- Immanuel David Mauchart
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Immanuel David Mauchart (* 2. Juni 1764 in Tübingen; † 6. Februar 1826 in Neuffen) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Immanuel David Mauchart gilt gemeinhin als Schüler von Karl Philipp Moritz. Im Anschluss an Moritz’ Projekt des Magazins zur Erfahrungs-Seelenkunde (1783–1793) veröffentlichte Mauchart ab 1792, genau 1792/93, 1798/99, 1801, das Allgemeine Repertorium für empirische Psychologie, nachdem er schon den Anhang zu den ersten sechs Bänden des Magazins verfasst hatte (Anhang zu den sechs ersten Bänden des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde. In einem Sendschreiben an die Herren Herausgeber dieses Magazins Herrn Professor C. P. Moritz und Herrn C. F. Pockels. Stuttgart 1789). Selbst hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits drei Artikel zum Magazin beigesteuert.
Mauchart studierte von 1780 bis 1785 als Stipendiat des Tübinger Stifts an der Universität Tübingen Philosophie und Theologie. Nach Vikarstätigkeit bei seinem Stiefvater Johann Friedrich Essich in Dürrmenz kehrte er 1789 als Repetent zurück ans Tübinger Stift, wo seit 1788 Friedrich Hölderlin, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und seit 1790 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling studierten. 1793 wurde er als Diakonus (Zweiter Pfarrer) nach Nürtingen berufen, von 1803 an wirkte er als Dekan in Neuffen.
Er trat mit einer weiteren Publikation zu den sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts entwickelnden bzw. sich ausdifferenzierenden Diskursen der Psychologie und Anthropologie bzw. Pädagogik in das „Licht“ der Öffentlichkeit, nämlich seinen Phänomenen der menschlichen Seele. Stuttgart 1789, in denen er die Notwendigkeit der Seelenlehre für die (nicht nur frühkindliche) Pädagogik betont:
„Es liegt am Tage, daß Erziehung ohne psychologische Erkenntnisse lediglich nichts taugt, und der Erzieher, der nicht die allgemeinen Grundsätze der Erziehungskunst nach den besonderen einzelnen Charakteren seiner Zöglinge anzuwenden weiß, ein Stümper ist.“
– Phänomene der menschlichen Seele. Eine Materialien-Sammlung zur künftigen Aufklärung der Erfahrungs-Seelenlehre. Stuttgart 1789, S. 23.
Wie Friedrich Hölderlin, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Eduard Mörike war Mauchart ein Nachfahr des Tübinger Rhetorikprofessors Georg Burckhardt (1539–1607), wie Hölderlin und Schelling auch ein Nachkomme von dessen Tochter Regina Bardili, geb. Burckhardt (1599–1669), der sog. Schwäbischen Geistesmutter.
Werke
- Allgemeines Repertorium für empirische Psychologie und verwandte Wissenschaften: mit Unterstützung mehrerer Gelehrten. Felseckersche Buchhandlung, 1799 (Volltext in der Google Buchsuche).
- Phänomene der Menschlichen Seele. Erhard und Löflund, 1789 (Volltext in der Google Buchsuche).
- Anhang zu den sechs ersten Bänden des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde. (Digitalisat).
Literatur
- Peter Sindlinger: Lebenserfahrung(en) und Erfahrungsseelenkunde oder Wie der Württemberger Pfarrer Immanuel David Mauchart die Psychologie entdeckt. Sindlinger-Burchartz, Nürtingen/Frickenhausen [Württemberg] 2010, ISBN 978-3-928812-50-4. (Zugleich Phil. Diss. Phil. Fak. III. Univ. Halle-Wittenberg, 2010.) [Außerordentlich gründliche und umfangreiche Untersuchung.]
- Laura Anna Macor: La fragilità della virtù. Dall'antropologia alla morale e ritorno nell'epoca di Kant. Mimesis Edizioni (Milano - Udine). Sesto San Giovanni (MI), Gemona del Friuli (UD) 2011 (Collana: Morphé, n. 7), besonders S. 116 - 123: "Immanuel David Mauchart".
- Reinhard Breymayer: Zwischen Prinzessin Antonia von Württemberg und Kleists Käthchen von Heilbronn. Neues zum Magnet- und Spannungsfeld des Prälaten Friedrich Christoph Oetinger. Heck, Dußlingen 2010, ISBN 978-3-924249-51-9, S. 81-84. (über die genealogischen Beziehungen Mauchart - Georgii - Hoffmann aus Schlesien - Oetinger - Zeller aus Martinszell.)
- Manfred Beetz, Jörn Garber, Heinz Thoma: Physis und Norm. Neue Perspektiven der Anthropologie im 18. Jahrhundert. Wallstein Verlag, 2007, ISBN 9783835300224, S. 222 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Jutta Heinz: Wissen vom Menschen und Erzählen vom Einzelfall. de Gruyter, Berlin 1996, ISBN 3110151456, S. 44ff. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
Weblinks
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