- Heinrich Gundelfingen
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Heinrich Gundelfingen (* vermutlich zwischen 1440 und 1445 in oder bei Konstanz; † kurz vor dem 26. April 1490 in Waldkirch) war ein Frühhumanist.
Heinrich war der Sohn des Niklaus Gundelfinger, Propst zu Beromünster, wo er 1480 selbst Kanoniker wurde. Er studierte in Heidelberg und Freiburg im Breisgau. In Freiburg wurde er 1471/1472 der erste Inhaber der Lekturen für Poesie und Redekunst (ars oratoria). Seit 1486 lebte er im Kollegiatstift Waldkirch.
Heinrich verfasste eine Reihe von Werken, fast ausschließlich in lateinischer Sprache, darunter auch eine österreichische Chronik.
Im Winter 1480/81 besuchte Heinrich Gundelfingen nach ungesicherten Quellen Bruder Klaus im Ranft, Obwalden. Er begann darauf mit der aufwändigen Arbeit einer Handschrift, welche ein Offizium und eine Historie über den Eremiten Niklaus von Flüe enthält, die er der Stadt Luzern schenkte. Im Vorwort der Historia Nicolai datierte Henricus Gundelfingen mit: Waldkirch Idus Augusti 1488. Die Biografie enthält die Skizze eines Rades, angefertigt mit einem Zirkel und einem Bleistift. Der Mittelpunkt von vier konzentrischen Kreisen ist nicht eingezeichnet, aber als Nadeleinstich (Loch, Krater) vorhanden. Im Latein werden für «Lichtstrahl» und «Radspeiche» die gleichen Wörter verwendet: «radius» oder «radiolus». Diese Radskizze ist eine schematische Vereinfachung eines mit Temperafarben bemalten Tuches, das Bruder Klaus besaß und das heute bekannt ist als «Sachsler Meditationstuch»[1].
Literatur
- Dieter Mertens in: Verfasserlexikon. Band 3. 2. Auflage. 1981, Sp. 306–310.
Weblinks
Wikisource: Burgunderkriege – Quellen und Volltexte- Gundelfingen, Heinrich von im Historischen Lexikon der Schweiz
- NDB
- Henricus Gundelfingen: Officium und Historie über Niklaus von Flüe
Einzelnachweise
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