Hypno (Film)

Hypno (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Hypno
Originaltitel Night of the Eagle
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1962 (GB/USA), 1963 (BRD)
Länge 87 Minuten
Altersfreigabe FSK 16, nicht feiertagsfrei[1]
Stab
Regie Sidney Hayers
Drehbuch Charles Beaumont
Richard Matheson
George Baxt
Produktion Albert Fennell
Samuel Z. Arkoff
Musik William Alwyn
Kamera Reginald Wyer
Schnitt Ralph Sheldon
Besetzung

Hypno (englischer Originaltitel Night of the Eagle) ist ein britischer Horrorfilm aus dem Jahre 1962 von Sidney Hayers. Für den amerikanischen Markt wurde er in Burn, Witch, Burn! umbenannt. Er basiert auf dem 1943 erstmals veröffentlichten Roman Conjure Wife (dt. Spielball der Hexen, später Hexenvolk[2]) von Fritz Leiber.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Norman Taylor, Professor für Psychologie an einer englischen Universität, entdeckt, dass seine Frau Tansy Hexerei praktiziert. Tansy beharrt darauf, dass ihre Praktiken nicht nur seine Karriere begünstigt, sondern auch die Angriffe von Neidern aus den Reihen seiner Kollegen (Taylor ist der jüngste unter den Lehrkräften und von außerhalb zugezogen) abgewehrt hätten. Taylor, ein überzeugter Rationalist und erklärter Gegner jeglicher Art von Aberglauben, zwingt sie, alle Kultgegenstände im Haus einzusammeln und zu verbrennen. Schon kurze Zeit später wendet sich das Schicksal gegen Taylor: Eine Studentin bezichtigt ihn der Vergewaltigung, ihr Freund bedroht ihn, und eine unsichtbare Macht versucht in das Haus der Taylors einzudringen. Tansy will ihr Leben für das ihres Mannes opfern und versucht sich zu ertränken. Gegen seine Überzeugung wendet Taylor schwarze Magie an, um seine Frau zu retten. Kurz darauf kehrt Tansy im Trancezustand zu ihm zurück. Später greift sie ihn mit einem Messer an, doch Taylor kann sie entwaffnen und sperrt sie im Haus ein. Tansys hinkender Gang während des Angriffs gibt ihm einen Hinweis, wo er den Verursacher der Zwischenfälle suchen muss. Er enttarnt Flora Carr, Sekretärin der Universität, als Drahtzieherin, die sich für Taylors Beförderung auf Kosten ihres Mannes rächen will. Flora lässt das Haus der Taylors, in dem Tansy immer noch eingeschlossen ist, in Flammen aufgehen. Dann erweckt sie mittels einer ritualistischen Tonbandaufnahme den steinernen Adler, der auf dem Eingang des Universitätsgebäudes thront, zum Leben, um Taylor zu vernichten. Floras Ehemann erscheint im Büro und stoppt das Tonband. Der Adler verschwindet, und Tansy kann aus dem brennenden Haus entkommen. Als sie das Universitätsgelände verlässt, passiert Flora den wieder unbeweglich an seinem Platz stehenden steinernen Adler. Die Statue stürzt vom Podest, begräbt Flora unter sich und tötet sie auf der Stelle.

Kritiken

The New York Times bezeichnete Hypno als den „wirkungsvollsten übernatürlichen Thriller seit Village of the Damned“ und „besten Gänsehautgaranten über Hexerei seit I Walked with a Zombie“.[3]

Filmhistoriker William K. Everson bewertete Hypno zwar kritisch, lobte aber die Geschichte und Janet Blairs Darstellung.[4]

Jonathan Rosenbaum vom Chicago Reader verglich den Film mit den Filmen von Val Lewton,[5] und David Pirie vom Magazin Time Out siedelte Hayers' ausschmückende Regie sogar in der Nähe zu Orson Welles an.[6]

Autor S. T. Joshi hob besonders die realistische Darstellung der Universitätsinterna hervor.[7]

1963 wurde Hypno für den Hugo Award in der Sparte „Best Dramatic Presentation“ nominiert.

Hintergrund

Hexerei war ein wiederkehrendes Thema im Horrorfilm, wenngleich zumeist in Kombination mit den Mythen um Mischwesen (Cat People, The Wolf Man) oder dem Voodookult (White Zombie, I Walked with a Zombie). Hypno zeigt den Gebrauch von Hexerei oder schwarzer Magie in einem alltäglichen Umfeld und stellt ihn einem rationalistischen Weltbild gegenüber, das im Zuge der Handlung ins Wanken gerät. Jacques Tourneurs Night of the Demon (mit dem William K. Everson Hypno verglich, wobei er Hypno schwächer bewertete[4]) arbeitet auf ähnliche Weise.

Alle drei Drehbuchautoren von Hypno waren profilierte Autoren für Film- und Fernsehstoffe mit dem Schwerpunkt auf Horror, Mystery und Science Fiction. Charles Beaumont und Richard Matheson adaptierten wiederholt Werke von Edgar Allan Poe und H. P. Lovecraft für die Leinwand.

Anders als in der BRD, wo Hypno von der FSK für Jugendliche ab 16 freigegeben wurde (mit der Einschränkung „nicht feiertagsfrei“), erhielt der Film im Ursprungsland Großbritannien vom British Board of Film Classification ein „X“ (absolutes Jugendverbot).

Literaturvorlage und andere Adaptionen

Fritz Leibers Conjure Wife erschien (in kürzerer Form) 1943 als Fortsetzungsroman im Magazin Unknown und 1953 als eigenständige Romanpublikation. Hypno verlegte den Schauplatz der Handlung von Neuengland ins ländliche Großbritannien. Weird Woman (1944, mit Lon Chaney junior) and Witches' Brew (1979, mit Teri Garr, Richard Benjamin, und Lana Turner) basierten ebenfalls auf Conjure Wife.

DVD-Veröffentlichung

Aktuell (2011) sind folgende DVD-Fassungen erhältlich:

  • Night of the Eagle, GB 2007, Optimum Releasing
  • Burn, Witch, Burn!, USA 2011, MGM (DVD-Ron demand“).

Nicht mehr erhältlich sind die amerikanischen Veröffentlichungen auf Laserdisc und VHS-Video, beide unter dem Titel Burn, Witch, Burn!, die britische DVD-Box namens Horror Classics, bestehend aus The Masque of the Red Death, Night of the Eagle und Zoltan, Hound Of Dracula, sowie das britische VHS-Video von Night of the Eagle.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lexikon des Internationalen Films 2001 (CD-ROM-Ausgabe), München 2000.
  2. Fritz Leiber: Spielball der Hexen (gekürzt), Rastatt 1976; Hexenvolk, Bellheim 2008.
  3. The New York Times, 5. Juli 1962: „[...] quite the most effective 'supernatural' thriller since Village of the Damned [...] best outright goose-pimpler dealing specifically with witchcraft since I Walked with a Zombie [...]“
  4. a b William K. Everson: Classics of the Horror Film, 1974; dt. Klassiker des Horrorfilms, München 1980.
  5. Jonathan Rosenbaum, Besprechung zu Burn, Witch, Burn im Chicago Reader[1]
  6. David Pirie, Besprechung zu Night of the Eagle im Time Out Film Guide, Seventh Edition 1999, London 1998.
  7. S. T. Joshi: „Icons of horror and the supernatural: An encyclopedia of our worst nightmares“, 2007.

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