Kraftwerk Mitte (Dresden)

Kraftwerk Mitte (Dresden)

Das Kraftwerk Mitte am Wettiner Platz und Könneritzstraße in Dresden bestand aus mehreren Gebäuden verschiedener Epochen und stellte daher „einen Querschnitt durch die Architekturentwicklung vom Historismus bis zur Sachlichkeit“ dar. Auf dem Gelände befindet sich heute das KraftWerk – Dresdner Energiemuseum.

Geschichte

Kraftwerk Mitte, Dresden

Zuerst befand sich am heutigen Museumsstandort das „Gaswerk Altstadt“. 1895 wurde dort ein sogenanntes elektrisches „Lichtwerk“ errichtet. 1900 wurde das „Westkraftwerk“ angebaut, das ein „spiegelbildliches Pendant“ des „Lichtwerks“ war. Die Gebäude waren ein Beispiel für den Historismus.

Paul Wolf, der Leiter des städtischen Hochbauamtes, erweiterte 1927/1928 den Altbau zusammen mit Rühle, Fischer und Mittmann zum „Heizkraftwerk Mitte“, das später als „Westkraftwerk“ bekannt war. Der Altbau wurde umgebaut und erhielt einen Abspannturm mit offener Galerie und ein neues Kesselhaus. Dieses Gebäude war ein Stahlskelettbau mit Klinkerverkleidung, wobei seine vier Schornsteine „Assoziationen an Dampfschiffe“ wachriefen. Das Gebäude war ein Beispiel für die Architektur der Neuen Sachlichkeit. 1994 wurde das Westkraftwerk stillgelegt, das unter Denkmalschutz stehende Kesselhaus wurde 2006 abgebrochen.

Die Drewag Stadtwerke Dresden GmbH eröffnet hier 2006 das Städtische Energiemuseum KraftWerk.

Seit den 1990er Jahren gibt es Pläne, das Kraftwerksgelände einer kulturellen Nutzung zuzuführen. Im Jahr 2008 schlägt der Architekt Walter Kaplan das ehemalige Kraftwerk Mitte als neuen Kulturstandort mit Staatsoperette Dresden und Theater der Jungen Generation (TJG) vor. Für den "Kultour-Park Dresden" ist ein Gesamtinvestitionsvolumen von 140 Millionen Euro geplant, wobei die Errichtung eines Einkaufsparks einkalkuliert wird. Im Mai 2008 sprechen sich der damalige Oberbürgermeister Lutz Vogel, die Ressortbürgermeister sowie mehrheitlich der Dresdner Stadtrat für einen Umzug der Staatsoperette in das ehemalige Kraftwerk Mitte aus.

Im Dezember 2009 wird eine im Auftrag des Neuen Sächsischen Kunstvereins e.V. sowie des Künstlerbundes Dresden e.V. erstellte Konzeption für ein Zentrum Kunst Dresden (ZKD) vorgestellt, die den Ausbau zum interdisziplinären Kulturzentrum unter Ansiedelung der Staatsoperette Dresden und Theater der Jungen Generation (TJG) vorsieht.

Im April 2010 schlägt die Stadt Dresden offiziell die Ansiedelung der Staatsoperette Dresden vor. Ideen einer Ansiedelung gemeinsam mit dem wegen Brandschutzauflagen dringend sanierungsbedürftigen Theater der Jungen Generation (TJG) wird aus Kostengründen eine Absage erteilt. Für die Finanzierung soll nach einem privaten Investor gesucht werden. Gleichzeitig wird für die Operette alternativ der Standort Wiener Platz vorgeschlagen.

Der Stadtrat beschließt im Juni 2010 eine Ansiedelung beider Spielhäuser im ehemaligen Kraftwerk Mitte nur vorbehaltlich eines gleichzeitig beauftragten Kostenvergleichs der Standortvarianten durch die Dresdner Stadtverwaltung. Als Ergebnis positioniert sich die Stadt Dresden neu und favorisiert nun aus Kostengründen einen Operettenneubau am Wiener Platz.

Im Juli 2010 gründet sich die IG Kraftwerk Mitte als Interessengemeinschaft zur Durchsetzung einer Ansiedelung von Staatsoperette Dresden und Theater der Jungen Generation (TJG) bei gleichzeitiger Ansiedelung von Firmen der Kreativ- und Kulturwirtschaft. Die Interessengemeinschaft fordert den Ausbau des ehemaligen Kraftwerks zu einem Cluster für Kreativiwrtschaft, Kultur und Kunst.

Entgegen einer Empfehlung der Stadtverwaltung fasste der Dresdner Stadtrat am 28. Oktober 2010 mit 36 zu 34 Stimmen den Beschluss zur Ansiedelung beider Spielstätten im ehemaligen Kraftwerk Mitte.

Quellen

Weblinks

 Commons: Heizkraftwerk Mitte, Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

IG Kraftwerk Mitte

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