- Hieronymus Sillem
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Jerôme oder Hieronymus Sillem (* 27. Juli 1768 in Hamburg; † 19. April 1833 in Amsterdam) war ein niederländischer Kaufmann.
Er entstammt dem niederländischen Patriziergeschlecht Sillem.[1] Seine Eltern waren Garlieb Helwig Sillem (* 29. August 1728 in Hamburg; † 10. Juli 1801 in Hamburg-Wellingsbüttel) und Louise-Marie, geb. Matthiessen (* 23. März 1749 in Hamburg; † 13. Januar 1826; ∞ 1765 in Hamburg), eine Tochter von Hieronymus Matthiessen. Sein Bruder Johann Sillem (1777–1845) wurde 1822 Direktor der Hamburger Stadtpost.[2]
Infolge Erkrankung seines Vaters und der vielen Reisen seines Onkels J. C. Matthiessen übernahm er schon mit 19 Jahren die Leitung die väterlichen Geschäfts und knüpfte Verbindungen mit Hope & Co. in Amsterdam. Diese hatten nach Jean-Charles Pichegrus Einmarsch in Holland ihre Warenbestände aus den Kolonien nach Hamburg verkauft.
Im Mai 1795 heiratete er Wilhelmine Büsch (* 27. August 1772 in Hamburg; † 21. November 1852 Amsterdam), die Tochter von Johann Georg Büsch. Zu ihren Kindern zählte Nadeshda Amalie (6. März 1813 in St. Petersburg; † 18. August 1899; ∞ 1.: 1834 Auguste Alfred Odier (1802-1870), der Sohn von Antoine Odier,[3] ∞ 2. 1873 den Pariser Maler Achille Benouville), Wilhelmine (1798-1873) und Wilhelm (1804-1885).
1803 traf er in Hamburg Henrich Steffens.
Nach der Einverleibung Hamburgs ins französische Kaiserreich und der Kontinentalsperre siedelte er 1812 mit seiner Familie nach Sankt Petersburg über, wo er Hope vertrat.
Nach Beendigung der französischen Kriege wurde ihm von den Londoner Barings, den Hauptgesellschaftern Hopes, der Eintritt in das Haus Hopes angeboten. 1815 zog er mit seiner Familie nach Amsterdam und übernahm bald die Leitung von Hopes. Seinem Hamburger Haus stand in dieser Zeit Christian Daniel Benecke vor.
Zusammen mit Barings in London und Hottinguer (siehe auch Hottinger & Compagnie) in Paris beteiligte er sich an Staatsanleihen.
Seinen repräsentativen Aufgaben kam er auf seinem Landsitz Sparenhove bei Haarlem nach.
Nach Alexander Baring, dem späteren und ersten Lord Ashburton, soll er Vorsicht in der Ausführung mit Kühnheit des Entwurfs verbunden haben.
Literatur
- Wilhelm Sillem: Sillem, Jerôme. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 328 f.
Belege
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