- Heimsheim
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Wappen Deutschlandkarte 48.8055555555568.8619444444444413Koordinaten: 48° 48′ N, 8° 52′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Enzkreis Höhe: 413 m ü. NN Fläche: 14,32 km² Einwohner: 5.439 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 380 Einwohner je km² Postleitzahl: 71296 Vorwahl: 07033 Kfz-Kennzeichen: PF Gemeindeschlüssel: 08 2 36 025 Adresse der
Stadtverwaltung:Schlosshof 5
71296 HeimsheimWebpräsenz: Bürgermeister: Uwe Rupp Lage der Stadt Heimsheim im Enzkreis Heimsheim ist eine Stadt im Enzkreis in Baden-Württemberg, etwa 15 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt Pforzheim. Im Stadtgebiet liegen außer der gleichnamigen Stadt keine weiteren Ortschaften.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Nachbargemeinden sind Rutesheim, Renningen, Tiefenbronn, Mönsheim, Friolzheim, Weil der Stadt, Weissach.
Im Stadtgebiet liegen die Wüstungen Hofstadt und Weilerfeld.[2]
Geschichte
Heimsheim wurde erstmals im Jahre 965 urkundlich erwähnt, als dort Kaiser Otto der Große nach der Kaiserkrönung in Rom bei seiner Rückkehr nach Deutschland von König Otto II. und dem Erzbischof Wilhelm von Mainz - seinen beiden Söhnen - empfangen wurde.
In einer Urkunde des Klosters Bebenhausen aus dem Jahr 1295 sind die Heimsheimer Stadtrechte erstmals nachgewiesen. 1395 führte der Kampf zwischen Graf Eberhard III. von Württemberg und dem Schleglerbund, eine um 1366/1370 gegründete Bruderschaft von Rittern, die sich von der Unterordnung unter die Grafen von Württemberg befreien wollten, zur weitgehenden Zerstörung der Stadt. Die Schlacht, bei der das Ritterbündnis endgültig zerschlagen wurde, hat Ludwig Uhland in seinem Gedicht Drei Könige zu Heimsen in Versform gebracht.
In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs wurde Heimsheim 1945 bei einem Tieffliegerangriff fast völlig zerstört.
1951 und 1965 wurde die Episode um die Gefangennahme der Schleglerkönige und Zerstörung der Stadt bei den Schleglerspielen dargestellt. Nach einer langen Pause wurde im Jahr 2000 „Die Könige zu Heimsheim“ erneut aufgeführt. Im Sommer 2006 wurde das Thema in einem neuen Schauspiel „Die Verschwörung der Schlegler - Ritter zwischen Raub und Ruhm“ aufgeführt.
Politik
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 56,0 % (-2,2 Pp.)%605040302010056,9%23,0%20,1%Gewinne und VerlusteWappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In grün zwei schräggekreuzte wachsende goldene Ähren.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die vier Gebäude Schleglerschloss, Graevenitzsches Schloss, Zehntscheuer und Stadtkirche bilden in ihrem Ensemble den Heimsheimer Schlosshof. Die Wahrzeichen Heimsheims sind schon aus großer Entfernung zu Heimsheim zu erkennen. Im Graevenitzschen Schloss ist das Rathaus untergebracht. In der renovierten Zehntscheuer befindet sich die Stadtbücherei. Im alten Rathaus am Marktplatz ist die örtliche Polizeidienststelle untergebracht. Das Schleglerschloss - auch Schleglerkasten genannt - ist heute ein Vereins- und Bürgerhaus, das während der Woche von den Vereinen, am Wochenende für private Feiern genutzt wird.
- Am Ort gibt es drei alte Backhäuser, wobei eines davon auch das Waschhaus war. Das besondere an diesem ist die Obstdörre. Das Wasch- und Backhaus wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum „Denkmal des Monats Dezember 2005“ ernannt.
- Das Hauptgebäude der Autobahnmeisterei Heimsheim, aus Kostengründen vor Jahren geschlossen, wurde 1941 erstellt und steht heute unter Denkmalschutz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsinfrastruktur
Heimsheim ist durch die Anschlussstelle 46 Heimsheim Bundesautobahn 8 (Perl - Bad Reichenhall) gut an das überregionale Straßennetz, nicht nur in Deutschland sondern auch nach Luxemburg und Österreich, angebunden. Die auf der Gemarkung verlaufende L 1180 führt über Rutesheim und Leonberg direkt zur Landeshauptstadt Stuttgart. Die weiteren Straßen führen nach Friolzheim (L 1180), Mönsheim (L 1134), Tiefenbronn (L 1175), nach Perouse und Hausen (Weil der Stadt) (L 1179) sowie nach Malmsheim (K 4567). Die L 1179 und L 1180 sind trotz des Status einer Landesstraße in einem sehr desolaten Zustand.
Durch die Stadt Heimsheim und die Firma Maxit wurde eine Querspange zwischen der L 1180 und der L 1175 errichtet, um den Schwerlastverkehr in Richtung Autobahn aus Heimsheim fern zu halten. Mittlerweile wird diese Gemeindestraße auch zur Entlastung von Perouse genutzt, dort ist seit Mai 2006 der Durchgangsverkehr für LKW über 7,5 t gesperrt.
Öffentlicher Personen-Nahverkehr
Heimsheim liegt am Rande des VPE und ist über die Buslinien 652/653 nach Leonberg an den VVS angebunden. Diese Linie über Perouse ist nicht Teil eines der beiden Verbünde, daher gilt auf dieser Strecke ein spezieller Tarif des Busunternehmens.
Im Gebiet des VPE verbinden die Linien 652 und 653 Heimsheim mit Friolzheim, Wimsheim und Mönsheim. Zudem fährt die Linie 761 (vor dem 9. Dezember 2007: Linie 656) über Wurmberg nach Pforzheim.
Ansässige Unternehmen
Im Bereich der Anschlussstelle Heimsheim wurde das 15 ha große Gewerbegebiet Egelsee erstellt, in dem sich mittlerweile die ersten Firmen angesiedelt haben.
Medien
Von der Stadt Heimsheim wird das Amts- und Mitteilungsblatt „Heimsheim Aktuell“ herausgegeben. Über die lokalen Ereignisse berichten die Pforzheimer Zeitung sowie Stuttgarter Zeitung mit der Ausgabe der Leonberger Kreiszeitung.
Bekanntheit erlangte Heimsheim als Drehort der ARD-Fernsehserie Oh Gott, Herr Pfarrer.
Öffentliche Einrichtungen
Weitere große Einrichtungen und Gebäude sind das Altenpflegeheim Heckengäu und das Feuerwehrhaus. Seit 2006 befindet sich die Stadtbücherei in der sanierten Zehntscheune direkt am Schlosshof. Ferner sind dort auch das Seniorenkaffee, Volkshochschule und ein Internetangebot für Senioren untergebracht.
Bildung
Die Ludwig-Uhland-Schule, heute Grund-, Haupt- und Realschule geht in ihrer Tradition auf die bereits 1862 gegründete Realschule der Stadt zurück.
Heimsheim verfügt über drei Kindergärten und über die eine Kinderkrippe.
Sonstige Einrichtungen
Nordwestlich von Heimsheim, rund 500 Meter westlich der Autobahnauffahrt gibt es ein modernes Gefängnis, die Justizvollzugsanstalt Heimsheim. Unmittelbar vor dem Gefängnis steht der Mobilfunkturm Heimsheimer Candelabra. Der Name rührt daher, dass dieser Turm wegen seiner drei Spitzen an die Form eines Kandelabers erinnert.
Regelmäßige Veranstaltungen
In den Monaten Juni, Juli und August finden das Feuerwehrfest (alle zwei Jahre), das Schleglerfest des Musikvereins Stadtkapelle Heimsheim sowie das Reitturnier des Länd. Reit- und Fahrvereins Heimsheim statt. Alle fünf Jahre werden unter Mithilfe aller Vereine die SchlossHOFspiele (Freilichttheater mit Rahmenprogramm) veranstaltet.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Wilhelm Fischer (1779–1836), Oberamtmann in Nürtingen, Landtagsabgeordneter
- Johann Friedrich Stahl (1718–1790), Forstwissenschaftler und Lehrer an der Hohen Karlsschule
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 556–557
Weblinks
Commons: Heimsheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Heimsheim in der Beschreibung des Oberamts Leonberg von 1852 – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im EnzkreisBirkenfeld | Eisingen | Engelsbrand | Friolzheim | Heimsheim | Illingen | Ispringen | Kämpfelbach | Keltern | Kieselbronn | Knittlingen | Königsbach-Stein | Maulbronn | Mönsheim | Mühlacker | Neuenbürg | Neuhausen | Neulingen | Niefern-Öschelbronn | Ölbronn-Dürrn | Ötisheim | Remchingen | Sternenfels | Straubenhardt | Tiefenbronn | Wiernsheim | Wimsheim | Wurmberg
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