Hoheneiche (Saalfelder Höhe)

Hoheneiche (Saalfelder Höhe)
Hoheneiche
Koordinaten: 50° 35′ N, 11° 17′ O50.58905555555611.289027777778Koordinaten: 50° 35′ 21″ N, 11° 17′ 21″ O

Hoheneiche ist ein Ortsteil der Gemeinde Saalfelder Höhe in Thüringen. Über die Saalfelder Höhe, der dem östlichen Thüringer Wald vorgelagerten Gebirgsstock, führte die Heer- und Handelsstraße Nürnberg-Coburg-Saalfeld-Leipzig. Auf ihrem höchsten Punkt liegt der von Mönchen gegründete Ort Hoheneiche, der 1071 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Dorf liegt südwestlich von Saalfeld im Naturpark Thüringer Schiefergebirge-Obere Saale direkt an B 281, zwischen Arnsgereuth und Reichmannsdorf in einer Höhe von 681 m ü. NN.

Geschichte

Gründung

Kaiser Heinrich II. schenkte die Herrschaft Saalfeld 1010 oder 1012 den Herzögen von Sachsen. Der Schwiegersohn des Kaisers, der lothringische Pfalzgraf Ehrenfried (genannt Ezzo), schenkte sie weiter an seine Tochter Richeza, der Königin von Polen. Diese vererbte die Herrschaft und den Orlagau 1063 an das Erzbistum Köln. Der Erzbischof Anno II. von Köln begründete 1071 am höchsten Punkt der Herrschaft Saalfeld die Abtei Hoheneiche. Die Benediktiner von Saalfeld wählten damit einen weithin sichtbaren Platz zum kirchlichen Mittelpunkt der Saalfelder Höhe. Es war ein wichtiger Schritt in ihrer Missionierung des zuvor von Sorben dünn besiedelten Gebietes. Zuvor hatten die Benediktiner das Gebiet urbar gemacht und zahlreiche Kapellen gegründet. Das Gebiet um Hoheneiche sowie die Stadt Saalfeld inklusive der Burg ging in einem Tauschgeschäft während der Herrschaft des Kaisers Friedrich I. (HRR) ("Barbarossa") an das Reich über. 1209 wurde der Reichsbesitz durch König Otto IV. an die Grafen von Schwarzburg verpfändet, 1389 von den Markgrafen von Meißen gekauft und 1563 um die Liegenschaften der ehemaligen Abtei (Reformation) Saalfeld ergänzt.

Hoheneiche blieb über die Reformation hinweg das klerikale Zentrum und besaß so noch 1545 sieben Filialen: Volkmersdorf (heute Volkmannsdorf), Witzendorf, Bernsdorf, Geschwende (heute Kleingeschwenda), Arnsgereuth, Eyba und Reichmannsdorf. Letztere blieb bis 1595 ohne Kirche und Schule und noch bis 1674 hatte der Pfarrer von Hoheneiche dort einen Predigtauftrag. Zwischen 1527 und 1563 trennte sich Eyba ab und gehörte ab da zur Kirche der Schwarzburger.[1]

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Hoheneiche wurde 1697 neu erbaut.

Auf dem Weg zur Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 durchzogen zwei Tage zuvor die Franzosen den Ort, womit die Heerstraße durch den Ort die bislang größte Aufmerksamkeit erregte.[2]

Gegenwart

Im Jahre 2011 leben in Hoheneiche 29 Einwohner. Im Ort befindet sich das Pfarrhaus für die Gemeinden, das Pfarramt selbst ist in Kleingeschwenda. Ganzjährig führt der CVJM Thüringen in zwei Gästehäusern sowie im Sommer auf dem Campgelände Veranstaltungen durch.

Infrastruktur

  • Kirche mit Friedhof
  • Evangel.-Luth. Pfarramt Hoheneiche
  • Gasthaus und Pension „Zum Roten Hirsch im Grünen Wald“
  • Jugendbildungsstätte des CVJM Thüringen mit zwei Freizeitheimen und Campgelände
  • Ski- und Rodelhang

Literatur

  • Geschichtliches und Kulturgeschichtliches über Hoheneiche und Umgebung, nach Quellen bearb. von Alfred Streng und Max Pfeifer; Kleingeschwende [u.a.] : Streng und Pfeifer, 1925.
  • Gotthard Neumann: Mittelalterliche Gräber an der Kirche in Hoheneiche (Landkreis Saalfeld), in: Der Spatenforscher (1940), Band 5, S. 44-48.
  • Hans-Helmut Lawatsch: Goethe und der Physiker Ernst Gottfried Fischer aus Hoheneiche bei Saalfeld, in: Rudolstädter Heimathefte. Beiträge aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und seiner Umgebung (1998), Heft 1/2, S. 13-14.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichtliches und Kulturgeschichtliches über Hoheneiche und Umgebung, nach Quellen bearb. von Alfred Streng und Max Pfeifer; Kleingeschwende [u.a.] : Streng und Pfeifer, 1925, S. 5-7.
  2. Ebd., S. 64f.

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