- Paul Hockarth
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Paul Hockarth (* 21. Juni 1902 in Langensalza; † 7. Januar 1974) war ein deutscher Schriftsetzer, Zeitungsherausgeber, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, Parteifunktionär (KPD/SED), Gewerkschaftsfunktionär und Generaldirektor der Zentrag.
Leben
Hockarth entstammte einer Familie in armen Verhältnissen. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er bei der Firma Perthes den Beruf des Schriftsetzers. Dabei wurde er durch beruflichen Kontakt im Gothaer Landtag mit den Reden thüringischer SPD-und USPD-Politiker bekannt, die ihn inspirierten zu eigenem politischem Engagement. 1918 trat er in die Freie Sozialistische Jugend (FSJ) ein, deren Gothaer Kreise er in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) integrierte. 1920 trat er in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein. In diesem und dem darauf folgenden Jahr besuchte er die Arbeiterschule, in der Hermann Duncker lehrte. 1922 wurde er Mitglied der Bezirksleitung des KJVD. 1923 gab er selber eine Zeitung heraus, die sich gegen die sogenannte „Reichsexekution“ wandte und die sozialistische Thüringer Landesregierung verteidigte. Dafür musste er für vier Wochen Gefängnishaft in Erfurt erdulden. Nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit wurde er technischer Leiter in der Druckerei der „Neuen Zeitung“ von Jena. In den innerparteilichen Auseinandersetzungen der Jahre 1928/29 hielt er sich strikt an die Linie des ZK. Hockarth wurde Unterbezirksleiter und Mitglied der KPD-Bezirksleitung. 1931 wurde er der Geschäftsführer der Druckerei „Fortschritt“ von Erfurt.
Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 wurde er verhaftet und blieb bis 1939 in Strafhaft gefangen. 1939 fand er eine Anstellung als Schriftsetzer bei der Firma Schmuhl in Weimar. 1942 wurde er in das Strafbataillon 999 eingezogen, wurde 1943 verwundet und 1944 in ein Lazarett nach Weimar verlegt.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus begann er noch im Krankenhaus mit der Vorbereitung der Herausgabe einer KPD-Zeitung für Thüringen. Im Juli 1945 wurde er Leiter des „Thüringer Volksverlags“ und wieder Mitglied der KPD-Bezirksleitung. 1951 wurde er Leiter der Verwaltungsabteilung Parteibetriebe des ZK der SED, danach Stellvertreter des Abteilungsleiters und dazu Generaldirektor der Zentrag. Von 1961 bis 1967 arbeitete er auch als Vorstandsmitglied in der IG Druck und Papier.
Literatur
- Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 554.
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