Heinrich Malzkorn

Heinrich Malzkorn

Heinrich Malzkorn (* 4. Januar 1892 in Mönchengladbach; † 12. März 1980 in Süchteln) war ein deutscher Schriftsteller, Maler und Naturschützer. Sein literarisches Hauptwerk ist die Tiergeschichte vom Fischotter "Patschel".[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Heinrich Malzkorn entstammt bürgerlichen Verhältnissen. Als er am 4. Januar 1892 geboren wurde, betrieben seine Eltern, Hubert und Josefine Malzkorn, in Mönchengladbach an der Eickener Straße 223 ein Kolonialwarengeschäft. Er besuchte die Volks- und Oberrealschule. Anstatt den elterlichen Laden zu übernehmen, absolvierte Malzkorn eine Lehrerausbildung an der Präparandenanstalt in (Mönchengladbach-)Odenkirchen

Lehrer und Soldat

Seine erste Anstellung als Lehrer erhielt er im April 1912 in Materborn bei Kleve. Während dieser zwei Jahre war er vertretungsweise auch Leiter des Hotels "Zum Reichswals". Die Pläne das Hotel in Pacht komplett zu übernehmen wurden durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs nicht verwirklicht. Als Kriegsfreiwilliger rückte Malzkorn am 16. November 1914 in ein berittenes Artillerieregiment ein. Er wurde verschüttet, wäre dadurch beinahe erblindet, verlor das Augenlicht eines Auges auf Lebzeiten. Am 31. Mai 1917 wurde er aus der Armee entlassen. Es folgte eine kurze Zeit der Lehrertätigkeit in Niederheide (Schiefbahn).

Studium

Dann setzte er sein Studium der Fächer Kulturgeschichte, Literatur und Volkswirtschaft in Köln, Greifswald und Bonn fort. Während dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit den Theorien des Berliner Volkswirtschaftlers Adolf Damaschke (1865-1935), vor allem mit dessen Hauptwerk Die Bodenreform.

Gastronom

Nachdem er die Hotelierstochter Annemarie Bertus geheiratet hatte, führten beide gemeinsam 1920/21 ein Hotel. Malzkorn wurde 1921 Syndikus des Rheinischen Bauern-Vereins und Geschäftsführer der Kreisbauernschaft.

Er übernahm die Gastronomie im Stadthallenrestaurant in Krefeld und musste dies trotz guter Rahmenbedingungen 1930 aufgeben. Seine Gastronomie im Krefelder Ausflugslokal "Forstwaldhaus" musste er ebenfalls nach kurzer Zeit (14. Januar 1932) wieder aufgeben.

Neben dem Scheitern seiner Gastronomien missglückte auch seine Ehe, diese endete durch Scheidung, seine Frau starb 1935.

Arbeitslosigkeit

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 flüchtete Malzkorn in den Hunsrück. Bis 1938 war er arbeitslos, hielt sich mit dem Verkauf von Bildern und dem Veröffentlichen seiner Geschichten in Zeitschriften über Wasser. Die Malerei erlernte er an der privaten Kunstschule Arp in Düsseldorf-Oberkassel.

Naturschutz

Malzkorn setzte sich stark für den Naturschutz ein. So brachte er 1954 den Hilferuf für Mensch und Erde" mit einfachen Mitteln vielfach in Umlauf. Dieser richtete sich gegen die Ausweitung des Braunkohlentagebaus am Niederrhein.[2]

Nachlass

Der Nachlass von Malzkorn befindet sich im Stadtarchiv Mönchengladbach.[3]

Werke

  • Der Jäger aus Churpfalz. Borniger, Bacharach 1988.
  • Divide et impera. Naturschutz-Verl., Brüggen/Niederrhein 1969.
  • Patschel vom Schwalmtal. Naturschutz Verl., Brüggen/Niederrhein 1962.
  • Die Partisanen Gottes. Naturschutz-Verl., Brüggen/Niederrhein um 1962.
  • Herzschlag der Wälder. Naturschutz-Verl., Brüggen/Niederrhein 1962.
  • Verkaufte Jugend. Naturschutz-Verl., Brüggen/Niederrhein 1960.
  • Patschel. Kühlen, M. Gladbach 1949.
  • Die schwarze Lies. Fürst, Krefeld 1934.
  • Rheinischer Bursch. Salm-Verl., Köln 1921.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paul Offermanns: Brüggen: Ein Brunnen für Patschel. In: Rheinische Post. 10. Juli 2008 (Titelfigur des einzigartigen Fischotter-Romans von Heinrich Malzkorn).
  2. BRAUNKOHLE: Die Wüste droht. In: Der Spiegel. 47/1954, vom 17. November 1954.
  3. Archive in NRW - Stadtarchiv Mönchengladbach - Heinrich Malzkorn.

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