Otto Trillitzsch

Otto Trillitzsch

Otto Trillitzsch (* 16. Oktober 1898 in Gera; † 15. April 1974 in Dresden) war ein deutscher Maschinenschlosser, Redakteur einer Arbeiterzeitung, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Häftling im KZ Buchenwald, Parteifunktionär (USPD/KPD/SED) und Auslandskorrespondent des „Neuen Deutschland“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Trillitzsch entstammte einer Geraer Arbeiterfamilie. Seine Mutter war Textilarbeiterin, sein Vater Weber. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf des Maschinenschlossers. 1916 trat er in den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) ein sowie in die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ). Im gleichen Jahr wurde er zum Dienst in der Kaiserlichen Marine eingezogen und musste am Ersten Weltkrieg teilnehmen. Gegen Ende des Jahres 1918 weigerte er sich gegen die Überführung seiner Einheit in einer „Sicherheitswehr“ des SPD-Beauftragten für Heer und Marine Gustav Noske, weswegen er arretiert wurde. Seit 1919 arbeitete er wieder in seinem Beruf in Gera. Dort trat er in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) ein. Außerdem wurde er zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt. 1920 wurde er Mitglied in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Bei der Bildung der Thüringer Arbeiterregierung 1923 vertrat er seine Partei im Außerparlamentarischen Ausschuss. 1924 wurde er Redakteur der „Ostthüringer Arbeiterzeitung“. 1929 besuchte er eine Parteischule. Von 1930 bis 1933 war er Redakteur des „Thüringer Volksblatt“, einer KPD-Landeszeitung.

Nach der Machtübertragung an die NSDAP leistete er illegale Widerstandsarbeit in Thüringen und im Ruhrgebiet, wo er Kontakte zu Werner Eggerath schloss. 1935 wurde er verhaftet und in verschiedenen Gefängnissen sowie im KZ Buchenwald inhaftiert.

Als die NS-Herrschaft beseitigt war, wurde Trillitzsch im April 1945 Mitglied der Provisorischen KPD-Bezirksleitung. Zusammen mit Paul Hockarth bereitete er während des Wechsels der Besatzungsmächte im Handstreich das Erscheinen der „Thüringer Volkszeitung“ vor, die er nun als Chefredakteur leitete. Als Mitglied der KPD-Bezirksleitung zeichnete ihn eine partnerschaftliche Haltung aus. Von 1948 bis 1950 war er Redakteur beim „Thüringer Volk“, danach Chefredakteur der „Sächsischen Zeitung“ in Dresden. Innerhalb dieses Berufsabschnitts arbeitete er von 1953 bis 1956 in Moskau als Korrespondent der SED-Zeitung „Neues Deutschland“.

Veröffentlichung

  • Das Volk, Organ der Bezirksleitung der SED in Erfurt, 1971

Ehrungen

  • Zu DDR-Zeiten erhielt die 23. Polytechnische Oberschule in Gera seinen Namen

Literatur

  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 569.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gera (Stadt) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Gera — Diese Liste strebt eine Aufzählung aller in der Wikipedia vertretenen Personen an, die in der Stadt Gera (einschließlich ihrer später eingemeindeten Ortsteile) geboren wurden. Ob diese Personen ihren späteren Wirkungskreis in Gera hatten, ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgenlanke — Schildhorn ist eine Landzunge im Landschaftsschutzgebiet Grunewald im gleichnamigen Berliner Ortsteil Grunewald des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf. Die rund 110 Meter breite Halbinsel ragt rund 400 Meter in die Havel hinein und bildet eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Schildhorndenkmal — Schildhorn ist eine Landzunge im Landschaftsschutzgebiet Grunewald im gleichnamigen Berliner Ortsteil Grunewald des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf. Die rund 110 Meter breite Halbinsel ragt rund 400 Meter in die Havel hinein und bildet eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Wirtshaus Schildhorn — Schildhorn ist eine Landzunge im Landschaftsschutzgebiet Grunewald im gleichnamigen Berliner Ortsteil Grunewald des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf. Die rund 110 Meter breite Halbinsel ragt rund 400 Meter in die Havel hinein und bildet eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Schildhorn — ist eine Landzunge im Landschaftsschutzgebiet Grunewald im gleichnamigen Berliner Ortsteil Grunewald des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf. Die rund 110 Meter breite Halbinsel ragt rund 400 Meter in die Havel hinein und bildet eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Volkskammer der DDR (1. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder der Volkskammer der DDR in der 1. Wahlperiode (1950–1954). Zusammensetzung Bei der Volkskammerwahl am 19. Oktober 1950 stimmten nach offiziellen Angaben 99,72 % der Wähler für den… …   Deutsch Wikipedia

  • Dunkelmännerbriefe — Die Dunkelmännerbriefe (Epistolae obscurorum virorum) waren eine mit satirischer Absicht verbreitete Reihe gefälschter lateinischer Briefe, mit der deutsche Humanisten die Scholastik ins Lächerliche zogen. Diese war an den Universitäten damals… …   Deutsch Wikipedia

  • Renaissance-Humanismus — [ʀənɛˈsɑ̃s] ist die moderne Bezeichnung für eine machtvolle geistige Strömung in der Zeit der Renaissance, die zuerst von Francesco Petrarca (1304–1374) angeregt wurde, in Florenz ein herausragendes Zentrum hatte und sich im 15. und 16.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”