Henning Teltz

Henning Teltz

Henning Teltz (* 1905; † 3. April 1989 in Meppen) war ein deutscher Ingenieur auf dem Gebiet der Wehrtechnik.

Inhaltsverzeichnis

Jugend und Studium

Teltz, der in seiner Jugend preußischer Kadett gewesen war, absolvierte ein Studium des Allgemeinen Maschinenbaus und der Elektrotechnik an den Technischen Hochschulen Berlin und München, das er als Diplom-Ingenieur abschloss.

Tätigkeit für das Heereswaffenamt

Nach der Erlangung seines Studienabschlusses wurde er durch das Reichswehrministerium an das Heereswaffenamt berufen, wo er mit umfangreichen Vollmachten für den Gesamtbereich der panzerbrechenden Munition zuständig war und die Position eines staatlichen Oberbaurats bekleidete.

Während des Zweiten Weltkriegs befasste Teltz sich besonders mit Untersuchungen über die Verwundbarkeit von Panzerfahrzeugen, bevor er als Angehöriger des Stabes des damaligen Oberstleutnants der Artillerie Georg Borttscheller von der Waffen-Prüf-Versuchsabteilung an der Entwicklung des Geschützes V3 beteiligt war, dem er den Decknamen Hochdruckpumpe gab.

Mit Rückendeckung durch General Emil Leeb, dem Leiter des Heereswaffenamtes, wies Teltz die Forderung des Waffenamtes der SS zurück, Beschussversuche an Panzern durchzuführen, in denen sich sowjetische Kriegsgefangene als lebende Versuchsobjekte befanden.

Tätigkeit in der Bundesrepublik

Mit dem Aufbau der Bundeswehr wurde Teltz an die Erprobungsstelle für Waffen und Munition in Meppen (E-Stelle 91, heute Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition) berufen, die er von 1957 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1970 leitete. Sein Aufgabenfeld dort waren zunächst Untersuchungen zur Gewährleistung und Verbesserung von Qualität und Sicherheit der aus Beständen der US Army stammenden Munition, die nicht den deutschen Standards entsprachen. Später war er vorwiegend auf dem Gebiet der Panzerabwehr tätig.

Teltz war Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik, einer Lobbyvereinigung der deutschen Rüstungsindustrie und gehörte lange Zeit ihrem Vorstand an. Er verstarb kurz vor dem Antritt seiner bereits designierten Ehrenmitgliedschaft.

Literatur

  • Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik: Wehrtechnik, Band 21. Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft, 1989
  • Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik: Wehrtechnik, Band 17. Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft, 1985
  • Karsten Porezag: Geheime Kommandosache: Geschichte der "V-Waffen" und geheimen Militäraktionen des Zweiten Weltkrieges an Lahn, Dill und im Westerwald. Wetzlardruck, 1997

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Teltz — ist der Familienname folgender Personen: Henning Teltz (1905–1989), deutscher Ingenieur auf dem Gebiet der Wehrtechnik Vera Teltz (* 1971), deutsche Synchronsprecherin und Schauspielerin Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Persönlichkeiten des 20. Juli 1944 — Würdigung der Widerstandskämpfer: Block 3 der Deutschen Bundespost von 1964 zum 20. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler Die Liste der Persönlichkeiten des 20. Juli 1944 umfasst die Beteiligten, Mitwisser und Fluchthelfer beim gescheiterten… …   Deutsch Wikipedia

  • Delphine von Schauroth — (Baroness Delphine Roth) (b. 13 March 1813, d. 1887) was a German pianist and composer. Biography Delphine von Schauroth was born in Magdeburg, the daughter of Louise von Teltz. She began piano studies at an early age with Friedrich Kalkbrenner… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”