport ist Managua eine der bestangebundendsten Städte in Nikaragua. Alle Hauptverbindungswege des Landes führen nach Managua. Es gibt gute öffentliche Verbindungen zwischen den meisten anderen Städten und der Hauptstadt. Vier Autobahnen führen nach Managua: Der Pan-American Highway verbindet Managua im Norden an die nördlichen und zentralen Departments von Nikaragua. Die südliche Autobahn (Southern Highway), der südliche Teil des Pan-American highways verbindet Managua mit den südlichen Departments wie Carazo and Rivas. Weitere Autobahnen führen in die Departments von Masaya und Granada sowie nach León. Die Infrastruktur ist vergleichsweise gut entwickelt in Nikaragua. im Vergleich mit anderen Zentralamerikanischen Staaten gibt es nur wenige unbefahrbare Straßen.
Der Flughafen der Stadt trägt den Namen Managua International Airport oder Aeropuerto Internacional Augusto C. Sandino.
Bildung
Managua ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Departamentos, ist Erzbischofssitz und beherbergt die Universidad Centroamericana sowie weitere Hochschulen, Nationalarchiv, -bibliothek und -museum sowie den Zentralamerikanischen Gerichtshof.
Die Bibliothek einer Grundschule in Managua trägt den Namen der deutschen Schriftstellerin Käthe Kollwitz, aufgrund der Partnerschaft dieser Grundschule mit der in Langenselbold gelegenen Käthe-Kollwitz-Gesamtschule.
Persönlichkeiten
- Söhne und Töchter der Stadt
- Alexis Argüello, Boxer
- Arnoldo Alemán, von 1997 bis 2002 Staatspräsident Nicaraguas
- Gioconda Belli, Schriftstellerin
- Barbara Carrera, Schauspielerin, Model
- Luis Abraham Delgadillo (1887–1961), Komponist
- Juan José Estrada (1872–1947), ehemaliger Präsident Nicaraguas
- Bianca Jagger, US-amerikanische Menschenrechtsaktivistin
- Ricardo Mayorga, Boxer
- René Schick Gutiérrez (1909–1966), Staatspräsident Nicaraguas 1963–1966
- Joaquín Zavala (1835–1906), Staatspräsident Nicaraguas 1879–1883 und 1893
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag bei der UNESCO
- ↑ Zur Geologie von Managua
- ↑ BBC Weather
- ↑ Fußspuren von Acahualinca (engl.)
- ↑ Time, Mar. 05, 1934 Murder at the Crossroads
Weblinks
Commons: Managua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Managua.gob.ni Webseite der Stadt Managua
- Karte von Managua
- „Das Lachen auf der Plaza Colón“, Tagesspiegel, 9. November 2008, Reportage
- Dokumentarfilmaufnahmen der Folgen des Erdbebens 1931 der British Pathé vom 16. April 1931, Titel: A City Wiped Out ... Thousands dead! [1]
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