Iskra (Elektrotechnik)

Iskra (Elektrotechnik)

Iskra (slawisch für Funke) war ein großes jugoslawisches Unternehmen der Elektroindustrie. Unternehmensform war SOUR. Die durch Privatisierung in den 1990er Jahren entstandenen slowenischen Nachfolgeunternehmen sind Aktiengesellschaften.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Das Unternehmen wurde 1946 gegründet. Die Zahl der Beschäftigten stieg von anfangs 800 auf mehr als 35.000 (Stand: 1987). Iskra war eines der größten jugoslawischen Industrieunternehmen und eines der exportstärksten Unternehmen des Landes. In den 1980er Jahren wurden rund 30% der Produktion in insgesamt 78 Staaten exportiert. In Deutschland war das Unternehmen vor allem mit Stromzählern, in Österreich zusätzlich auch mit Telefonen präsent.

Iskradata 1680 (Computer, 1979)

Sitz des Unternehmens war Ljubljana, ein großes Iskra-Werk gab es in Kranj. Weitere Fabrikstandorte waren unter anderem in Idrija, Vrhnika, Sežana, Nova Gorica, Semič und Horjul (alle im westlichen Teil Sloweniens).

Hergestellt wurden verschiedenste elektrische Geräte, unter anderem Elektromotoren, Anlasser und Lichtmaschinen, Stromzähler, elektronische Bauteile wie Kondensatoren und Röhren, Elektrowerkzeuge sowie Telefonanlagen, Telefone und Computer. In den 1960er Jahren hat Iskra auch Radiogeräte produziert.

Design

Davorin Savnik war Chef des Büro für Industriedesign von Iskra in Kranj. Sein 1979 entworfenes Telefon Iskra ETA hat in den 1980er Jahren zahlreiche Designpreise gewonnen (u. a. iF Design Award (Hannover)). Zwei US-amerikanische und ein südkoreanisches Unternehmen, die ein Plagiat dieses Telefons hergestellt hatten, wurden 1985 und 1986 mit dem Plagiarius "ausgezeichnet".[1]

Weitere Iskra-Produkte, die von namhaften Designern entworfen wurden, waren die elektrischen Bohrmaschinen von Albert Kastelec (späte 1960er Jahre) und das Multimeter Iskra Digimer I von Marijan Gnamuš (1971).

Privatisierung

Nach der Unabhängigkeit Sloweniens wurde das Unternehmen in den 1990er Jahren privatisiert und in mehrere Aktiengesellschaften aufgespalten (unter anderem Iskra d. d.,[2] Iskraemeco, Iskra Avtoelektrika und Iskratel).

Literatur

  • Andreja Jaklič, Marjan Svetličič, Enhanced transition through outward internationalization : outward FDI by Slovenian firms, 2003, ISBN 0-7546-3134-6, S. 215ff
  • Enciklopedija Jugoslavije, 2. Ausg., Band 5
  • Enciklopedija Slovenije

Einzelnachweise

  1. http://www.plagiarius.com/img/plagiarius_Preistraeger.pdf
  2. Die Abkürzung d. d. steht für delniška družba (slowenisch für Aktiengesellschaft).

Weblinks


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