Mainz (1943)

Mainz (1943)
Mainz
Bereisungsschiff Mainz in Neuwied zu Berg

Bereisungsschiff Mainz in Neuwied zu Berg

p1
Schiffsdaten
Flagge Flag of Germany (state).svgDeutschland
andere Schiffsnamen

Hungaria

Schiffstyp Bereisungsschiff
Heimathafen Bingen
Eigner WSA Bingen
Bauwerft Schiffswerft Christof Ruthof, Regensburg
Stapellauf 1943
Verbleib in Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
40,33 m (Lüa)
Breite 6,19 m
Tiefgang max. 1,46 m
Verdrängung 189 t
 
Besatzung 3 + 1
Maschine
Maschine 2 Dieselmotoren, IVECO 8210 SRM 36
Maschinen-
leistung
2 x 220 kW
Geschwindigkeit max. 12.5 (23 km/h) zu Tal. 7.6 (14 km/h) zu Berg
Propeller 2 Festpropeller, elektrohydraulisches Bugstrahlruder
Sonstiges
Registrier-
nummern

ENI 058018450

Das Bereisungsschiff Mainz des WSA Bingen wurde 1943 in Regensburg gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ungarische Staatsyacht

Das Schiff wurde 1943 mit der Baunummer 1307 von der Schiffswerft Christof Ruthof in Regensburg gebaut. Es ware ein persönliches Geschenk von Adolf Hitler an den ungarischen Reichsverweser Miklós Horthy und wurde als Staatsyacht mit dem Namen Hungária in Dienst genommen. Die Hungária hatte 16 Mann Besatzung und luxuriös ausgestattete Wohn- und Schlafräume für 15 Gäste.

Anfang 1945 wurde das Schiff von der Wehrmacht beschlagnahmt und als bewaffnetes Hilfskriegsschiff unter deutscher Flagge auf der Donau eingesetzt. Der Besatzung gelang es, bei Kriegsende mit dem Schiff nach Regensburg zu fliehen. Dort wurde es von der amerikanischen Besatzungsmacht als Kriegsbeute in Besitz genommen und dann in Deggendorf aufgelegt.

Bereisungsschiff

1950 wurde es von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes für 170.000 DM erworben. Für die Umbauarbeiten, die in Koblenz durchgeführt wurden, musste das Schiff zum Rhein transportiert werden. Da ein Transport über den Wasserweg nicht möglich war, zerlegte man die Hungaria und schleppte den Rumpf bis nach Ingolstadt. Dort wurde er auf einen Straßenroller verladen und auf dem Landweg nach Karlsruhe und dann zu Wasser nach Koblenz transportiert. Die abgebauten Teile, wie die Antriebsmotoren und die Innenausstattung, wurden mit LKW und Eisenbahn nach Koblenz gebracht.

Auf der Werft des Wasser- und Schifffahrtsamts Koblenz wurde das Schiff restauriert und am 14. Juni 1954 unter dem Namen Mainz für die WSD Mainz in Dienst gestellt. 1966 wurde eine stärkere Maschinenanlage eingebaut. 1991 wurde die Mainz bei der Schichau Seebeck-Werft in Bremerhaven überholt; dabei wurden der vordere Konferenzraum erneuert und die asbesthaltigen Isolierstoffe entfernt. Bei der Schiffswerft Boost in Trier wurden im April 1998 ein neues Steuerhaus mit Einmannfahrstand und eine elektrohydraulische Steuerung eingebaut.[1] 2003 erfolgten eine Neumotorisierung und der Einbau eines Bugstrahlruders durch die Schiffswerft Ebert in Neckarsteinach.

Verwendung

Die Mainz wird hauptsächlich für Veranstaltungen der Bundesregierung, wie Staatsbesuche, internationale Konferenzen für auf Wasserstraßen bezogene Treffen genutzt. Fahrgebiet sind der gesamte Rhein, die Mosel, die Saar sowie der untere Main und Neckar. Das Schiff ist in Wiesbaden-Schierstein stationiert.

Einzelnachweis

  1. Verbandszeitschrift des Deutschen Marinebundes "Leinen Los" Ausgabe 2 / 2007 (April/Mai)

Weblinks


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