Ich küsse Ihre Hand, Madame (1929)

Ich küsse Ihre Hand, Madame (1929)
Filmdaten
Originaltitel Ich küsse Ihre Hand, Madame
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1929
Länge 70 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Stab
Regie Robert Land
Drehbuch Rolf E. Vanloo
Produktion Robert Land
Julius Haimann
Musik Ralph Erwin
Pasquale Perris
Kamera Carl Drews
Gotthardt Wolf
Besetzung

Ich küsse Ihre Hand, Madame ist ein deutscher Spielfilm, eine Stummfilmoperette des Regisseurs Robert Land aus dem Jahre 1929.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Graf Lerski, ein ehemaliger Gardeoffizier des Zaren, lebt seit der Oktoberrevolution im Pariser Exil. Dort muss er, wie viele andere russische Adelige jener Zeit, seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Er arbeitet als Kellner in einem Restaurant, wo ein gewisser Percy Talandier zu seinen Stammgästen gehört.

Eines abends lernt Graf Lerski durch eine Verwechslung zufällig Laurence Gerard kennen, eine vornehme Dame der besseren Gesellschaft, die sich gerade von ihrem Mann Adolphe hat scheiden lassen und der auch Percy Talandier Avancen macht. Graf Lerski und Laurence Gerard verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und gehen zusammen aus. Dies wird argwöhnisch beobachtet vom Ex-Mann Adolphe Gerard und von Percy Talandier, welcher Graf Lerski schließlich als Kellner outet.

Im Glauben, einem Hochstapler aufgesessen zu sein, bricht Laurence empört die Beziehung ab und versucht während eines Restaurantbesuches, Lerski öffentlich zu demütigen, erreicht sogar seine Entlassung, kann aber seinen Stolz und seine Würde nicht brechen. Als sich schließlich herausstellt, dass „der Kellner Jacques“ tatsächlich ein Graf Lerski ist, versucht Laurence, seine Gunst zurückzuerobern. Doch der verletzte Stolz von Lerski verbietet diesem, ihr zu verzeihen. Schließlich kommt es aber doch noch zu einem Happy End.

Hintergrund

Als einer der letzten Stummfilme enthält dieser Film aus der Zeit des Übergangs zum Tonfilm bereits eine kurze Tonspur mit dem musikalischen Thema des Films, dem Tango Ich küsse Ihre Hand, Madame (Musik: Ralph Erwin, Text: Fritz Rotter), der schon im Jahr seiner Veröffentlichung 1928 in der Interpretation von Richard Tauber ein großer Schlager war.

Der Film wurde auf den Schlager hin gedreht, was bei mehreren der seinerzeit populären Schlager geschah: „Jeder populäre Schlagertitel erleidet heute das Schicksal der Verfilmung. Das ist nun einmal unabänderliches Gesetz. Man kann ja die meisten Lustspiele und Komödien, wenn man der Kapelle ein paarmal die Gelegenheit zum Spielen des Schlagers gibt, mit diesem Filmtitel benennen. Und die Handlung wäre auch wohl ohne die Entstehung des Schlagers geschrieben worden.
Als Sonder-Attraktion hat man dem Film ein paar Meter Ton-Aufnahme mit auf den Weg gegeben. Harry Liedtke singt mit Taubers Organ den Schlager des Tages von der ‚Hand’ und der ‚Madame’. Den vielen Theaterbesitzern, die über eine Tonfilm-Apparatur nicht verfügen, sei gesagt, dass der Film auch ohne diese Toneinlage an seiner Wirkung nichts verliert.“[1]

Die Schallplattenaufnahme von Richard Tauber wurde verwendet, um damit eine kurze 2-minütige Gesangsszene zu synchronisieren, in welcher man im Bild den Schauspieler Harry Liedtke singen sah. Diese kurze Tonaufnahme gilt als einer der ersten Versuche zum frühen deutschen Tonfilm. Bemerkenswert ist auch, dass im Begleitprogramm zu dem Hauptfilm auch zwei „richtige“ Kurz-Tonfilme mit Schlagermusik liefen: 1) Das Orchester Bernard Etté spielt den Schlager Ramona (Mabel Wayne/Fred Bargy); Dauer: vier Minuten. 2) Der Kurztonfilm-Sketch Das letzte Lied von Frank Clifford.[2] Darin ist der Sänger (Bassist) Ludwig Hofmann zu sehen; Dauer: vierzehn Minuten.

Ich küsse Ihre Hand, Madame wurde am 17. Januar 1929 im Berliner Tauentzienpalast uraufgeführt. Die Bauten des Films stammen von Robert Neppach.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Wollenberg: Ich küsse Ihre Hand, Madame ..., Lichtbild-Bühne, Nr. 15, 18. Januar 1929
  2. Hinter dem Künstlernamen Frank Clifford verbarg sich der Regisseur Hans-Heinrich Tillgner; vgl. Das letzte Lied

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