Israel Gottlieb Canz

Israel Gottlieb Canz

Israel Gottlieb Canz (* 26. Februar 1690 in Grüntal-Frutenhof; † 28. Januar 1753 in Tübingen) war ein deutscher Philosoph, evangelischer Geistlicher und Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Israel Gottlieb Canz

Israel Gottlieb Canz, der in Grüntal (nicht wie gelegentlich erwähnt, in Heimsheim) am 26. Februar 1690 als dritter Sohn des dortigen Pfarrers Christoph Bernhard Canz (1653–1692) geboren wurde, wurde im Alter von knapp zwei Jahren Halbwaise und verbrachte mit seiner Mutter, einer Tochter des Cannstatter Bürgermeisters Conrad Menner, seine Kindheit in ihrer Heimatstadt. Er studierte ab 1706 am Tübinger Stift, wo er am 29. April 1707 zum Baccalaureus wurde und am 15. Mai 1709 zum Magister der Philosophie promovierte. Anschließend studierte er weitere fünf Jahre lang Theologie (besonders das Alte Testament) und Philosophie.

Am theologischen Seminar Tübingen wurde Israel Canz 1714 Repetent. Ab sechs Jahren danach war er als Diakon in Nürtingen tätig, nachdem er die Repetenten-Stelle abgegeben hat. Am Kloster Bebenhausen wurde er im Folgejahr Präzeptor, während er auch kurz in Stuttgart Vikar war. In Nürtingen ernannte man ihn 1733 schließlich sowohl zum Superintendenten als auch zum Stadtpfarrer. Als ordentlicher Professor der Beredsamkeit und der Dichtkunst wurde er 1734 an der Universität Tübingen angestellt, zugleich wurde er auch Ephorus.

1739 wurde er Professor der Logik und der Metaphysik und am 22. Mai 1747 wieder der Theologie. Am 28. Januar 1753 verstarb Canz in Tübingen. Im Januar 1720 hatte er eine Tochter seines ehemaligen Theologielehrers Johann Eberhard Rösler (1668–1733) geheiratet. Der Ehe entstammen 17 Kinder, von denen jedoch lediglich vier über das Kindesalter hinaus überlebten. Trotz der Lehr-Tätigkeit, die ihn viel Zeit kostete, war Canz in der Lage, innerhalb von 25 Jahren 20 teils mehrbändige Werke und 35 Dissertationen seiner Schüler zu veröffentlichen. Er gilt als Wegbereiter des Wolffianismus.

Werke (Auswahl)

  • Usus philosophiae Leibnitianae et Wolfianae in theologia (1728)
  • Disciplinae morales omnes (1739)
  • Ueberzeugender Beweis aus der Vernunft betreffend die Unsterblichkeit (1741)
  • Ontologia (1741)
  • Meditationes philosophiae (1750)

Literatur

Weblinks


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