Hermann Gautier

Hermann Gautier

Hermann Gautier (* 25. Juni 1920 in Bremen; † 23. April 2010 ebenda) war ein deutscher Politiker (KPD/DKP). Er war Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft und stellvertretender Vorsitzender der DKP.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gautier erlernte den Beruf Kaufmännischer Angestellter. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht rekrutiert. Als seine Wehrmachtseinheit 1944 vernichtet wurde, befand er sich zufällig auf Hochzeitsurlaub. Später geriet er in Kriegsgefangenschaft.

In der Küche seines Elternhauses entstand 1945 die Kampfgemeinschaft gegen den Faschismus. Dadurch war er seit 1946 in der KPD aktiv tätig. 1946 wurde er Kassierer im Kreisvorstand Bremen, von 1947 bis 1949 war er Jugendsekretär beim KPD-Parteivorstand in Frankfurt, danach übernahm er verschiedene Funktionen in Bremen. Ab 1951 war er 1. Landessekretär der KPD in Bremen und von 1951 bis 1959 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, ab dem 17. August 1956 allerdings nur noch mit der Gruppe Unabhängiger Sozialisten (GUS) in der bremischen Stadtbürgerschaft. Nach dem KPD-Verbot durch das Bundesverfassungsgericht setzte er seine Tätigkeit für die KPD fort und wurde Kandidat des Politbüros sowie ab 1962 Vollmitglied des Politbüros. Gautier beteiligte sich auch an der Gründung der DFU auf Bundesebene. Von Juli 1961 bis Mai 1962 befand er sich in Untersuchungshaft und 1966 erfolgte eine Verurteilung durch den Bundesgerichtshof zu acht Monaten Gefängnis. 1968 gehörte er zu den Gründern der DKP auf Bundesebene und war ab 1973 deren stellvertretender Parteivorsitzender. Er war in seinen letzten Jahrzehnten für den Sozialverband Deutschland und im Seniorenarbeitskreis der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) aktiv.

Verheiratet war er mit Hanna Gautier. Sein Sohn Dieter Gautier (* 23. Juni 1946) war lange Zeit stellvertretender Bundesvorsitzender der SDAJ und Ende der 1980er Jahre Leiter des DKP-Bezirks Bremen/Niedersachsen-Nordwest.

Schriften (Auswahl)

  • 1977: Wir Kommunisten und das Grundgesetz.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gautier — (frz. für Walter) ist der Familienname folgender Personen: André Gautier (1924–2000), Schweizer Politiker Cyril Gautier (* 1987), französischer Radrennfahrer Dick Gautier (* 1931), amerikanischer Schauspieler Donald L. Gautier, US amerikanischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft (3. Wahlperiode) — Die 3. Legislaturperiode der bremischen Bürgerschaft dauerte von 1951 bis 1955. Die Abgeordneten wurden bei der Bürgerschaftswahl am 7. Oktober 1951 gewählt. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 83,3 %. Die Bürgerschaft wählte August Hagedorn zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft (4. Wahlperiode) — Die 4. Legislaturperiode der bremischen Bürgerschaft lief von 1955 bis 1959. Sie wurde eingeleitet durch die Wahl vom 9. Oktober 1955. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 84,0 %. Präsident der Bürgerschaft war August Hagedorn (SPD).… …   Deutsch Wikipedia

  • Kampfgemeinschaft gegen den Faschismus — Die Kampfgemeinschaft gegen den Faschismus (KGF) war nach dem Zweiten Weltkrieg in Bremen eine politische Organisation von Vertretern der linken Parteien. Am 3. Mai 1945 konstituierte sich in Bremen die KGF und bestimmte den zehnköpfigen Vorstand …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Mies — (l.) begrüßt Horst Sindermann 1986 in der Bonner Vertretung des DKP Parteivorstandes. Rechts Hermann Gautier, stellvertretender Vorsitzender der DKP Herbert Mies (* 23. Februar 1929 in M …   Deutsch Wikipedia

  • Europe, history of — Introduction       history of European peoples and cultures from prehistoric times to the present. Europe is a more ambiguous term than most geographic expressions. Its etymology is doubtful, as is the physical extent of the area it designates.… …   Universalium

  • Liste der Biografien/Gau — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wiener Persönlichkeiten — Bekannte Wiener Persönlichkeiten A Carlo Abarth, in Italien lebender österreichischer Automobilrennfahrer und Tuner Emil Abel, Chemiker Othenio Abel, Paläontologe und Evolutionsbiologe Walter Abish, US amerikanischer Schriftsteller Kurt Absolon,… …   Deutsch Wikipedia

  • Leconte de Lisle — Pour les articles homonymes, voir Leconte.  Ne pas confondre avec Rouget de Lisle Leconte de Lisle …   Wikipédia en Français

  • Liste Des Principaux Chefs Croisés — classés par croisade : La Salle des croisades du château de Versailles créée par Louis Philippe en 1843 comporte les armoiries et noms des principaux chefs croisés. Sommaire 1 Première croisade (1096 1099) 1.1 Croisés …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”