- Ich komme vom Ende der Welt
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Filmdaten Deutscher Titel Ich komme vom Ende der Welt Originaltitel L’avventuriero Produktionsland Italien Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1967 Länge 103 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Terence Young Drehbuch Jo Eisinger
Luciano Vincenzoni, nach dem Roman The Rover von Joseph ConradProduktion Alfredo Bini
Selig J. SeligmanMusik Ennio Morricone Kamera Leonida Barboni Schnitt Peter Thornton Besetzung - Anthony Quinn: Kapitän Peyrol
- Rosanna Schiaffino: Arlette
- Rita Hayworth: Tante Caterina
- Richard Johnson: Real
- Ivo Garrani: Scevola
- Mino Doro: Kommissar Dussard
- Luciano Rossi: Michel
- Mirko Valentin: Jacot
- Gianni di Benedetto: Ltn. Bolt
- Anthony Dawson: Captain Vincent
- Franco Fantasia: Französischer Admiral
Ich komme vom Ende der Welt (Original: L'avventuriero) ist ein italienischer Abenteuerfilm von Regisseur Terence Young aus dem Jahr 1967. Als literarische Vorlage diente der Roman Der Freibeuter (The Rover, 1923) von Joseph Conrad.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Jahre 1797 bereitet sich Napoleon Bonaparte darauf vor, seinen Erzfeind England in Ägypten anzugreifen. Indessen gelingt es Kapitän Peyrol, mit seiner französischen Brigg „Marigalante" die vor Toulon kreuzende englische Korvette „Amelia" des Admiral Nelson zu überlisten und unversehrt in den Hafen einzulaufen. Peyrol, der nach vierzig Jahren erstmals seine Heimat wiedersieht, übergibt die „Marigalante" daraufhin den Hafenkommandanten.
Der alte Korsar will der See für immer den Rücken kehren und mit seinem erworbenen Vermögen einen ruhigen Lebensabend verbringen. Doch Kommissar Dussard beschuldigt ihn, ein ehemaliger Deserteur der königlichen Flotte zu sein, und versucht dadurch in den Besitz von Peyrols Dublonenschatz zu gelangen. Der gewiefte Peyrol kann jedoch entwischen und findet Zuflucht an einem entlegenen Strand in der Gegend, wo er einst geboren wurde. Dort findet er in einem alten Gehöft allerdings nur noch wenige Menschen vor, darunter ein seltsames Mädchen namens Arlette, ihre Tante Caterina, der scheue Krüppel Michel und Scevola, ein sadistischer Knecht. Die gütige Caterina nimmt den Fremden wohlwollend auf, auch in der Hoffnung, er könne bei ihnen bleiben in ihrer Abgeschiedenheit und ebenda ein neues Zuhause finden. Schon bald plagt Peyrol jedoch seine Rastlosigkeit und mit Hilfe des lahmen Michel versucht er, das Wrack eines alten Segelbootes wieder seetüchtig zu machen.
In dieser Zeit taut die kindliche Liebe der Arlette sein hartes Herz auf. Er ist überzeugt, dass ihr merkwürdiges Verhalten samt ihrer Angstzustände von einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit herrühren, als ihre Eltern brutal ermordet wurden. Als der jähzornige Scevola sich an Arlette vergreift und droht, das Gehöft in Brand zu legen, schreitet Peyrol gerade noch rechtzeitig ein und kennt schließlich kein Erbarmen gegen den Wüterich, der sich zudem als Mörder von Arlettes Eltern entpuppt. Nach dem Tod Scevolas beginnt sich der emotionale Zustand Arlettes kontinuierlich zu verbessern.
Eines Tages taucht auf dem Gut der junge Offizier Real auf, der in Peyrol genau den richtigen Mann für eine gefährliche Mission gefunden zu haben glaubt. Admiral Nelson soll eine gefälschte Geheimbotschaft zugespielt werden, die es der französischen Flotte ermöglicht, ungehindert in Richtung Ägypten auslaufen zu können. Peyrol lehnt zunächst ab. Doch als er erkennt, dass Arlette den jungen Offizier liebt, macht er sich auf den Weg, sich selbst zu opfern, indem er mit der Botschaft den Engländern auf seinem reparierten Boot entgegensegelt. Fast scheint es, als wolle er die Blockade der Engländer mit ihren nun wie wild umherfliegenden Geschossen durchbrechen. Doch er weiß, dass er sterben wird und bindet sich deshalb an das Steuer, an dem er schließlich tot samt der Botschaft gefunden wird. Bei der darauffolgenden Seeschlacht bei Abukir wird zwar Napoleons Seeflotte von den Briten geschlagen, dennoch gelingt es ihm, seine Macht auszuweiten.
Hintergrund
Ich komme vom Ende der Welt ist die Verfilmung des Romans Der Freibeuter (The Rover, 1923), dem letzten vollständigen Werk des polnischen Schriftstellers Joseph Conrad. Hauptdarsteller Anthony Quinn und Rita Hayworth waren bereits 1941 gemeinsam in Rouben Mamoulians Stierkampf-Drama König der Toreros (Blood and Sand) zu sehen.
Während die italienischen Darsteller in Ich komme vom Ende der Welt ihre Dialoge beim Dreh in ihrer Muttersprache vortrugen, sprachen Anthony Quinn und Rita Hayworth ihre Zeilen auf Englisch, die beide erst in der Postproduktion auf Italienisch nachsynchronisierten.
In Deutschland wurde der Film erstmals am 12. Januar 1968 in den Kinos gezeigt.
Kritiken
„Routiniert inszenierte Romanverfilmung, der es nicht gelingt, die menschlichen Konflikte glaubwürdig zu machen, so dass sie auf dem Niveau der Abenteuergeschichte bleibt.“
– Lexikon des internationalen Films[1]
„Nach einem vielversprechenden Anfang fällt die Handlung flach und das Interesse des Zuschauers bleibt auf der Strecke. Der Verlauf der Geschichte ist nie übersichtlich und das Tempo ist ermüdend. Der Film bleibt zwar Conrad treu, aber wahrscheinlich zu sehr, da die Schwäche des Buches größtenteils verantwortlich ist für die Schwülstigkeit des Films. Das Ende ist allerdings sehr gut.“
– William Thomaier, Films in Review[2]
DVD-Veröffentlichungen
- Ich komme vom Ende der Welt. Koch Media GmbH 2007
- Ich komme vom Ende der Welt. KNM Home Entertainment 2009
Soundtrack
- Ennio Morricone: L’Avventuriero. Dagored (Cargo Records) 2005, eine CD mit 11 Aufnahmen der Filmmusik
Literatur
- Joseph Conrad: Der Freibeuter. Fischer Taschenbuch-Verlag, 6. Auflage, 1995, ISBN 3-59622-055-6
- Joseph Conrad: The Rover. Classic Books, 2007, 296 S., ISBN 0-74269-640-5 (engl. Ausgabe)
Weblinks
- Ich komme vom Ende der Welt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Bilder zum Film
- Bilder zum Film
Einzelnachweise
- ↑ Ich komme vom Ende der Welt im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ "After a fairly promising beginning the plot goes to land and audience interest grinds to a halt. The story line is never lucid and the tempo is tedious. The film is rather faithful to Conrad, perhaps too much so, for the book's weakness is chiefly responsible for the picture's turgidity. The film's ending is well done.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 239
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