Heinrich Schmidt (NSDAP)

Heinrich Schmidt (NSDAP)
Heinrich Schmidt

Heinrich Schmidt (* 13. Dezember 1902 in Lehrte; † 20. Dezember 1960 in Bredenbeck) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule in Lehrte absolvierte Schmidt eine dreijährige kaufmännische Lehre in Lehrte. Begleitend dazu besuchte er drei Jahre lang die städtische Handelsschule in Lehrte. Anschließend arbeitete er bis 1927 als kaufmännischer Angestellter.

1923 schloss Schmidt sich der Deutschvölkischen Partei (DVP) an. 1924 trat er in die Nationalsozialistische Freiheitspartei, eine Platzhalterpartei für die zu diesem Zeitpunkt verbotene NSDAP, ein. Nach der Neugründung der NSDAP im Frühjahr 1925 schloss Schmidt sich dieser erneut an. Bis ins Jahr 1927 gehörte er außerdem der SA, dem paramilitärischen Arm der NSDAP, an. In den Jahren 1927 bis 1932 übernahm Schmidt Aufgaben als Bezirksleiter der NSDAP. Anschließend amtierte er bis 1933 als Gauinspekteur. Seit 1930 trat Schmidt außerdem öffentlich als Reichsredner auf.

Von 1929 bis 1931 bekleidete Schmidt erstmals ein öffentliches Amt als Stadtverordneter in Hameln. Ebenfalls seit 1929 amtierte er als Mitglied des Hannoverschen Provinziallandtages. In der nationalsozialistischen Presse betätigte Schmidt sich von 1927 bis 1931 als Mitarbeiter des Niedersächsischen Beobachters und seit 1932 als Mitarbeiter der Zeitschrift Arbeitertum.

In den Jahren 1932 bis 1933 saß Schmidt als Abgeordneter der NSDAP für den Wahlkreis Süd-Hannover im Preußischen Landtag. In der nationalsozialistischen Landtagsfraktion übernahm er die Aufgabe des Sachbearbeiters für Angestelltenfragen. Nach der Auflösung des Preußischen Landtags im Herbst 1933 saß Schmidt ab November 1933 als Abgeordneter für den Wahlkreis 16 (Südhannover-Braunschweig) im nationalsozialistischen Reichstag.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Frühjahr 1933 wurde Schmidt ferner Mitglied des Hannoverschen Provinzialausschusses sowie anderer Verwaltungsräte der Provinz. Vom 12. März bis zum 24. August 1933 amtierte er außerdem als Bürgervorsteherwortführer in Hildesheim. Vom 1. April bis zum 24. August 1933 amtierte Schmidt außerdem als Staatskommissar bei der Stadtverwaltung in Hildesheim. Am 24. August 1933 übernahm Schmidt schließlich das Amt des kommissarischen Bürgermeisters von Hildesheim. Im Herbst 1935 verschwand er, nachdem ein Verleumdungsprozess gegen ihn eröffnet werden sollte. Er legte sein Reichstags-Mandat am 28. Januar 1936 nieder, für ihn rückte Andreas Dornieden nach. Nach Kriegsende kehrte er nach Hildesheim zurück und wurde am dortigen Landgericht zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt.

Literatur

  • Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich, Arndt-Verlag, Kiel 2000. ISBN 3-88741-116-1.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrich Schmidt — ist der Name folgender Personen: Heinrich Schmidt (Schauspieler) (1779–1857), deutscher Schauspieler und Theaterintendant Heinrich Schmidt (General) (1788–1850), kurfürstlich hessischer Generalmajor und Kriegsminister Heinrich Schmidt (SPD)… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Schmidt (KZ-Arzt) — Heinrich Schmidt als Angeklagter. Heinrich Schmidt (sitzend) wird während de …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Schmidt (Niedersachsen) — Heinrich Schmidt (* 7. April 1910 in Rohrsen, Landkreis Nienburg/Weser; † 28. Oktober 1988 in Rohrsen) war ein deutscher Politiker (CDU) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Leben Nach Ende der Volksschule ging Heinrich Schmidt auf ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt — mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Häufigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt (Name) — Schmidt mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Herkunft Wie die meisten häufigen Familiennamen ist Schmidt von einem Beruf abgeleitet, hier von dem …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Vetter (Politiker) — Heinrich Vetter Heinrich Vetter (* 10. September 1890 in Fulda; † 30. Dezember 1969 in Wegerhof (Halver)) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und Oberbürgermeister der südwestfälischen Großstadt Hagen von April 1933 bis April 1945 …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Brüning — Mandats 21e chancelier d Allemagne 1 …   Wikipédia en Français

  • Heinrich Himmler — Naissance 7 octobre 1900 …   Wikipédia en Français

  • Heinrich Bruning — Heinrich Brüning Heinrich Brüning 21e chancelier d Allemagne 13e chanceli …   Wikipédia en Français

  • Heinrich Blume (Politiker) — Heinrich Blume Heinrich Blume (* 25. Januar 1887 in Hameln; † 26. Juli 1964 in Hannover[1]) war ein deutscher Lehrer und völkisch nationalsozialistischer Politiker. Leben Nach dem Besuch der Mittelsch …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”