Volksbank Heilbronn

Volksbank Heilbronn
Logo der Genossenschaftsbanken  Volksbank Heilbronn eG
Volksbank Heilbronn Allee.jpg
Staat Deutschland
Sitz Allee 20
74072 Heilbronn
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl 620 901 00[1]
BIC GENO DES1 VHN[1]
Gründung 1909
Verband Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband
Website www.voba-hn.de
Geschäftsdaten 2009/2010[2]Vorlage:Infobox Kreditinstitut/Wartung/Daten veraltet
Bilanzsumme 1762 Mio. EUR
Einlagen 1196 Mio. EUR
Kundenkredite 993 Mio. EUR
Mitarbeiter 382
Geschäftsstellen 21
Mitglieder 41.004
Leitung
Vorstand Thomas Hinderberger (Vorstandsvorsitzender), Matthias Hellmuth und Jürgen Pinnisch
Aufsichtsrat Karl Seiter (Aufsichtsratsvorsitzender)
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die Volksbank Heilbronn eG ist eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Heilbronn. Das Geschäftsgebiet der Bank umfasst nach mehreren Fusionen mit anderen Genossenschaftsbanken[3] die Stadt Heilbronn mit Ausnahme des Stadtteils Biberach sowie angrenzende Gemeinden im Norden und Osten des Landkreises Heilbronn. Neben der Hauptstelle in Heilbronn bestehen Zweigniederlassungen in Neckarsulm, Untereisesheim, Untergruppenbach und Weinsberg sowie weitere 16 Filialen im Stadt- und Landkreis. Mit rund 80.000 Kunden hat die Volksbank Heilbronn 2009 einen Marktanteil von fast 25 Prozent und gehört zu den 12 größten Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der einer jüdischen Bankiersfamilie entstammende Heilbronner Kaufmann Abraham Gumbel (1852–1930) gründete im Dezember 1909 den Heilbronner Bankverein, eine GmbH, deren Geschäftsführer er wurde und bis zu seinem Tod am 25. Dezember 1930 blieb. Zu Beginn war der Bankverein am Heilbronner Marktplatz (Haus Nr. 2) ansässig, ab 1917 dann neben der Kilianskirche auf der dem Marktplatz gegenüberliegenden Seite der Kaiserstraße im Haus Nr. 34. Zu Beginn der 1930er-Jahre trat der Bankverein dem Württembergischen Genossenschaftsverband bei.[4]

Zweiter Geschäftsführer wurde der bisherige Prokurist Otto Igersheimer (1879–1942). Der Jude Igersheimer blieb nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht lange im Amt. Nachdem am 25. April 1933 die Wohnung Igersheimers und die Bank von je 30 Nationalsozialisten besetzt wurden und eine rund 300-köpfige Menschenmenge vor der Bank die Auslieferung Igersheimers forderte, entließ ihn der Vorstand noch am gleichen Tag. Die NS-Tageszeitung Heilbronner Tagblatt bejubelte tags darauf die „absolute Judenreinheit dieses bodenständigen Bankinstitutes“.[5]

Nachfolger Igersheimers wurde der Prokurist Heinrich Wurster (1886–1964), der zusammen mit Max J. Hoffmann die Geschäftsführung übernahm und bis Ende 1961 im Amt blieb. Der Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 zerstörte auch das Gebäude des Bankvereins, in dem in den Folgejahren nur eine Zahlstelle aufrechterhalten wurde. Die Verwaltung der Bank kam zunächst im benachbarten Weinsberg, dann in verschiedenen Heilbronner Provisorien unter.

1951 war der Wiederaufbau des Bankgebäudes in der Kaiserstraße Ecke Windgasse in nach Entwürfen von Hermann Denzinger (* 17. Juni 1914, † 14. Juli 1985), deutscher Architekt aus Gundelsheim, abgeschlossen.[6] [7]

1956 wurde die Privatbank in eine Kreditgenossenschaft umgewandelt, und 1982 änderte der Heilbronner Bankverein seinen Namen in Volksbank Heilbronn.[4] 1993 bezog die Bank schließlich das unweit des früheren Sitzes gelegene heutige Gebäude an der Allee 20, gegenüber der Einmündung der Kaiserstraße. Da dieses Gebäude aktuell (Stand 2009) an die Grenzen seiner Kapazitäten gelangt, plant die Volksbank Erweiterungen auf Nachbargrundstücken.

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Zahlen, Daten, Fakten bei voba-hn.de
  3. Bspw. 1992 mit der Volksbank Neckarsulm, s. Barbara Barth: Weggefährten feiern Erhard Klotz. In: Heilbronner Stimme. 8. April 2008 (bei stimme.de, abgerufen am 28. November 2009)., und 2001 mit der Volksbank Bad Friedrichshall, s. Edgar Herterich: Regionaldirektor Wolfgang Beger wurde verabschiedet. In: Heilbronner Stimme. 1. Juni 2006 (bei stimme.de, abgerufen am 28. November 2009).
  4. a b Zu Abraham Gumbels Rolle und der Entwicklung des Bankvereins zu seiner Zeit sowie zur Änderung von Rechtsform und Name: Gerhard Schwinghammer (schw): Abraham Gumbel: Muster-Mann eines grundsoliden Bankiers. In: Standpunkt. 1. Ausgabe Juli 2009. Volksbank Heilbronn, Heilbronn 2009, S. 3
  5. Zu Otto Igersheimers Rolle und der Entwicklung des Bankvereins zu seiner Zeit: Gerhard Schwinghammer (schw): Otto Igersheimer: Leben und Leiden für den eigenen Glauben. In: Standpunkt. 2. Ausgabe September 2009. Volksbank Heilbronn, Heilbronn 2009, S. 3
  6. erz.: Heilbronner Bankverein im wiedererbauten Haus. Im Schatten der Kilianskirche - Würdig, in der Mitte zu stehen.. In: Heilbronner Stimme. Nr. 161, 14. Juli 1951.
  7. Zu Heinrich Wursters Rolle und der Entwicklung des Bankvereins zu seiner Zeit: Gerhard Schwinghammer (schw): Heinrich Wurster: solide Geschäfte in besonders unsoliden Zeiten. In: Standpunkt. 3. Ausgabe November 2009. Volksbank Heilbronn, Heilbronn 2009, S. 3

Literatur

Weblinks


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