- Heinrich Gottron
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Adolf Heinrich Gottron (* 10. März 1890 in Oppenheim; † 23. Juni 1974 in Mainz) war ein deutscher Dermatologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gottron studierte Medizin an den Universitäten Freiburg, Berlin, München, Heidelberg, Leipzig und Bonn. 1916 wurde er promoviert. Im Ersten Weltkrieg diente er als Militärarzt, sein letzter Dienstrang war der eines Oberstarztes.
1919 ging er an die Charité nach Berlin, habilitierte dort 1930 mit einer Arbeit über Majocchis purpura und war dort ab 1933 apl. Professor.
1935 übernahm Gottron den Lehrstuhl für Dermatologie an der Universität Breslau, die sich unter Albert Neisser und Joseph Jadassohn zu einer der führenden Hautkliniken weltweit etabliert hatte. Sein Vorgänger Max Jessner war aufgrund seiner jüdischen Abstammung zum Rücktritt gezwungen worden. 1939 wurde er dort auch Chefarzt der Dermatologischen Universitätsklinik.
1937 war Gottron der NSDAP beigetreten. Er gehörte dem Beirat der im November 1942 entstandenen Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung an. Bei dem Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt war er ab 1944 auch Angehöriger des wissenschaftlichen Beirates.[1]
Von 1946 bis zu seiner Emeritierung 1961 war Gottron Professor für Dermatologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und dort Chefarzt der Hautklinik. Er war zudem 1949 Mitbegründer der Gesellschaft für Konstitutionsforschung und gehörte zu den bedeutenden Dermatologen der Nachkriegszeit.[1]
Ehrungen
- 1960: Ehrendoktorwürde Dr. med. vet. h. c.
- 1964: Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft
- 1966: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
Nach ihm benannt wurde die Acrogeria Gottron (Gottron-Syndrom), die erstmals von ihm 1941 beschrieben wurde, sowie fünf weitere Erkrankungen der Haut.
Schriften
- Beiträge in: Joseph Jadassohn (Hrsg.): Handbuch für Haut- und Geschlechtskrankheiten. 23 Bände. Springer, Heidelberg 1927–1934.
- Beiträge in: Leopold Arzt, Karl Zieler (Hrsg.): Die Haut- und Geschlechtskrankheiten: Eine zusammenfassende Darstellung für die Praxis. Urban & Schwarzenberg, Berlin, Wien 1934.
- mit Walther Schönfeld, Dermatologie und Venerologie. Einschließlich Berufskrankheiten, dermatologische Kosmetik und Andrologie. 5 Bände in 10 Teilbänden. Thieme, Stuttgart 1958–1970.
- Nicht entzündliche Dermatosen I. Springer, Heidelberg 1963.
- Vererbung von Hautkrankheiten. Springer, Heidelberg 1966.
- Nicht entzündliche Dermatosen II. Springer, Heidelberg 1969.
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Volker Wendt: Heinrich A. Gottron – Leben und Werk. Scheffler, Lübeck 1980.
- Universitätsarchiv Tübingen, Bestandssignatur UAT 615, Heinrich Gottron, Nachlasssplitter. (Wissenschaftliche Arbeiten in Bestand 269 – Hautklinik)[2]
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Gottron im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- F. Leyh, V. Wendt: Heinrich A. Gottron. The man behind the eponym. In: American Journal of Dermopathology. Band 5, Heft 3, Juni 1983, S. 241–244 (mit Foto).
Einzelnachweise
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 193f.
- ↑ Universitätsarchiv Tübingen
Kategorien:- Dermatologe
- Mediziner (20. Jahrhundert)
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