Christian Daniel Benecke

Christian Daniel Benecke

Christian Daniel Benecke (* 7. Mai 1768 in Mönchsroth; † 5. März 1851 in Hamburg) war ein Kaufmann und Hamburger Bürgermeister.[1][2]

Seine Eltern waren der Oberamtmann Johann Jacob Benecke († 1807) und Wilhelmine, geb. Tröltsch. Sein Bruder war der spätere Philologe Georg Friedrich Benecke (1762–1844).

Im Alter von sieben Jahren kam er zur Großmutter in Nördlingen, wo er vom Onkel in Religion unterrichtet wurde. Zwei Jahre später begann er seine kaufmännische Ausbildung in Augsburg bei H. G. Hildebrandts Erben und setzte sie vier Jahre später in Amsterdam bei Leichtlinn und Brümer fort.

Er begann dann in Amsterdam als Angestellter von Wiedemann & Co, wechselte zwei oder drei Jahre danach zu Gerlach & Sawyer und ging dann zu Ried et Chareigien nach Nantes.

Infolge der Unruhen der französischen Revolution wollte er 1793 nach Amerika auswandern. Die Brigg Union wurde jedoch bei den Azoren von den Spaniern aufgebracht, und die Passagiere zunächst in Cadiz gefangengehalten. Benecke fand anschließend eine Stelle beim Kaufmann S. Gundlach. Vom 3. April bis 20. Juni 1794 reiste er auf holländischen Handelsschiffen nach Amsterdam.

Nachdem ein mit den Amsterdamer Geschäftsleuten König und Braunsberg geplantes Amerika-Geschäft gescheitert war, wurde ihm von König die Teilhaberschaft angeboten. Als der Handel auf Grund der Blockade der Schiffahrt durch Engländer und Franzosen zurückging zog er zum 17. April 1796 nach Hamburg, wo er ein gemeinsames Geschäft unter seinem Namen eröffnete und später auch das Hamburger Bürgerrecht erwarb. Nach Ablauf des Vertrags mit König schloss er einen neuen mit dem befreundeten Westermann. Er war auch befreundet mit Hieronymus Sillem und H. Texier aus der Firma Matthiessen & Sillem. Von 1810 bis 1827 wurde ihm diese Firma übertragen.

1802 übernahm er das Ehrenamt des Armenpflegers, wobei er die Armen festzustellen, ihre Bedürfnisse zu ermitteln und dann vorhandene Gaben an sie zu verteilen hatte. 1812 wurde er Mitglied des Kommerziums und Beisitzer am Niedergericht. Während der Hamburger Franzosenzeit wurde er 1813 Mitglied des Munizipalrats der zum französischen Kaiserreich gehörenden Hansestadt (weitere Mitglieder: L. Siemsen, J. Jencquel, J.G. Stavenhagen, J. Oppenheimer, E. L. Seyler, H. Dorp und F. O. Bieber).

Als er, um den Erlass der von Gouverneur Louis-Nicolas Davout verlangten 48.000.000 Franken zu erwirken, mit Johannes de Chapeaurouge, Jakob Oppenheimer und Martin Garlieb Sillem zum Kaiser Napoleon nach Dresden reiste, wurde die Gesandtschaft nicht empfangen. Nach Beendigung der Franzosenherrschaft wurde er am 13. September 1815 in den Senat gewählt.

Er bewohnte ein Stadthaus am Theerhof Nr. 63 (später Nr. 45) und pflegte das Landleben in seinem Garten an der Elbe in Oevelgönne, wo er Pflanzen zog und 1826 auch den Vorsitz der Kommission für den botanischen Garten übernahm.

Nach der Flut vom 3./4. Februar 1825 versuchte er als Landherr der Landherrenschaft von Bill- und Ochsenwerder das Unglück der dortigen Bevölkerung und in den übrigen von der Sturmflut zerstörten hamburgischen Gebieten zu lindern. Mit Jenisch und Abendroth bildete er unter anderem eine Commission der Wasserschäden die Spenden auftrieb und verteilte.

1827 hatte er sich aus allen Geschäften zurückgezogen, um sich ganz den öffentlichen Aufgaben widmen zu können. Am 2. März 1835 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Bei dem großen Hamburger Brand 1842 führte er den Vorsitz im Senat, und hatte unter anderem in der Nacht vom 5./6. Mai über die zur Eindämmung des Feuers erfolgte Sprengung des (alten) Hamburger Rathauses zu entscheiden.

Als Senatsmitglied war er ebenso Patron von St. Georg gewesen und stiftete 1841 und 1844 zwei Grundstücke für Wohnungen des dortigen Hospitals für Alte und Kranke und Vermachte ein Drittel seines Vermögens nach seinem Tode an wohltätige Einrichtungen der Stadt.

Belege

  1. http://www.hamburger-persoenlichkeiten.de/hamburgerpersoenlichkeiten/member_file_uploads/helper.asp?id=1277
  2. http://www.hamburger-persoenlichkeiten.de/hamburgerpersoenlichkeiten/member_file_uploads/helper.asp?id=985

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