Erzbistum Riga

Erzbistum Riga
Erzbistum Riga
Karte Erzbistum Riga
Basisdaten
Staat Lettland
Diözesanbischof Zbigņev Stankevičs
Emeritierter Diözesanbischof Jānis Kardinal Pujats
Emeritierter Weihbischof Jānis Cakuls
Fläche 23.587 km²
Pfarreien 72 (31.12.2007 / AP2008)
Einwohner 1.334.000 (31.12.2007 / AP2008)
Katholiken 210.000 (31.12.2007 / AP2008)
Anteil 15,7 %
Diözesanpriester 32 (31.12.2007 / AP2008)
Ordenspriester 11 (31.12.2007 / AP2008)
Ständige Diakone 1 (31.12.2007 / AP2008)
Katholiken je Priester 4.884
Ordensbrüder 1 (31.12.2007 / AP2008)
Ordensschwestern 61 (31.12.2007 / AP2008)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Lettisch
Kathedrale Svētā Jēkaba Katedrāle
Suffraganbistümer Jelgava
Liepāja
Rēzekne-Aglona
Lage des Bistums im Deutschordensland um 1410

Das in Lettland gelegene Erzbistum Riga (lat.: Archidioecesis Rigensis) wurde bereits 1201 Sitz eines Bischofs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1207 wurde das Bistum Reichslehen, und 1224 wurde der Bischof zum Reichsfürsten erhoben. 1255 wurde Riga zum Erzbistum, dem die Bistümer Dorpat, Ermland, Kulm, Kurland, Ösel-Wiek, Pomesanien und Samland als Suffraganbistümer unterstellt waren. Das Bistum Reval (heute Tallinn) war dem Erzbistum Lund unterstellt.

Später wurden das Domkapitel und der Bischofssitz dem Deutschen Orden inkorporiert. Das Bistum besaß ein ansehnliches Territorium, in welchem der Bischof bzw. Erzbischof zugleich Landesherr war.

Nach 1563 wurde das römisch-katholische Erzbistum im Verlauf der Reformation evangelisch-lutherisch.

Wappen

Das Wappen des historischen Erzbistums Riga zeigte Krummstab und Stab mit Kleekreuz besteckt, schräg gekreuzt gold in rot.

Neugründung

Am 22. September 1918 wurde ein neues römisch-katholisches Bistum Riga aus dem Erzbistum Mahiljou heraus errichtet, das 1922 zum Erzbistum erhoben wurde. Erster Bischof war der baltische Adelige Eduard Graf O’Rourke (1918–1920).

Damals wurde auch die unter der Verwaltung des damalig größeren Bistums Kaunas stehende Provinz Kurland dem Bistum Riga zugeschlagen, um die den kirchlichen Strukturen an die Staatsgrenzen Lettlands anzupassen.

1937 wurde im südlichen und westlichen Territorium das Bistum Liepāja gegründet, von welchem 1995 das südliche Territorium zum Bistum Jelgava abgetrennt wurde. Im gleichen Jahr entstand auch das Bistum Rezekne-Aglona durch Abtrennung des östlichen Teils des Erzbistums. Alle drei Diözesen bilden Suffraganbistümer des Erzbistums Riga.

Heute umfasst das Bistum eine Fläche von 23.587 km². Seit 1999 nimmt die Zahl der Katholiken zu, 2004 betrug sie etwa 200.000 Gläubige und damit ca. 15 Prozent der Bevölkerung. Entsprechend stieg die Zahl der Priester, Ordensleute und Pfarreien.

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Hellmann: Livland und das Reich. Das Problem ihrer gegenseitigen Beziehungen. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, Sitzungsberichte. Jahrgang 1989, Heft 6.
  • H. Grote: Erzbischöfe von Riga. In: Stammtafeln. Leipzig 1877

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erzbistum Ermland — Basisdaten Staat Polen Diözesanbischof Wojciech Ziemba …   Deutsch Wikipedia

  • Riga — Riga, Hauptstadt des russ. Gouv. Livland, an beiden Ufern der Düna, über die eine 250 m lange Schiffbrücke und eine Eisenbahnbrücke führen, liegt 11 km von ihrer Mündung in den Rigaer Busen und an den Eisenbahnlinien R. Orel, R. Petersburg, R.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Erzbischof von Riga — Wappen des Erzbistums Riga Lage des Bistums im Deutschordensland …   Deutsch Wikipedia

  • Erzbischöfe von Riga — Wappen des Erzbistums Riga Lage des Bistums im Deutschordensland …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erzbischöfe von Riga — Wappen des Erzbistums Riga Lage des Bistums im Deutschordensland …   Deutsch Wikipedia

  • Jakobskirche (Riga) — Turm der Jakobskirche Die Jakobskirche (Svētā Jēkaba katedrāle) befindet sich in der Altstadt der lettischen Hauptstadt Riga. Die römisch katholische Kathedrale wurde 1225 zum ersten Mal erwähnt und konnte sich romanische und gotische Elemente… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard O'Rourke — Eduard Graf O’Rourke (* 26. Oktober 1876 in Basin (heute zu Minsk); † 27. Juni 1943 in Rom) war Bischof von Riga und danach der erste Bischof von Danzig. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Tätigkeit in Russland 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Hansestädte — waren die Städte, die sich dem mittelalterlichen Kaufmanns und Städtebund Hanse angeschlossen haben. Der Verbund der Städte in der Hanse war sehr lose und wurde mit keinem Vertrag o. ä. beschlossen. Deswegen ist schwer anzugeben, welche Städte… …   Deutsch Wikipedia

  • Lettland — Republik Lettland * * * Lẹtt|land; s: Staat in Nordosteuropa. * * * Lẹttland,     Kurzinformation:   Fläche: 64 589 km2   Einwohner: (2000) 2,37 Mio.   Hauptstadt: Riga   Amtssprache: Lettisch   …   Universal-Lexikon

  • Deutschordensland — Ordenswappen Als Staat des Deutschen Ordens wurde im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit von 1230 bis 1561 das Territorium des Deutschen Ordens im Baltikum bezeichnet. Im Kern umfasste es in etwa das Gebiet des ehemaligen West und Ostpreußen,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”