Horst Heintze

Horst Heintze

Horst Heintze (* 15. August 1927 in Halle (Saale); † 14. Dezember 1997) war ein deutscher Gewerkschafter (FDGB) und Politiker (SED). Er war Vorsitzender des FDGB-Bezirksvorstandes Magdeburg, Mitglied des ZK der SED und Abgeordneter der Volkskammer.

Leben

Heintze, Sohn einer Arbeiterfamilie, besuchte die Volksschule und erlernte zwischen 1942 und 1944 den Beruf des Maschinenschlossers. Am 20. April 1944 wurde er – wie viele Hitlerjungen der Jahrgänge 1926 und 1927 – in die NSDAP aufgenommen.

1945 trat er dem FDGB und 1947 der SED bei. Zwischen 1945 und 1948 arbeitete er wieder als Schlosser in Halle und Ammendorf. 1948/49 wirkte er als Jugendsekretär des FDGB-Kreisvorstandes Halle, 1949 bis 1952 als Sekretär des FDGB-Landesvorstandes Sachsen-Anhalt. 1952/53 war er Vorsitzender des FDGB-Bezirksvorstandes Magdeburg. 1953 begann er ein Direktstudium an der Parteihochschule „Karl Marx“, das er 1954 bis 1962 im Fernstudium mit Abschluss als Diplom-Gesellschaftswissenschaftler zu Ende führte. Von 1954 bis 1958 fungierte er als stellvertretender Vorsitzender der IG Metallurgie und von 1958 bis 1961 als stellvertretender Vorsitzender der IG Metall. 1961 leitete er kurzzeitig die Abteilung Wirtschaft im FDGB-Bundesvorstand und war anschließend von 1961 bis 1989 Mitglied des Präsidiums und des Sekretariats des Bundesvorstandes, dort ebenfalls zuständig für Wirtschaft bzw. Arbeit und Löhne. Von 1965 bis 1967 studierte an der Hochschule für Ökonomie Berlin mit dem Abschluss als Diplomökonom. Heintze gehörte als Mitglied dem Redaktionskollegium der Zeitschrift Die Arbeit an.

Heintze war von 1963 bis 1989 zudem Mitglied des ZK der SED und von 1976 bis März 1990 Abgeordneter der Volkskammer, dort auch stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Bauwesen und Verkehr.

Im November/Dezember 1989 wurde Heintze von allen Gewerkschafts- und Parteifunktionen entbunden.

Auszeichnungen

Literatur

  • Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (Hrsg.): SBZ-Biographie. Deutscher Bundes-Verlag, Berlin 1964, S. 39.
  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das Deutsche who’s who. Teilband II. Arani-Verlag, Berlin-Grunewald 1965, S. 119f.
  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 4. Auflage. Dietz, Berlin/Bonn 1987, S. 112.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 293.
  • Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Nazis in der DDR. 2. Auflage. Berlin historica, Berlin 2009, S. 354.
  • Andreas Herbst: Heintze, Horst. In: Dieter Dowe, Karlheinz Kuba, Manfred Wilke (Hrsg.): FDGB-Lexikon. Funktion, Struktur, Kader und Entwicklung einer Massenorganisation der SED (1945–1990). Berlin 2009.
  • Andreas Herbst, Helmut Müller-Enbergs: Heintze, Horst. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heintze — oder von Heintze ist der Familienname folgender Personen: Adolf Freiherr von Heintze (1864–1956), preußischer Landrat (Karl Friedrich) Albert Heintze (1831–1906), deutscher Professor, Autor des Standardwerkes: Die deutschen Familiennamen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Johannes Wilhelm Theodor Heintze — (* 14. November 1912 in Wehre; † 14. Dezember 2006 in Stuttgart) war ein deutscher lutherischer Theologe. Heintze studierte evangelische Theologie in Tübingen, Göttingen und Manchester und wurde am 15. Oktober 1938 ordiniert. Von 1940 bis 1942… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Heintze — Gerhard Johannes Wilhelm Theodor Heintze (* 14. November 1912 in Wehre; † 14. Dezember 2006 in Stuttgart) war ein deutscher lutherischer Theologe. Heintze studierte evangelische Theologie in Tübingen, Göttingen und Manchester und wurde am 15.… …   Deutsch Wikipedia

  • List of Volkskammer members (9th election period) — This list gives an overview of all Members of East German Volkskammer during its 9th election period (1986 1990). Stand: 15. August 1986 Composition As per the Volkskammer election of 8 June 1986, according to official results, 99.94 % of ballots …   Wikipedia

  • Poesiealbum (Lyrikreihe) — Poesiealbum Beschreibung Lyrikreihe Sprache Deutsch und Originalsprachen Verlag Neues Leben Berlin, BrennGlas Verlag Assenheim, Märkischer Verlag Wilhelmshorst …   Deutsch Wikipedia

  • Gabriel de Riqueti, comte de Mirabeau — Gabriel de Riqueti Graf von Mirabeau Honoré Gabriel Victor de Riqueti, Marquis de Mirabeau (* 9. März 1749 in Bignon bei Nemours, Département Loiret; † 2. April 1791 in Paris) war ein französischer Politiker …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Enke — (* 11. Dezember 1922 in Zeitz) ist ein ehemaliger deutscher Gewerkschafter (FDGB) und Politiker (SED). Er war langjähriger Vorsitzender des FDGB Bezirksvorstandes Cottbus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Carstens (Gewerkschafter) — Hans Carstens (* 30. April 1922 in Schwabstedter Westerkoog; † 14. August 1973) war ein deutscher Gewerkschafter (FDGB) und Politiker (SED). Er war Vorsitzender des FDGB Bezirksvorstandes Magdeburg. Leben Carstens, Sohn eines Landwirts, besuchte… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Kühnau — (* 7. August 1921 in Großkayna; † 28. November 1982) war ein deutscher Gewerkschafter (FDGB) und Politiker (SED). Er war von 1973 bis März 1982 Vorsitzender des FDGB Bezirksvorstandes Magdeburg. Leben Kühnau, Sohn einer Arbeiterfamilie, besuchte… …   Deutsch Wikipedia

  • Industriegewerkschaft Metall (DDR) — Die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) war die größte Einzelgewerkschaft im FDGB der DDR. Die IG war Mitglied der Internationalen Vereinigung der Gewerkschaften der Werktätigen der Metallindustrie (IVG Metall) im Weltgewerkschaftsbund.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”