Herbert Meißner

Herbert Meißner

Herbert Meißner (* 16. Mai 1927 in Dresden) ist ein deutscher Wissenschaftler auf dem Gebiet der Politischen Ökonomie.

Leben

Meißner wurde mit 18 Jahren Mitglied der KPD (später der SED). An der Universität Leipzig studierte er Wirtschaftswissenschaften, die Abschlussprüfung legt er 1951 ab. Anschließend war er im Staatssekretariat für Hochschulwesen als Abteilungsleiter für Fragen des Gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudiums zuständig. Nachdem er eine Zeit lang auch in Leningrad studiert hatte (dort Promotion 1956), bekam er einen Lehrstuhl an der Hochschule für Ökonomie in Ost-Berlin. Am Zentralinstitut für Wirtschaftswissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR in Ostberlin war Meißner zunächst Abteilungsleiter, später einer von drei stellvertretenden Direktoren, drei Jahre lang war er stellvertretender Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften. 1981 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie. Außerdem war Meißner stellvertretender Vorsitzender des Rates für Imperialismusforschung, Mitglied im Vorstand des Nationalkomitees für politische Wissenschaften und Mitglied des Komitees für wissenschaftliche Fragen der Sicherung des Friedens und der Abrüstung. In seiner Position gehörte er zum sogenannten Reisekader der DDR. Ende der 1970er Jahre wurde er Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.

Nachdem er 1986 bei einem Diebstahl im Westberliner Kaufhaus Wertheim ertappt wurde, bat er um Übertritt in die Bundesrepublik Deutschland und Kontakt zum Bundesnachrichtendienst in Pullach bei München, wo er befragt wurde. Nachdem die Bundesanwaltschaft zunächst einen Haftbefehl gegen ihn ausstellte, der später wieder aufgehoben wurde, kehrte er über die DDR-Vertretung in Bonn wieder in die DDR zurück.

Heute ist Meißner Mitglied der Leibniz-Sozietät und Mitglied der Partei Die Linke. Er wohnt in Oranienburg.

Literatur

  • Die Affäre Meißner – ein Fall MfS. In: Karl Wilhelm Fricke: Der Wahrheit verpflichtet. Texte aus fünf Jahrzehnten zur Geschichte der DDR. Ch. Links Verlag, 2000, ISBN 3861532085. S. 486ff.

Weblinks


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