Catalansche Zahl

Catalansche Zahl
Eugène Charles Catalan

Die Catalan-Zahlen oder catalanschen Zahlen, benannt nach dem belgischen Mathematiker Eugène Charles Catalan (1814–1894), sind eine Folge natürlicher Zahlen, die in vielen Problemen der Kombinatorik auftaucht. Die n-te Catalan-Zahl Cn ist z. B. die Anzahl der verschiedenen Möglichkeiten, ein konvexes (n+2)-Eck durch Diagonalen in Dreiecke zu zerteilen (Triangulation). Die ersten Catalan-Zahlen beginnend mit C0 sind

1, 1, 2, 5, 14, 42, 132, 429, 1430, 4862, … (Folge A000108 in OEIS)
Für ein Fünfeck gibt es fünf mögliche Triangulationen.

Für die Catalan-Zahlen gilt für n\ge0:

C_{n}=\frac{1}{n+1}{2n \choose n}

wobei {n \choose k} den Binomialkoeffizienten bezeichnet.


Eine Rekursionsformel lautet

C_{n+1}=\sum_{k=0}^n C_kC_{n-k} (also z. B. C3 = C0C2 + C1C1 + C2C0)


und die erzeugende Funktion ist

\frac{1-\sqrt{1-4z}}{2z}=\sum_{n=0}^\infty C_nz^n.

Weitere Interpretation für die Catalan-Zahlen

  • Cn + 1 ist die Anzahl der möglichen Beklammerungen eines Produktes, in dem n Multiplikationen vorkommen (also mit n+1 Faktoren), so dass immer nur die Multiplikation von zwei Faktoren durchzuführen ist. Es ist C3 = 5, denn alle möglichen Beklammerungen von x1x2x3x4 sind die folgenden:
    • (x1x2)(x3x4)
    • (x1(x2x3))x4
    • x1((x2x3)x4)
    • ((x1x2)x3)x4
    • x1(x2(x3x4))


  • Cn ist die Anzahl aller eindimensionalen Irrfahrten von 0 nach 2n mit Anfangs- und Endpunkt in 0, so dass sich der Pfad nie unterhalb der x-Achse befindet. Es ist wieder C3 = 5, denn alle möglichen Pfade sind:

5 Irrfahrten der Länge 6

  • Cn ist die Anzahl der möglichen Binärbäume, die sich aus (2n+1) Knoten bilden lassen, das heißt (n+1) Endecken/Blätter haben.
Ein Baum mit neun Endecken


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